Nach der Grünen Revolution steht die Welt erneut vor einer Erneuerung der Landwirtschaft: der gentechnischen oder auch gelben Revolution. Auf sie werden große Hoffnungen gesetzt und Befürworter versprechen, dass es durch die Gentechnik möglich sein wird, nachhaltig und ökologisch zu produzieren, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, sowie Armut und Hunger weltweit zu bekämpfen. Die Kritiker der Gentechnik sehen dagegen eine ökologische und gesundheitliche Katastrophe auf die Menschheit zukommen. Unabhängig von beiden Meinungen zeigen Statistiken, dass gentechnisch veränderte Pflanzen in einigen Ländern der Erde auf dem Vormarsch sind, während andere Länder sich weigern eine Zulassung für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu erlassen. Die Fronten zwischen Gentechnik Befürwortern und Gegnern sind verhärtet. Die vorliegende Arbeit wird sich vor allem auf die Situation in Entwicklungsländern beziehen und soll dazu beitragen, die Diskussion um die Gentechnik als Hilfe zur Armuts- und Hungerbekämpfung sowie das Für und Wider einer Anwendung in der Landwirtschaft, sachlich zu betrachten. Um die aktuelle Situation zu verstehen, ist es nötig einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und das Vorgehen, sowie das Ausmaß der Grünen Revolution in Entwicklungsländern zu untersuchen. Es wird versucht, etwaige Parallelen zwischen der Grünen und der Gelben Revolution zu ziehen. In einer sachlichen Sichtweise sollen die Argumente der Befürworter sowie der Kritiker der Gentechnik dargestellt und analysiert werden. Eine Betrachtung der aktuellen Situation bezüglich Anbau und Akzeptanz von Gentechnik in Entwicklungsländern soll zeigen, in wie weit diese neue Art der Pflanzenzucht bereits zur Realität geworden ist. Natürlich ist es nicht möglich in dieser Arbeit eine gesamte Bestandsaufname darzustellen. Vielmehr wird versucht, durch Betrachtung und Analyse einzelner Ausschnitte, einen Einblick in die Diskussion und ihre Auswirkungen bezüglich der Gentechnik zur Armuts- und Hungerbekämpfung in Entwicklungsländern zu ermöglichen. Abschließend soll keine Empfehlung dargebracht werden, sondern eine sachliche Betrachtung von Vor- und Nachteilen dazu beitragen, die aktuellen Vorgänge und Diskussionen zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grüne Revolution
- Der Ablauf der Grünen Revolution am Beispiel Philippinen
- Ausgangslage
- Der Ablauf der Grünen Revolution
- Die Grüne Revolution in Afrika
- Kritik an der Grünen Revolution
- Ausschluss der Landbevölkerung von Saatgutzucht
- Abhängigkeit von Düngemittel
- Einsatz von Spritzmitteln
- Quantität statt Qualität
- Verlust an Agrarbiodiversität
- Der Ablauf der Grünen Revolution am Beispiel Philippinen
- Zwischenfazit
- Gentechnik in der Landwirtschaft
- Die wichtigsten Verfahren in der Gentechnik
- Insektentoleranz
- Herbizidtoleranz
- Stresstoleranz
- Erhöhter Nährstoffgehalt
- Akteure der Gentechnik
- Private Firmen
- Monopolstellung der Firmen
- Hybridsaatgut und Terminator-Technologie
- International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISAAA)
- Private Firmen
- Die wichtigsten Verfahren in der Gentechnik
- Aktuelle Situation
- Bebaute Fläche und Anzahl der Landwirte
- Angebaute Pflanzen
- Der Goldene Reis
- Initiatoren des „Goldener Reis Projekts"
- Entwicklung des Goldenen Reises
- Gründe, die einen Anbau von gentechnisch verändertem Reis verzögern
- Regionale Entwicklung
- China
- Indien
- Südamerika
- Afrika
- Südafrika
- Andere Länder innerhalb Afrikas
- Argumente der Gentechnikbefürworter
- Armutsbekämpfung durch höhere Gewinne
- Gesundheitliche und Ökologische Vorteile durch Einsparung chemischer Pflanzenschutzmittel
- Schnellere Reaktion auf Veränderungen
- Gentechnisch veränderte Pflanzen als Klimaschützer
- Kritik an der Gentechnik
- Institutionen und Personen
- Gefährdungspotential der Grünen Gentechnik
- Gesundheitliche Risiken für den Menschen
- Biologische Gefährdung durch Gentransfer
- Gefährdung der Biodiversität
- Keine Hungerbekämpfung durch GM-Pflanzen
- Öffentliche Diskussion um die Gentechnik
- Abschließende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Gentechnik als potenziellem Beitrag zu einer modernen Agrarrevolution, die zur Hunger- und Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern beitragen könnte. Sie untersucht die Geschichte der Grünen Revolution und stellt die Gentechnik in den Kontext des weltweiten Nahrungsmittelbedarfs und der Herausforderungen des Klimawandels.
- Analyse der Grünen Revolution und ihrer Auswirkungen in Entwicklungsländern
- Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten und der Potenziale der Gentechnik in der Landwirtschaft
- Bewertung der Argumente von Befürwortern und Kritikern der Gentechnik
- Analyse der aktuellen Situation des Gentechnikanbaus in verschiedenen Entwicklungsregionen
- Diskussion der Rolle der Gentechnik in der Bekämpfung von Armut und Hunger
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas dar und verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft im 21. Jahrhundert steht. Sie führt die Grüne Revolution als Vorläufer der Gentechnik ein und benennt die zentralen Argumente von Befürwortern und Kritikern der Gentechnik.
- Kapitel 2 beleuchtet die Grüne Revolution und ihre Auswirkungen in Entwicklungsländern, am Beispiel der Philippinen und Afrikas. Es werden sowohl positive Aspekte als auch Kritikpunkte an der Grünen Revolution dargestellt, wie der Verlust an Agrarbiodiversität und die Abhängigkeit von Düngemitteln.
- Kapitel 4 gibt einen Überblick über die wichtigsten Verfahren der Gentechnik, die zur Verbesserung von Nutzpflanzen eingesetzt werden, z. B. Insektentoleranz und Herbizidresistenz.
- Kapitel 5 beleuchtet die Akteure der Gentechnik, insbesondere private Firmen und den International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISAAA).
- Kapitel 6 beschreibt die aktuelle Situation des Gentechnikanbaus in verschiedenen Regionen der Welt, einschließlich China, Indien, Südamerika und Afrika. Es geht insbesondere auf den Anbau von gentechnisch verändertem Reis, dem „Goldenen Reis", ein.
- Kapitel 7 präsentiert die Argumente der Gentechnikbefürworter, die in der Gentechnik eine Möglichkeit sehen, die Armut zu bekämpfen, die Umwelt zu schonen und die Ernährungssicherheit zu verbessern.
- Kapitel 8 analysiert die Kritik an der Gentechnik, die sich vor allem auf die gesundheitlichen und ökologischen Risiken konzentriert, die mit der Gentechnik verbunden sein könnten.
- Kapitel 9 befasst sich mit der öffentlichen Diskussion um die Gentechnik.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Gentechnik, Grüne Revolution, Armutsbekämpfung, Hungerbekämpfung, Entwicklungsländer, Agrarrevolution, Biodiversität, Umwelt, Nachhaltigkeit, Nahrungsmittelproduktion, Pflanzenzüchtung, Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Goldener Reis, Monsanto, ISAAA, Biotreibstoffe.
- Arbeit zitieren
- Steffen Bauer (Autor:in), 2010, Gentechnologie als Beitrag einer modernen Agrarrevolution zur Hunger- und Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152975