Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das heutige Verständnis und die Bedeutung der "Operativen Führung" als Bindeglied zwischen Politik (u. Militärstrategie) und dem Einsatz von militärischen Mitteln (sowie Taktik) für die deutschen Streitkräfte aufzuzeigen, diese zu analysieren und anhand einer perspektivischen Betrachtung sich weiterentwickelnder Rahmenbedingungen zu bewerten.
Nach einer geschichtlichen Herleitung der Begriffe Strategie, Taktik und Operation wird die Entwicklung des operativen Denkens sowie der Operationsführung in den deutschen Streitkräften dargestellt und dies vor allem deshalb, um die uneinheitliche Benutzung und das Verständnis der Ausdrücke Operation, operativ, operatives Denken bis hin zur Operationsführung in den verschiedenen Epochen aufzuzeigen. Hierbei kommt es darauf an, herauszustellen, wie sich das Verhältnis der Ebenen der militärischen Führung zu den militärischen Führungsebenen geändert hat.
Es folgt die Ableitung der Inhalte und Merkmale operativer Führung aus heutiger Sicht unter Berücksichtigung der komplexen Anforderungen an den Einsatz von Streitkräften, der seit der Wiedervereinigung Deutschlands, dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes und der aus einem anders gearteten Sicherheitsumfeld resultierenden neuen NATO-Strategie völlig veränderte Dimensionen angenommen hat.
Aufgezeigt wird hierbei, welch umfassender Ansatz bei der Erfassung der Thematik zu wählen ist und welche Folgerungen für Politik und Streitkräfte gezogen werden müssen.
Krieg war zu allen Zeiten Mittel der Politik und ist so alt, wie die Menschheit selbst. Schon in frühester Zeit haben sich deshalb Denker und Strategen mit diesem Thema beschäftigt und speziell die Möglichkeiten und Grenzen des Gebrauchs von Streitkräften als ein Mittel der Politik bedacht.
Und schreibt die Geschichte auch nicht das Lehrbuch für die Gegenwart, so bietet sie dennoch die Möglichkeit, Lehren aus ihr zu ziehen, indem durch Analyse der historischen Denkweisen sowie der praktischen Beispiele die entscheidenden Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des eigenen Denkens gelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Zielsetzung
- Anfänge und Entwicklung operativen Denkens
- Historische Grundlagen
- Von Sun Tsu bis Moltke
- Der Begriff der Operation
- Entstehung der operativen Führung in der Bundeswehr
- Renaissance des operativen Denkens
- Unterschiedliche Wahrnehmung in den Teilstreitkräften?
- Historische Grundlagen
- Operative Führung
- Inhalte und Merkmale
- Definition
- Politische und militärische Führung
- Führungs- und Organisationsstrukturen
- Operative Faktoren und Elemente
- Joint, Combined
- Das operative Konzept
- Herausforderung durch neue Rahmenbedingungen
- Das erweiterte Aufgabenspektrum
- Auswirkungen auf die operative Führung
- Inhalte und Merkmale
- Zukünftige Aufgaben operativer Führung
- Wandel operativer Dimension
- Politische Vorgaben, Auflagen und Beschränkungen
- Internationale Organisationen - Ad hoc-Koalitionen
- Erscheinungsformen moderner Konflikte
- Medien
- Technologie - Krieg der Zukunft
- Wandel operativer Dimension
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, das aktuelle Verständnis und die Bedeutung der "Operativen Führung" als Bindeglied zwischen Politik (und Militärstrategie) und dem Einsatz von militärischen Mitteln (sowie Taktik) für die deutschen Streitkräfte darzustellen, zu analysieren und anhand einer perspektivischen Betrachtung sich weiterentwickelnder Rahmenbedingungen zu bewerten.
- Historische Entwicklung des operativen Denkens in deutschen Streitkräften
- Definition und Merkmale der operativen Führung
- Herausforderungen der operativen Führung durch neue Rahmenbedingungen
- Zukünftige Aufgaben der operativen Führung im Kontext des Wandels der Sicherheitslandschaft
- Bedeutung der operativen Führung für die Umsetzung politischer Ziele
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer geschichtlichen Einordnung der Begriffe Strategie, Taktik und Operation, um die Entwicklung des operativen Denkens und der Operationsführung in den deutschen Streitkräften aufzuzeigen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der uneinheitlichen Verwendung und dem Verständnis der Ausdrücke "Operation", "operativ", "operatives Denken" bis hin zur "Operationsführung" in verschiedenen Epochen.
Im weiteren Verlauf werden die Inhalte und Merkmale der operativen Führung aus heutiger Sicht erläutert, wobei die komplexen Anforderungen an den Einsatz von Streitkräften, die sich seit der Wiedervereinigung Deutschlands, dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes und der aus einem anders gearteten Sicherheitsumfeld resultierenden neuen NATO-Strategie völlig verändert haben, berücksichtigt werden.
Schließlich werden die zukünftigen Aufgaben der operativen Führung im Kontext des Wandels der Sicherheitslandschaft beleuchtet, wobei u.a. die Auswirkungen politischer Vorgaben, internationaler Organisationen, moderner Konfliktformen, Medien und technologischer Entwicklungen auf die operative Führung analysiert werden.
Schlüsselwörter
Operative Führung, Militärstrategie, Taktik, Operationsführung, Politik, Streitkräfte, Sicherheitslandschaft, Wandel, Herausforderung, Zukunft, Medien, Technologie, Krieg der Zukunft, NATO-Strategie.
- Citation du texte
- Stefan Erminger (Auteur), 2010, Historische Entwicklung der operativen Führung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153149
