Arno Schmidt ist ein deutscher Schriftsteller, der diese Zeit erlebt hat. Der 1914 geborene Schmidt wuchs in der Zwischenkriegszeit auf und litt unter der finanziellen Familiensituation, die als ärmlich zu bezeichnen ist. Als einziger Sohn der Familie wurde er zwar gegenüber seiner älteren Schwester bevorzugt, aber daraus resultierte eine gesteigerte Erwartungshaltung seitens des Vaters (vgl. Blumenthal 1980, S. 1). Schmidt beschäftigte sich frühzeitig mit Literatur, da er hierin er eine Möglichkeit fand, aus der Realität zu flüchten. Dadurch führte Schmidt jedoch ein Leben als Außenseiter, da er sich vom gesellschaftlichen Leben abgrenzte (vgl. Blumenthal 1980, S. 2). Diese Distanz zur Gesellschaft nutzte er, um die politische Entwicklung kritisch zu beobachten. Seine Ablehnung gegenüber der NSDAP äußerte er jedoch nicht, da sein Leben ansonsten bedroht gewesen wäre. Schmidt führte somit ein Leben in innerer Emigration, und so zitiert Simon (2006, S. 36) Arno Schmidt mit den Worten: „Ich spreche, wenn es ernst wird, fast nie; ich notiere lieber!“ Die angesprochenen Notizen richten sich speziell auf seine Mitmenschen. Seiner Wahrnehmung nach bestand die Gefahr eines Volkes darin, dass dieses leicht zu manipulieren sei. Speziell in wirtschaftlichen Krisen, die, ähnlich der Situation im Dritten Reich, ein hohes Maß an Arbeitslosigkeit begründen und somit zur sozialer Armut führen, seien viele Menschen beeinflussbar und könnten somit zu Werkzeugen der Machthabenden werden. Dieser Gedanke des Volkes als Herde, die blind dem Willen weniger Herrschender folgt, ist für Arno Schmidt untragbar (vgl. Simon 2006, S. 87).
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- SCHMIDTS POSITION IN DER GESELLSCHAFT
- GESELLSCHAFTSKRITIK IN DER TRILOGIE „NOBODADDY´S KINDER“
- GESELLSCHAFTSKRITIK INNERHALB DER ERZÄHLUNG „AUS DEM LEBEN EINES FAUNS“
- GESELLSCHAFTSKRITIK INNERHALB DER ERZÄHLUNG „BRAND'S HAIDE“
- GESELLSCHAFTSKRITIK INNERHALB DER ERZÄHLUNG „SCHWARZE SPIEGEL“
- APOKALYPSE ALS KONSEQUENZ GESELLSCHAFTLICHEN HANDELNS
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Gesellschaftskritik im Werk Arno Schmidts am Beispiel der Trilogie „Nobodaddy´s Kinder“. Sie will aufzeigen, wie Schmidt die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Dritten Reich und deren Folgen für das Individuum und die Gesellschaft kritisch beleuchtet.
- Arno Schmidts gesellschaftliche Außenseiterrolle und seine Kritik am Volk als manipulierbare Masse
- Die Darstellung der Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und der NS-Propaganda auf die Gesellschaft in „Nobodaddy´s Kinder“
- Die Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft und die Frage der Mitschuld an gesellschaftlichen Entwicklungen
- Die Verwendung sprachlicher Mittel zur Darstellung der gesellschaftspolitischen Kritik
- Schmidts Zukunftsprognose für die Gesellschaft und die Bedeutung von Katastrophen in seinen Erzählungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einleitung stellt Arno Schmidt als deutschen Schriftsteller vor, der die Zeit des Zweiten Weltkriegs erlebte. Sie beschreibt seine kritische Haltung gegenüber der NS-Ideologie und seine gesellschaftliche Außenseiterrolle. Schmidt nutzte diese Distanz zur Gesellschaft, um die politische Entwicklung zu beobachten und seine Kritik in seinen Werken zu verarbeiten.
Schmidts Position in der Gesellschaft
Dieses Kapitel analysiert Schmidts gesellschaftliche Stellung als Einzelgänger und seine kritische Auseinandersetzung mit Politik und Gesellschaft. Es beleuchtet seine Skepsis gegenüber dem Streben nach Macht und seiner Wahrnehmung des Volkes als leicht manipulierbare Masse. Schmidt distanzierte sich von der Gesellschaft durch seine Werke und seine innere Emigration.
Gesellschaftskritik in der Trilogie „Nobodaddy´s Kinder“
Dieser Abschnitt widmet sich der Gesellschaftskritik in den drei Erzählungen der Trilogie: „Aus dem Leben eines Fauns“, „Brand's Heide“ und „Schwarze Spiegel“. Es wird auf die Darstellung des politischen Regimes und der Folgen des Krieges für die Gesellschaft eingegangen.
Apokalypse als Konsequenz gesellschaftlichen Handelns
Das Kapitel untersucht die Darstellung von Katastrophen in Schmidts Werken und die Bedeutung von Apokalypse als Konsequenz des gesellschaftlichen Handelns. Hier werden die Zukunftsprognosen des Autors und seine kritischen Beobachtungen der menschlichen Natur betrachtet.
Schlüsselwörter
Arno Schmidt, Gesellschaftskritik, NS-Propaganda, „Nobodaddy´s Kinder“, Trilogie, Zweiter Weltkrieg, Katastrophen, Einzelgänger, Volk, manipulierbare Masse, Zukunftsprognose.
- Citar trabajo
- B.A. Marco Schindler (Autor), 2009, Zur Gesellschaftskritik im Werk Arno Schmidt am Beispiel der Trilogie „Nobodaddy´s Kinder“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153764