1. Einführung
1.1 Allgemein
Wenn Theatergäste irritiert aus einer Vorstellung treten, liegt dies häufig an der Inszenierungsart. Wie nämlich ein Werk aufgeführt wird, ist dem Regisseur und seinen Vorstellungen überlassen. Daher obliegt es ihm, ob und wie genau er sich an die Vorgabe des Autoren hält. Die Fragestellung, welche diese Ausarbeitung bearbeiten wird, richtet sich nach dem Gedanken einer werktreuen Inszenierung im Gegensatz zu einem „freien Geist“, welcher für die Aufführung verantwortlich sein könnte. Zur Bearbeitung dieser Fragestellung werde ich Meinungen von Theaterwissenschaftlern sowie Stellungnahmen von Theatergästen heranziehen und meine Ansichten damit in Bezug setzen. Des weiteren soll versucht werden aufzuzeigen, ob es eine werktreue Inszenierung geben kann und wie diese gegliedert sein sollte. Ein weiterer Aspekt, der innerhalb dieser Ausarbeitung angesprochen werden soll, bezieht sich auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die darauf bezogene Freizügigkeit bzw. Zensur, der ein Drama unterliegt. Als Beispiel hierfür dient das Wedekind-Drama „Die Büchse der Pandora“.
Damit jedoch adäquat in die Thematik eingeführt werden kann, müssen einige Begrifflichkeiten definiert und so voneinander abgegrenzt werden. Das Drama bezeichnet nach dem Metzler Literaturlexikon eine der drei literarischen Großformen (neben der Epik und der Lyrik). Die handelnden Personen agieren in Dialogen oder Monologen, ohne dass ein Sprecher das Erzählte kommentiert. Dabei „lebt“ das Drama durch das Aufeinanderprallen konträrer Sicht- und Lebensweisen der Akteure. Ein auffälliger Aspekt bei der Definition des Dramas ist der, dass die Verwirklichung erst durch die szenische Aufführung geschieht. Darunter ist zu verstehen, dass das Drama als Vorlage zur Inszenierung dient, ergo nicht explizit für das Lesen gestaltet wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Allgemein
- Entwicklungsstufen des Theaters
- Analyse des Theatertextes
- Drama, Inszenierung und Aufführung
- Konträre Sichtweisen zur Inszenierung
- Wedekind-Drama „Die Büchse der Pandora“
- Inhaltliche Ausgestaltung
- Hintergrund und gesellschaftlicher Bezug
- Kritisches Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die Erwartungen des Publikums an das Drama im Theater, indem sie die Frage nach der Werktreue in der Inszenierung im Vergleich zu einer freien Interpretation des Dramas beleuchtet.
- Die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Inszenierung eines Dramas
- Die Bedeutung der Strichfassung und der Rolle des Regisseurs bei der Inszenierung
- Der Einfluss von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Zensur auf die Inszenierung
- Die Entwicklung des Theaters und die Auswirkungen auf die Inszenierungspraxis
- Das Wedekind-Drama „Die Büchse der Pandora“ als Beispiel für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen und Freizügigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einleitung definiert grundlegende Begriffe wie „Drama“ und „Theater“ und beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Theaters.
Analyse des Theatertextes: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Textarten im Theater, darunter das Drama selbst, die Strichfassung und der Inszenierungstext. Es beleuchtet auch die unterschiedlichen Perspektiven auf die Inszenierung, insbesondere die Kontroverse zwischen werktreuer und freier Interpretation.
Schlüsselwörter
Drama, Inszenierung, Aufführung, Werktreue, freie Interpretation, Strichfassung, Regisseur, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Zensur, Wedekind, „Die Büchse der Pandora“, Theatergeschichte, Theatertheorie
- Citation du texte
- B.A. Marco Schindler (Auteur), 2008, Erwartungen des Publikums an das Drama, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153475