Eine empirische Untersuchung zum Angebot von Radsport im Inhaltsbereich "Gleiten, Fahren, Rollen" an ausgewählten Schulen in NRW


Epreuve d'examen, 2010

77 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Minne - ein kurzer Überblick
2.1. Wechselseitige Minne- Hohe Minne - Niedere Minne

3. Die Pastourelle

4. Zum Begriff der Mädchenlieder

5. Under der linden an der heide ( L. 39, 11)
5.1. Interpretation und Überlegungen zum Inhalt
5.2. Under der linden an der heide (L. 39,11) – ein Mädchenlied mit pastourellenhaften Zügen?

6. Fazit

7. Literatur

1. Einleitung

Der Minnegesang setzte im deutschsprachigen Raum ungefähr 1150 ein.

Minnegesang war ein künstlerischer Ausdruck der Liebe zwischen einem Mann und einer edlen unerreichbaren Dame. Die Blütezeit des Minnegesangs in Deutschland waren ungefähr die Jahre von 1200 bis 1230.

Minne wird immer ausgedrückt durch Gesang, die dazugehörigen Noten und Melodien sind jedoch nicht überliefert. Die großen Lyriker dieser Zeit waren unter anderem Reinmar von Hagenau, Heinrich von Morungen und Walther von der Vogelweide.

Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden zu welcher Gattung das Lied Under linden an der heide (L. 39, 11) von Walther von der Vogelweide, gezählt werden kann. Es soll dabei die Frage geklärt werden, inwieweit Under der linden ( L. 39,11) Merkmale der sogenannten Mädchenlieder aufweist und ob es überhaupt dazu gezählt werden kann. Gleichzeitig wird untersucht, ob das Lied eventuell eine Pastourelle oder nicht, oder ob es nur pastourellenhafte Züge besitzt. Daher ist es notwendig, vor der eigentlichen Analyse des Liedes, die Begriffe Mädchenlieder und Pastourelle zu erklären.[1]

In dieser Arbeit wird unter anderem ein Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Minne gegeben. Ebenso werden die Bezeichnungen

“Wechselseitige Minne”, “Hohe Minne” und “Niedere Minne” erklärt.[2]

Dies geschieht um verständlich zu machen, warum diese Bezeichnungen verwendet werden und wie zu einer Abkehr des Dichters, Walther von der Vogelweide von der traditionellen Minne kommt.

2. Minne- ein kurzer Überblick

“Die Grundbedeutung des Wortes minne ist ‘freundliches Gedenken’ “[3].

Minnesang ist nach Günther Schweikle grundsätzlich nichts anderes als Liebeslyrik, Werbelyrik und Liedsang. Sie dient vordergründig der Unterhaltung, Belehrung, Daseinsdeutung und Dienstthematik.[4] Minnesang schildert keine biographischen Liebeserlebnisse des Vortragenden, er wird verfasst für bestimmte Anlässe wie Feste am Hof oder gesellige Zusammenkünfte.[5] Einzelne oder mehrere Sänger traten in den Höfen der weltlichen und geistlichen Führungsschichten oder Klöster auf, in den Stadthäusern reicher Patrizier, aber auch auf Dörfern, Schenken und Marktplätzen.[6]

Die Verehrung einer Frau war das Hauptthema der deutschen Minnesänger im Mittelalter. Die Minnedichtung entstand in Frankreich und verbreitete sich dort über Nordfrankreich und gelang über die Grenzen in den deutschen Sprachraum. Ab Mitte des 12. Jahrhundert verbreitete sich die Minnelyrik in ganz Deutschland.[7] Die erste Phase von 1150/60 - 1170 wurde als sogenannter “donauländischer Minnesang” bezeichnet, die zweite Phase umfasste die Jahre von 1170 - 1190/1200, die dritte Phase die Jahre von 1190- 1210/20 und schließlich die vierte Phase die Zeit von 1190- 1230. Diese vierte Phase wurde geprägt durch Wolfram von Eschenbach, aber besonders durch Walther von der Vogelweide. Welcher auch noch in der fünften Phase von 1210 - 1240 neben Neidhart dominiert. Die sechste Phase reichte von 1210- 1300. In der Zeit von 1190- 1230 sind neben der Vollendung des Hohen Minnesangs auch Walthers Lieder der Niederen Minne und die sogenannten Mädchenlieder einzuordnen.[8]

Die Überlieferung der Texte begann kurz vor dem 13. Jahrhundert und endete im 15. Jahrhundert. Die mittelhochdeutschen Dichtungen wurden in ca. 40 handschriftlichen Zeugnissen überliefert, jedoch sind von diesen nur die Hälfte lückenhaft erhalten. Als wichtige Quellen für die mittelhochdeutsche Lyrik gelten u.a. die “Kleine Heidelberger Liederhandschrift“, die “Große Heidelberger Liederhandschrift” und die “Weingartner/ Stuttgarter Handschrift“.[9] Die umfangreichste Sammlung der Lieder Walthers findet man in der “Großen Heidelberger Liederhandschrift“.[10]

Meistens waren Sänger, Komponist und Dichter in einer Person verbunden,

es gab aber auch bloße Vortragskünstler, die die Texte und Melodien anderer Sänger aufführten.[11]

Es ist bekannt, dass Minne gesungen vorgetragen wurde. Insgesamt sind nur neun Handschriften mit dazugehörigen Melodien überliefert.[12] Dies bedeutet, dass wir keine Quellen besitzen für das Wort- Ton- Verhältnis der Minnelieder. Günther Schweikle vertritt die Ansicht: “ die Melodien waren einstimmig und wurden wohl auch solistisch vorgetragen”[13]. Doch konkrete Belege über die Vortragsweise des Minnesangs kann man weder aus den gegenwärtigen, epischen oder zeitgeschichtlichen Werken deuten.[14] “ Der ausgeprägte sprachlich-rhetorische Gestus in einigen Minneliedern besonders Walthers [...] legen es nahe, dass der Vortragende seinen Gesang mimisch und gestisch begleitete, ohne dass wir über Art und Grad genauere Vorstellungen gewinnen können [...]”[15]. Zusammengefasst kann man erkennen, dass es keine genauen Quellen oder Belege gibt, die die Vortragsweise des Minnesangs darstellen.

Im folgenden Kapitel werden die Anfänge des Minnegesangs beschrieben. Zum Verständnis wie sich Minne entwickelt hat, wird zuerst auf die “Wechselseitige Minne” eingegangen und dann die “Hohe Minne” und “Niedere Minne” erläutert.

2.1. Wechselseitige Minne” - “Hohe Minne” - “Niedere Minne”

Der frühe Minnegesang thematisierte vor allem die wechselseitige und erotische Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau. In den Liedern werden die Emotionen von Männern und Frauen besungen. Themen sind unter anderem die gegenseitige Kontaktaufnahme, die mangelnde Anerkennung vom Partner aber auch Sehnsucht, Selbstzweifel und Missgunst. Zur Liebeserfüllung kommt es in den Liedern nur selten, die Liebeserfüllung stellt jedoch immer das Ziel dar.[16]

Die “Hohe Minne” tritt dann etwa ab 1170 auf. Die Beifügung “hohe” drückt hier nur das problematische Minneverhältnis aus. Der größte Unterschied zu den Liedern davor ist wohl, dass sich nun in den meisten Lieder nur ein männliches lyrisches Ich äußert. Auch die Werbung richtet sich nun an eine Frau, die dem Werbenden teilnahmslos, herablassend und unnahbar gegenüber tritt. Er unterwirft sich ihr und hofft, dass sie seine angebotenen Dienste annimmt.[17] Der Begriff “Hohe Minne” wurde schon im Mittelalter geprägt, er ist einerseits als sozialer Bestandteil eines Ganzen und als ethisch-moralisch zu verstehen.[18]

[...]


[1] Dazu dient als wichtige Literatur S. B. Brinkmanns Werk : Die Deutschsprachige Pastourelle. (1985); von Heike Sievert : Studien zur Liebeslyrik Walthers von der Vogelweide. (1990) und der Aufsatz von Ingrid Bennwitz : „vrouwe/maget“ Überlegungen zur Interpretation der sogenannten Mädchenlieder im Kontext von Walthers Minnesang- Konzeption.

[2] Für diesen Überblick wird besonders Bezug genommen auf Günther Schweikle und sein, in der Sammlung Metzler erschienenes Werk , “Minnesang“ von 1995.

[3] Schweikle: Minnesang. S. 169

[4] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 169.

[5] Vgl. Hahn: Walther von der Vogelweide. S. 14.

[6] Vgl. Bräuer :Der Helden Minne, Triuwe und Êre. S. 251.

[7] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 83.

[8] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 90.

[9] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 1- 6 . Schweikle gibt in seinem Buch einen detaillierten Überblick über diese Art von Quellen.

[10] Vgl. Hahn: Walther von der Vogelweide. S. 18-19.

[11] Bräuer : Der Helden Minne, Triuwe und Êre. S. 509.

[12] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 51.

[13] Schweikle: Minnesang. S. 54.

[14] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 54.

[15] Hahn: dâ keiser spil. S. 89.

[16] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 170.

[17] Vgl. Schweikle: Minnesang. S. 170- 175.

[18] Vgl. Rüdiger Brandt: Grundkurs germanistische Mediävistik/Literaturwissenschaft. S. 236.

Fin de l'extrait de 77 pages

Résumé des informations

Titre
Eine empirische Untersuchung zum Angebot von Radsport im Inhaltsbereich "Gleiten, Fahren, Rollen" an ausgewählten Schulen in NRW
Université
Sport Academy Cologne  (Institut für Natursport und Ökologie)
Note
1,7
Auteur
Année
2010
Pages
77
N° de catalogue
V154076
ISBN (ebook)
9783640666003
ISBN (Livre)
9783640666157
Taille d'un fichier
1913 KB
Langue
allemand
Annotations
Die Arbeit basiert auf einem Fragebogen der an Anhand emprischer Grundlagen entworfen wurde und an 90 Schulen versandt wurde. Der Fragebogen enthielt 27 Fragen und erzielte eine hohe Rücklaufquote. Daher kann man die Arbeit auch gut als Anregung für empirische Erhebungen in anderen Fächern verwenden. Der komplette Fragebogen befindet sich im Anhang der Arbeit.Das zweite Studienfach des Autors ist Sozialwissenschaften.
Mots clés
Sport, Sozialwissenschaften, Empirisch, Radsport, Gleiten, Rollen, Fahren, Unterricht, Statistik, Fragebogen, Befragung, Gymnasium, Gesamtschule
Citation du texte
Mark Heyde (Auteur), 2010, Eine empirische Untersuchung zum Angebot von Radsport im Inhaltsbereich "Gleiten, Fahren, Rollen" an ausgewählten Schulen in NRW, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154076

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