Im Rahmen dieser Arbeit wird The Matrix auf das platonische Gedankengut hin analysiert. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Ähnlichkeiten und Unterschieden, die zwischen dem in Platons Politeia dargestellten Höhlengleichnis und der Anlage des ersten Teiles der Trilogie The Matrix bestehen.
Wodurch kann die Wahl des Untersuchungsgegenstandes gerechtfertigt werden? The Matrix stellt ein zeitgenössisches Produkt der amerikanischen bzw. globalisierten Massenkultur dar. Dessen großer Erfolg war, wovon die zwei neuen Folgen zeugen, nicht nur wirtschaftlichen Charakters. Seit 1999 sind hunderte von philosophischen, soziologischen, literatur-, kultur- und kommunikationswissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln und Sammelbänden erschienen, die sich mit verschiedenen Aspekten der Matrix-Trilogie auseinandersetzen wie das Simulac-rum und die Simulation, die Maschine, die virtuelle Realität, der Wille, der große Andere, das posthumane Subjekt etc. Dank dessen philosophischen Eklektizismus – eines der Merkmale, das The Matrix als postmodern bezeichnen lässt (LUTZKA 2006, 124) – bietet der Film für so gut wie jeden etwas. Für mich bietet er dessen markantestes Bild, das das Publikum weiterhin stark fasziniert: Millionen von haarlosen muskelmäßig atrophierten nackten Menschen, die – ohne dies zu wissen – in brutkastenähnlichen Behältern liegen und, von einer Nährlösung am Leben gehalten, für die sie versklavende Matrix elektrische Energie erzeugen. Jeder von ihnen konsumiert dabei die durch die Matrix für sie speziell entwickelte simulierte Welt. Inwiefern ist dieses 3-D-Theater mit dem Platonischen 2-D-Theater vergleichbar? Setzt The Matrix die platonische Tradition fort? Oder gibt es Bruchstellen, die etwas Neues anvisieren? Das sind die Fragen, mit denen ich mich hier beschäftige.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Platons Höhlengleichnis
- Platons Höhlengleichnis und Matrix I
- Offene Fragen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den Film The Matrix im Kontext des platonischen Gedankenguts. Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Platons Höhlengleichnis in der Politeia und der Gestaltung des ersten Teils der Matrix-Trilogie.
- Vergleich des Höhlengleichnisses mit der Matrix-Welt
- Untersuchung der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Texten
- Analyse der philosophischen und soziologischen Implikationen von The Matrix
- Bedeutung des Konzepts der Simulation und Virtualität
- Relevanz des platonischen Gedankenguts für die moderne Medienkultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema und die Forschungsfrage vor: Inwiefern lässt sich The Matrix mit dem platonischen Höhlengleichnis vergleichen?
- Platons Höhlengleichnis: Dieses Kapitel beschreibt das Höhlengleichnis und seine Bedeutung für Platons Philosophie. Es werden die fünf Teile des Dialogs erläutert, wobei besonderes Augenmerk auf die Beschreibung der Gefangenen, den Aufstieg aus der Höhle, den Abstieg zurück in die Höhle und die Rechtfertigung der Anwendung von Gewalt gegen die Unwissenden gelegt wird.
- Platons Höhlengleichnis und Matrix I: Hier wird der Film The Matrix auf das Höhlengleichnis bezogen. Der Schwerpunkt liegt auf den Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen den beiden Texten.
- Offene Fragen: Dieses Kapitel stellt Fragen, die sich aus der vergleichenden Analyse ergeben und die offen bleiben sollten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Höhlengleichnis, Matrix, Simulation, Virtualität, Realität, Philosophie, Platon, Film, Medienkultur, postmodernes Denken.
- Citation du texte
- Maryna Zühlke (Auteur), 2007, Platons Höhlengleichnis im Film Matrix I, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154009