„Seit nunmehr bald einem Vierteljahrhundert befasst sich das Forschungsprogramm zum „Demokratischen Frieden“ intensiv mit dem Zusammenhang von demokratischer staatlicher Verfasstheit und friedlichem Außenverhalten.“
In Immanuel Kants politischen Schriften werden im Bereich der Forschung drei Bedingungen einer stabilen internationalen Friedensordnung identifiziert: Die republikanische Verfassung der Mitgliedsstaaten, intensive Handelsbeziehungen und internationale Institutionen. Während sich die Wissenschaft bisweilen vorrangig mit den ersten beiden Bereichen zur Friedensschaffung befasste, wird die These von einer eigenständigen friedensstiftenden Kraft internationaler Beziehung eher kritisch gesehen.
Die folgende Arbeit widmet sich daher der Frage, inwieweit eine internationale Organisation durch ihre Arbeit einen Demokratischen Frieden fördern kann. Als Untersuchungsfall wird die KSZE herangezogen, die während des Ost-West-Konflikts die Stellung als ein zentrales Element der europäischen Entspannungspolitik einnahm. Es soll untersucht werden, welchen Beitrag sie zur Ausbreitung der Demokratie und zur Überwindung des Kalten Krieges geleistet hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. GRUNDANNAHMEN DES DEMOKRATISCHEN FRIEDENS
- 2.1. DER EMPIRISCHE DOPPELBEFUND
- 2.2. ERKLÄRUNGSANSÄTZE
- 2.2.1. Der strukturell-institutionalistische Argumentationsansatz
- 2.2.2. Der normativ-kulturelle Argumentationsansatz
- 3. DIE ROLLE DER KSZE IM KALTEN KRIEG
- 3.1. DIE ENTWICKLUNG DER KSZE
- 3.2. DIE SCHLUSSAKTE VON HELSINKI
- 3.2.1. Korb I: Der Prinzipiendekalog
- 3.2.1.1. Die Auswirkungen auf die Ost-West-Beziehung
- 3.2.2. Militärische Vertrauens- und Sicherheitsbildende Maßnahmen
- 3.2.2.1. Die Auswirkungen auf die Ost-West-Beziehung
- 3.2.3. Korb II: Zusammenarbeit im Bereich Wirtschaft
- 3.2.3.1. Die Auswirkungen auf die Ost-West-Beziehung
- 3.2.4. Korb III: Grundsätze der Zusammenarbeit im humanitären Bereich
- 3.2.4.1. Die Auswirkungen auf die Ost-West-Beziehung
- 3.3. DER BEITRAG DER KSZE ZUR FÖRDERUNG EINES DEMOKRATISCHEN FRIEDENS
- 4. ZUSAMMENFASSENDE SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle der KSZE im Kalten Krieg und analysiert, welchen Beitrag sie zur Konfliktmilderung und Ausbreitung der Demokratie geleistet hat. Sie befasst sich mit der Frage, inwieweit eine internationale Organisation einen Demokratischen Frieden fördern kann, indem sie den Zusammenhang zwischen demokratischer Staatsverfassung und friedlichem Außenverhalten beleuchtet.
- Die empirische Grundlage des Demokratischen Friedens
- Die Entwicklung und Ziele der KSZE im Kalten Krieg
- Die Bedeutung der Schlussakte von Helsinki für die Ost-West-Beziehung
- Der Beitrag der KSZE zur Förderung eines Demokratischen Friedens
- Die Herausforderungen und Grenzen des Demokratischen Friedens in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die Grundannahmen des Demokratischen Friedens und die empirischen Befunde zur Theorie Kants. Kapitel 3 widmet sich der Rolle der KSZE im Kalten Krieg, analysiert ihre Entwicklung und die Auswirkungen der Schlussakte von Helsinki. Es werden die Beiträge der KSZE zur Konfliktmilderung und zur Förderung eines Demokratischen Friedens untersucht.
Schlüsselwörter
Demokratischer Frieden, KSZE, Kalter Krieg, Ost-West-Beziehung, Konfliktmilderung, Demokratie, Internationale Organisation, Schlussakte von Helsinki, Prinzipiendekalog, Vertrauensbildende Maßnahmen, Humanitäre Zusammenarbeit.
- Citation du texte
- Timm Witt (Auteur), 2008, Demokratischer Frieden durch die KSZE?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154501