Die US-Intervention im Irak im Jahre 2003 war äußerst umstritten. Zweifelhafte Gründe für die geplante Intervention, ein fehlendes UN-Mandat und dazu ein seit dem Zweiten Weltkrieg international geächteter Präventivkrieg. Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem sich herausstellte, dass die von der US-Regierung vorgelegten Beweise von angeblich vorhandenen Massenvernichtungswaffen im Irak offensichtlich gefälscht wurden, litt das Ansehen der amerikanischen Politik immens. Doch nicht nur dem eigenen Ansehen hat diese Art und Weise der Kriegsführung der USA geschadet. So litten bspw. auch die Vereinten Nationen unter einem erheblichen Einfluss- und Reputationsverlust. Schließlich verurteilt die UNO Präventivkriege aufs Schärfste und vertritt im Internationalen System die Stellung, eine solche Art und Weise der Kriegsführung zu verhindern und zu sanktionieren. Das Hinwegsetzen der USA über die Kompetenzen der Vereinten Nationen führte schließlich dazu, dass der Stellenwert der UNO, insbesondere in der arabisch muslimischen Welt weiter sank. Doch auch abseits dieser aus völkerrechtlicher Sicht verwerflichen Fakten, wirft der Krieg im Irak und speziell die Strategie des anschließenden Wiederaufbau des Landes ein äußerst schlechtes Licht auf die US-Regierung. Dieser Aufsatz soll sich insbesondere mit dieser Strategie der US-Regierung auseinandersetzen. Inwiefern können theoretische Aspekte des post conflict peacebuilding/Friedenskonsolidierung in dieser Strategie wiedererkannt werden? Welche Fehler sind diesbezüglich gemacht worden, welche im Nachhinein eine stabile Ordnung im Irak verhinderten und auch weiterhin verhindern? Wie sieht die aktuelle Lage des Landes aus und welche Strategie könnte womöglich in Zukunft doch noch zu einem nachhaltigen Frieden bzw. einer stabilen Ordnung im Irak beitragen? Diese Fragestellungen sollen in diesem Aufsatz behandelt und diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Friedenskonsolidierung/peacebuilding
- US-Motivation
- US-Strategie im Irak Im Zeichen von Friedenskonsolidierung? Fehler und Versäumnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht die US-Strategie des Wiederaufbaus im Irak nach der Intervention im Jahr 2003 und analysiert, inwieweit diese Strategie mit den Prinzipien der Friedenskonsolidierung übereinstimmt. Er beleuchtet die Fehler und Versäumnisse der US-Regierung im Hinblick auf die Herstellung einer stabilen Ordnung im Irak und untersucht die aktuelle Lage des Landes.
- Analyse der US-Strategie im Irak im Kontext von Friedenskonsolidierung
- Identifizierung von Fehlern und Versäumnissen der US-Regierung bei der Friedenskonsolidierung
- Bewertung der aktuellen Lage im Irak und möglicher Strategien für einen nachhaltigen Frieden
- Diskussion der Rolle der Zivilgesellschaft und internationaler Zusammenarbeit bei der Friedenskonsolidierung
- Bewertung der Bedeutung der militärischen Präsenz der USA im Irak
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Aufsatz stellt die US-Intervention im Irak im Jahr 2003 als äußerst umstritten dar, da sie auf zweifelhaften Gründen, dem Fehlen eines UN-Mandats und der Durchführung eines Präventivkriegs basierte. Die gefälschten Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak führten zu einem enormen Ansehensverlust der US-Politik.
Friedenskonsolidierung/peacebuilding
Der Abschnitt definiert Friedenskonsolidierung als einen langwierigen Transformationsprozess, der die Einstellung aller Akteure und eine dauerhafte Zivilisierung der Nachkriegsgesellschaft beinhaltet. Die Bedeutung einer klaren Definition des Ziels der Friedenskonsolidierung wird betont, um spätere Enttäuschungen und Missverständnisse zu vermeiden.
US-Motivation
Die US-Invasion im Irak wird als Ergebnis einer langjährigen Strategie zur Schwächung des Landes durch Wirtschaftssanktionen und Inspektionen dargestellt. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde die Irak-Strategie moralisch gerechtfertigt, indem man dem Irak Verbindungen zum Al-Quaida-Netzwerk nachsagte. Die internationalen Gründe für die Intervention werden hinterfragt und die wahren Motive der US-Regierung, wie die geostrategische Lage des Irak und die Sicherung der irakischen Ölquellen, herausgestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Aufsatzes sind die US-Intervention im Irak, Friedenskonsolidierung, Wiederaufbau, politische und soziale Folgen, Fehler und Versäumnisse, nachhaltiger Frieden, Rolle der Zivilgesellschaft, militärische Präsenz und geostrategische Interessen.
- Quote paper
- Dennis Beschorner (Author), 2009, Der Konflikt im Irak im Zeichen von post conflict peacebuilding, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153771