War Jesus Sozialist? Eine Stellungnahme


Referat / Aufsatz (Schule), 2010

12 Seiten, Note: 14,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Sozialismus- Definitionen

3. Untersuchung der These
3.1 Das Alte Testament- Selbstverständlichkeiten Jesu
3.2 Das Neue Testament- Die frohe Botschaft Jesu

4. Die Beurteilung einer These

5. Impulse- Was könnte der „Sozialist“ Jesus uns heute sagen wollen?

6. Quellen

1. Vorwort

Rudi Dutschke hielt Jesus für „der Welt größten Revolutionär“1 und Adolf Grimme behauptete „Christen müssen Sozialisten sein“2.

Was ist dran an diesen Äußerungen? War Jesus, der vor beinahe 2000 Jahren predigend durch Palästina zog, wirklich Sozialist oder handelt es sich lediglich um eine fromme Wunschvorstellung verträumter christlicher Sozialromantiker?

Mit diesen Fragen möchte sich die vorliegende Abhandlung kritisch auseinander setzen und mögliche Antworten zu geben, soweit dies möglich ist.

2. Sozialismus-Definitionen

Wenn man heute an Sozialismus denkt fällt einem wohl postwendend Karl Marx ein, der mit seinem Freund Friedrich Engels das „Manifest der Kommunistischen Partei“ 1848 verfasste und dort zum revolutionären Klassenkampf aufrief, um die Produktionsmittel den Klauen der Bourgeoise zu entreißen.

Die Produktionsmittel, die den „Mehrwert“ erschufen und somit auch den Wohlstand der Bourgeoise generierten, sollten vergesellschaftlicht werden und dem Proletariat zur Verfügung stehen. Dadurch würde die Materielle Ungleichheit der beiden Klassen beseitigt werden.

Aufgrund seiner präzisen wissenschaftlichen Analysen über die Funktionsweise der Wirtschaft, die er vor allem in seinem Dreibänder „Das Kapital“ vorlegte und seiner einschlägigen Theorien ist Marx bis heute als der Vordenker des Sozialismus bekannt.

Er inspirierte mit seinem Denken Generationen von Revolutionären und linksgerichtete Bewegungen.

Dabei stellt der Marxismus selbst nur eine Strömung von vielen innerhalb des Sozialismus dar, wie beispielsweise der Anarchismus, Leninismus, Maoismus, „real existierender Sozialismus“ etc.

Einige Bewegungen unterscheiden sich stark oder mal weniger stark von anderen. Manche verfolgen den Weg der Revolution, um das als ungerecht empfundene System zu stürzen, andere dagegen wollen das unterdrückende System durch Reformen verändern, wie z.B. die SPD während des Kaiserreiches (obwohl auch ein Flügel die Option der Revolution den Vorzug gab).

Wiederum andere Bewegungen akzeptieren Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, wohingegen auch totalitäre und autoritäre Strömungen existieren.

Es kam immer wieder zu Weiterentwicklungen verschiedener Programme und differenzierten Interpretationen, die selbst wiederum in neuen Strömungen mündeten.

Es ist unschwer erkennbar, dass sich hier eine Problematik bezüglich der Definition auftut. Die Antwort lautet es gibt keine wirklich klar umrissene Definition dieser politischen Strömung, die auch noch alle Teilbewegungen mit ihren Zielen und Vorstellungen abdeckt.

„Der Begriff ist heute kaum mehr eindeutig und inzwischen uferlos ausgeweitet. Sozialismus wird dabei für verschiedene politischen Ziele und Inhalte kontinuierlich umdefiniert und angepasst3

Man kann allerdings gewisse Grundaspekte und Eckpunkte umreißen, um sich eine bestimmte Vorstellung von der Begrifflichkeit des Sozialismus zu machen.

Zum einen entstand der Sozialismus (societas (lat.)= Bündnis/Gemeinschaft) im 19. Jahrhundert als politische Ideologie, die auf die die fatalen Auswirkungen der industriellen Revolution reagierte. Es kam zu Umbrüchen in der gesamten Gesellschaftsstruktur, die zur starken Verelendung einiger Bevölkerungsschichten führte. Während dessen profitierten andere kleine Bevölkerungsgruppen ungemein von den Veränderungen. Daraus folgerte eine immer größer klaffende Kluft zwischen Arm und Reich. Eines der Hauptziele der Sozialistischen Bewegungen war die Überwindung dieser ökonomischen Ungerechtigkeiten durch die Umverteilung der materiellen Güter zum Wohle der Benachteiligten und Ausgebeuteten des Systems.

Also sind (soziale) Gerechtigkeit und (materielle) Gleichheit aller Menschen ein wichtiges Merkmal der Sozialistischen Strömungen.

Ein anderes Schlagwort ist Solidarität, also das sich selbst verbunden fühlen mit anderen Mitmenschen, die unter den elenden Lebensbedingungen zu leiden haben. Dabei bleibt es nicht nur bei einem passiven Zusammengehörigkeits-Gefühl, sondern führt zur Aktiven Hilfe und gegenseitiger Unterstützung.

Diese Tatsache mündet in dem Willen die als ungerecht empfundenen Bedingungen des Systems zu überwinden und dieses zu Gunsten der Entrechteten zu verändern.

Die Beseitigung der unterdrückenden Verhältnisse kann, wie oben angesprochen, über eine Revolution oder einen reformerischen Ansatz innerhalb des bestehenden Systems erfolgen.

Ebenso spielt die Kritik am Privatbesitz überhaupt, gegenüber der „Besitzenden Klassen“, am Materialismus jeglicher Art, dem Kapitalismus, dem Machtmissbrauch und der Unterdrückung sowie die Ausbeutung Vieler zum Wohle Weniger.

Zusammengefasst:

- Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität
- Kritik: Privatbesitz/ „Besitzenden Klassen“/ Materialismus/
Kapitalismus/ Machtmissbrauch/ Unterdrückung/ Ausbeutung
- Beseitigung der als ungerechte empfundenen Verhältnisse durch Revolution/ Reform

Unter diesen Gesichtspunkten gilt es Jesus Lehren zu untersuchen, um ein Urteil über die Fragestellung zu fällen.

[...]


[1] Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu Leben, Tagebücher 1963-1979, 27. März 1964, S. 20

[2] http://www.brsd.de/aktuell/65-oskar-lafontaine-zitiert-den-brsdhttp://www.brsd.de/aktuell/65-oskar-lafontaine-zitiert-den-brsd

[3] Endruweit und Trommsdorff, Wörterbuch der Soziologie, Band 3 1989, Seite 619

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
War Jesus Sozialist? Eine Stellungnahme
Note
14,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
12
Katalognummer
V153340
ISBN (eBook)
9783640660278
Dateigröße
421 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sozialismus, Kommunismus, Befreiungstheologie, Kommunist, Sozialist
Arbeit zitieren
Alexander Oswald (Autor:in), 2010, War Jesus Sozialist? Eine Stellungnahme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153340

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