Die vorliegende Arbeit liefert eine Bestandsaufnahme und Gegenüberstellung der Begriffe Governance und Regieren als Forschungsbegriffe der europäischen Politikforschung. Die Bearbeitung hat damit zum Ziel, beispielhaft über die Vor- und Nachteile dieser Begriffe als Forschungstermini des Gegenstands-bereichs der EU-Politik abzuwägen. Für das Forschungsfeld der EU ist die ständige Absicherung der Funktion und Anwendungsfähigkeit der hier zur Diskussion gestellten Begriffe von aktueller Relevanz: Mit steigender qualitativer Vertiefung der EU-Verträge zu einem in der Forschung so konstatierten politischen System eigener Art (Tömmel 2008 / Wessels 2008 / Hix 2005), stellen sich für die EU zunehmend steuerungs-technische Fragen und Probleme. Governance ist inzugedessen zu einem „omnipräsenten“ (Kohler-Koch / Rittberger 2006: 27) Leitkonzept von EU-Forschung avanciert1. Bemerkenswert ist dabei die weitverbreitete Etablierung von Governance als einem englischsprachigen Terminus in der deutschen Wissenschaftssprache. Diese Entwicklung legt die Annahme nahe, dass Governance-Begriffe adäquatere Zugänge zu Objektbereichen von EU-Politik zulassen, als es mit Hilfe klassischer Termini der deutschen Wissenschaftssprache gelingt. Diese Forschungsentwicklung kann auf den ersten Blick als Kritik an der forschungstechnischen Angemessenheit, allen voran, des zentralen deutsch-sprachigen Terminus Regieren gelesen werden, denn Regieren ist bisweilen als EU-Forschungsbegriff durch Governance ersetzt oder ausgetauscht worden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Problemstellung
2 Governance und Regieren - Begriffsgenese und -abgrenzung
2.1 Regieren -Begriffsgenese unter Berücksichtigung der EU-Forschung
2.2 Governance - Begriffsgenese unter Berücksichtigung der EU-Forschung
2.3 Zwischenbilanz und Gegenüberstellung der Begriffe
3 Ausgewähltes Fallbeispiel - der FFH-Richtlineinprozess
3.1 Die FFH-Richtlinie Inhalt und Problemstellung
3.2 Verlauf der FFH-Richtlinie
3.2.1 Initialisierung der Richtlinie
3.2.2 Entscheidungsfindung und Agenda-Settig der FFH-Richtlinie
3.2.3 Die Umsetzung der FFH-Richtlinie
3.2.4 Absicherung der Richtlinie
4 Betrachtung der Begriffe auf Basis des angeführten Fallbeispiels
4.1 Governance als Analysezugang für die Betrachtung des Fallbeispiels
4.1.1 Mehrwerte des Governance-Begriffes im Hinblick auf das Fallbeispiel
4.1.2 Defizite des Governance-Begriffes im Hinblick auf das Fallbeispiel
4.2 Regieren als Analysezugang des ausgewählten Fallbeispiels
4.2.1 Mehrwerte des Regierungs-Begriffes im Hinblick auf das Fallbeispiel
4.2.2 Defizite des Regierungs-Begriffes im Hinblick auf das Fallbeispiel
5 Fazit
Literatur
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