KURZZUSAMMENFASSUNG
Die Entwicklung des digitalen Fernsehens in Deutschland ist seit dem Start des ersten digitalen Pay-TV-Senders DF1 vor vier Jahren sehr langsam verlaufen. Der Grund hierfür ist, dass sich die verschiedenen Teilnehmer bei der Erschließung des digitalen Fernsehmarktes gegenseitig behindert haben. Momentan besitzen gerade einmal 4% der deutschen Bevölkerung die Möglichkeit digitale Fernsehsignale zu entschlüsseln. Die geringe Ausstattung der Haushalte mit digitalen Empfangsgeräten hemmt Wirtschaft und Programmveranstalter in neue Angebote zu investieren. Diese Aufwendungen sind jedoch nötig, damit das digitale Fernsehen für die Bevölkerung einen Mehrwert darstellt und akzeptiert wird. Die Verbreitung des neuen Mediums wird in den nächsten Jahren schneller verlaufen als bisher. Die Einigung auf einen einheitlichen Software-Standard bei den Endgeräten beschleunigt die Ausstattung der Bevölkerung mit digitalen Empfängern. Verkauf und Ausbau des Kabelnetzes erlauben die Verbreitung von mehr Fernsehprogrammen und interaktiven Angeboten und führen zu einem Wettbewerb auf der Distributionsebene. Neben interaktiven Anwendungen wie Informationsdiensten, Internet und Einkaufen über den Fernseher enthalten die digitalen Programmpakete der Veranstalter eine Vielzahl von Fernsehkanälen. Während der öffentlichrechtliche Rundfunk die Zahl seiner Programme nicht mehr stark ausweiten wird kommt es vor allem bei den privaten Sendern zu einer enormen inhaltlichen Verspartung. Immer mehr Angebote werden dabei über gesonderte Entgelte finanziert. Reine Pay-TV-Sender werden aber auch in der digitalen Zukunft nur einen kleinen Teil des Fernsehmarktes abdecken. Bis zum Jahr 2010 wird der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung digitales Fernsehen empfangen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einfiihrung
- Zielsetzung der Aufgabenstellung
- Konzeption der Untersuchung
- Grundlagen der digitalen Fernsehübertragung
- Verbreitung von Fernsehsignalen
- Marktsituation in Deutschland
- Entwicklung der verschiedenen Übertragungswege
- Terrestrische Übertragung
- Verbreitung über Satellit
- Verbreitung über das Kabelnetz
- Zusammenfassung
- Empfangsgeräte für digitales Fernsehen
- Aktueller technischer Standard
- Softwareschnittstelle — Application Programming Interface
- Zugangssystem — Conditional Access
- Entwicklung der Strategischen Allianzen
- Freier Zugang zum digitalen Fernsehen
- Entwicklung der Endgeräte für digitales Fernsehen
- Entschlüsselung digitaler Signale durch eine Settop-Box
- Aufbau und Funktion einer Settop-Box
- Zapping-Boxen
- Von der Settop-Box zum digitalen Fernsehgerät
- Der Computer als Endgerät
- Digitaler Fernsehempfang mit dem Computer
- Konvergenz von Computer und Fernseher
- Mobile Empfangsgeräte
- Zusammenfassung
- Entschlüsselung digitaler Signale durch eine Settop-Box
- Entwicklung des interaktiven Fernsehens
- Einführung in die Interaktion von Mensch und Fernseher
- Technische Voraussetzungen für interaktives Fernsehen
- Die verschiedenen Stufen der Interaktivität
- Level 0 — Traditionelles Fernsehen/ Near Video on demand
- Level 1 — Zuschauerbeteiligung
- Level 2 — Zusatzinformationen über den elektronischen Programmführer und das Internet
- Level 3 — Video on Demand
- Level 4 — Interaktive Dienstleistungen
- Level 5 — Videokommunikation
- Akzeptanz und Durchsetzung der Dienste in der Bevölkerung
- Zusammenfassung
- Entwicklung von öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk
- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk
- Struktur und Angebot des öffentlichrechtlichen Rundfunks
- Das öffentlich-rechtliche Fernsehangebot im digitalen Zeitalter
- Das Programmangebot ARD- digital
- Entwicklung des privaten Rundfunks
- Werbefinanziertes Programm
- Übersicht über das werbefinanzierte private Fernsehen in Deutschland
- Entwicklung der Fernsehwerbung
- Zukunft des privaten Rundfunks
- Das digitale Programmangebot von RTL
- Entgeltfinanziertes Programm
- Grundlegende Begriffe des Pay-TV
- Entstehung und Zukunft des PayTV
- Das Programm von Premiere World
- Zusammenfas s ung
- Werbefinanziertes Programm
- Gesamtbetrachtung des digitalen Fernsehmarktes
- Entwicklung von Programmangebotund Inhalten
- Marktanteile der Fernsehsender
- Konzentration im Fernsehbereich
- Entwicklung der Medien- insbesondere der Fernsehnutzung
- Marktdurchdringung des digitalen Fernsehens bis zum Jahr 2010
- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
- GLOSSAR
- ANHANG
- LITERATURVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese freie wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und den Prognosen des digitalen Fernsehens in Deutschland. Sie wurde im Juli 2000 verfasst und analysiert die verschiedenen Aspekte der digitalen Fernsehübertragung, die Verbreitung von Fernsehsignalen, die Empfangsgeräte, die Entwicklung des interaktiven Fernsehens und die Auswirkungen auf den öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk.
- Die Entwicklung des digitalen Fernsehens in Deutschland
- Die verschiedenen Übertragungswege für digitale Fernsehsignale
- Die technischen Standards und die Verbreitung von Empfangsgeräten
- Die verschiedenen Stufen der Interaktivität und die Akzeptanz durch die Bevölkerung
- Die Auswirkungen der Digitalisierung auf den öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk
Zusammenfassung der Kapitel
- Einfiihrung
- Das digitale Fernsehen bietet mehr Programme mit besserer Bildqualität und interaktive Angebote, die das Fernsehen multimedial machen.
- Die Bundesregierung strebt eine komplette Umstellung von analoger auf digitale Radio- und Fernsehverbreitung bis zum Jahr 2010 an.
- Die Arbeit analysiert die aktuelle Entwicklung des digitalen Fernsehens bis Juli 2000 und prognostiziert die Ausgestaltungsmöglichkeiten und Verbreitung in Deutschland.
- Verbreitung von Fernsehsignalen
- Die Antenne wird durch Satellit und Kabel immer stärker verdrängt. Bis 2010 werden nur noch 2% der Haushalte auf die Antenne angewiesen sein, während die Satellitenübertragung ihren Marktanteil steigern wird.
- Die terrestrische Ausstrahlung ist in Deutschland wenig verbreitet, da über die Antenne nur drei bis sechs Programme empfangen werden können. Die terrestrische Verbreitung wird jedoch mit dem neuen Standard DVB-T im portablen und mobilen Bereich, bei dem die drahtlose Übertragung von Daten eine wichtige Rolle spielt, zur Anwendung kommen.
- Mit über 18 Mio. angeschlossenen Haushalten ist das Kabelnetz in Deutschland das Verbreitungsmedium mit der höchsten Reichweite. Der Ausbau der Kabelnetze zu einem rückkanalfähigen Multimedianetz spielt für die weitere Entwicklung des digitalen Fernsehens eine entscheidende Rolle.
- Empfangsgeräte für digitales Fernsehen
- Die Settop-Box (STB) ist das am weitesten verbreitete Empfangsgerät für digitales Fernsehen. Sie wird dem Fernseher vorgeschaltet und wandelt die digitalen Signale in analoge um.
- Der einheitliche Software-Standard MHP ermöglicht den freien Wettbewerb im Inhalte- und Endgerätebereich, was die Verbreitung digitaler Empfangsgeräte in der Bevölkerung beschleunigt.
- Der Computer wird zunehmend zum Empfangsgerät für digitales Fernsehen und bietet neue Möglichkeiten der interaktiven Nutzung.
- Mobile Empfangsgeräte, wie zum Beispiel der Media Screen von Nokia, ermöglichen den drahtlosen Zugang zum Internet und werden zunehmend an Bedeutung gewinnen.
- Entwicklung des interaktiven Fernsehens
- Interaktivität ist vorhanden, sobald der Zuschauer durch sein Handeln eine Reaktion bei Programmveranstalter oder Dienstanbieter hervorruft.
- Die verschiedenen Stufen der Interaktivität reichen von traditionellem Fernsehen bis hin zur Videokommunikation.
- Der elektronische Programmführer (EPG) und die Verknüpfung des Fernsehgerätes mit dem Internet werden die Nutzung des Fernsehens immer interaktiver gestalten.
- Interaktive Dienstleistungen, wie zum Beispiel Teleshopping und Teleleaming, werden durch das digitale Fernsehen neue Möglichkeiten bekommen.
- Die Akzeptanz und Durchsetzung der neuen Dienste hängt von der Benutzerfreundlichkeit der Technik und der Attraktivität der Angebote ab.
- Entwicklung von öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk
- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziert sich durch eine Mischung aus Werbung und Rundfunkgebühren und hat einen Programmauftrag, der ihn dazu verpflichtet, mit seinen Inhalten eine Grundversorgung der Bevölkerung mit Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung zu gewährleisten.
- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird sein Programmangebot zukünftig nicht mehr stark ausweiten, sondern die Verknüpfung des bestehenden Angebotes im Vordergrund stehen.
- Im privaten Rundfunk kommt es hingegen zu einer starken Erhöhung der Programmzahl und zu einer inhaltlichen Verspartung. Die werbefinanzierten Sender werden attraktive Angebote immer stärker im PPV vermarkten.
- Das reine Pay-TV zeigt vor allem exklusive Inhalte und wird sich in Zukunft auf wenige Anbieter beschränken.
- Gesamtbetrachtung des digitalen Fernsehmarktes
- Das digitale Fernsehen wird geprägt sein von einer großen Programmvielfalt mit Spartenprogrammen, die immer individuellere Interessen befriedigen.
- Die Marktanteile der großen Sender werden durch die wachsende Verspartung des Angebotes weiter sinken.
- Die Konzentration im Fernsehbereich wird sich vor allem auf wenige große Medienunternehmen konzentrieren.
- Die Mediennutzung im Allgemeinen wird sich verändern. Die Nutzung von Online-Medien wird stark zunehmen, während Printmedien Marktanteile verlieren.
- Die Marktdurchdringung des digitalen Fernsehens wird bis zum Jahr 2010 schneller verlaufen als in den letzten vier Jahren. Die Verbreitung des neuen Mediums hängt vor allem davon ab, dass die verschiedenen Marktteilnehmer zukünftig zusammenarbeiten und viel Geld investieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den digitalen Fernsehmarkt, die Entwicklung von Fernsehsignalen, die Verbreitung von Empfangsgeräten, die Interaktivität, die Akzeptanz von neuen Medien, den öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk und die Prognosen für die Zukunft des Fernsehens in Deutschland.
- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk
- Aktueller technischer Standard
- Quote paper
- Karsten Böhne (Author), 2000, Entwicklung und Prognosen des digitalen Fernsehens in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153
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