In letzter Zeit ist es bei vielen namhaften und traditionsreichen Kreditinstituten vermehrt zu der Einrichtung von speziellen, integrierten Dienstleistungen für Unternehmer und deren Unternehmen gekommen. Beispielsweise bietet die Credit Suisse integrierte Beratungsleistungen eigens für mittelständische Unternehmer an. Die UBS wartet mit Dienstleistungen für Geschäftskunden und deren Inhaber auf Die seit 1845 bestehende BHF-Bank versteht sich als moderne Privatbank für Unternehmer und Unternehmen, und das Unternehmer Office der Berenberg Bank ist eine seit 2006 existierende Abteilung die sich um die Belange der unternehmerischen Kundschaft der Bank bemüht. Offensichtlich haben die Banken einen potentiellen Bedarf der Unternehmer für Beratungsansätze entdeckt zu haben, die eine maßgeschneiderte und integrierte Lösung speziell für diese Kundengruppe erforderlich machen. Hierbei stellt sich aufgrund der Häufung dieser Ansätze zurecht die Frage, ob dies eine Modeerscheinung ist oder eine tatsächliche Notwendigkeit. Die bisher vorherrschende kundengruppenorientierte Aufteilung scheint für Unternehmer nicht mehr zweckmäßig zu sein. Um zu einem theoretischen Erklärungsansatz zu gelangen ist es sinnvoll, die Entwicklung und den Status Quo der derzeitigen Beratungssituation für Unternehmer unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere muss die Rentabilität eines integrierten Beratungsansatzes hinterfragt werden. Hierfür ist es eine Analyse der Zielgruppe vorzunehmen, um beurteilen zu können, wie groß ihr Potential ist. In dem Zuge ist es auch erforderlich die genauen Bedürfnisse zu untersuchen, die sich vermeintlich von denen der anderen Kundschaft unterscheiden. Im Folgenden sollen aufbauend auf theoretische neo-institutionalistische Erklärungsansätze zentrale Faktoren eines solchen Ansatzes erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Notwendigkeit integrierter Betreuungskonzepte für Unternehmen und deren Unternehmer
- Historie und Status Quo der Beratungsansätze für Firmenkunden und ihre Inhaber
- Konsequenzen einer divisionalen Trennung für die Betreuung der Zielgruppe
- Der Unternehmer als Bankkunde
- Zielgruppendefinition des Unternehmers
- Besondere Attraktivität von inhabergeführten Unternehmen für Kreditinstitute
- Nachfragesphären des Unternehmers nach Finanzdienstleistungen
- Anforderungen des Unternehmers an das betreuende Kreditinstitut
- Integrierte Betreuungskonzepte als Lösungsansatz der Schnittmengenproblematik
- Neoinstitutionalistische Erklärungsansätze für integrierte Betreuungskonzepte
- Definition grundsätzlicher wirtschaftstheoretischer Problematiken im Kontext von integrierten Betreuungskonzepten
- Reduktion der asymmetrischen Informationsverteilung durch integrierte Betreuungsansätze
- Reduktion von Transaktionskosten durch integrierte Betreuungsansätze
- Das integrierte Betreuungskonzept als Lösung der unvollkommenen Betreuung inhabergeführter Unternehmen
- Die Betreuung als Schnittstelle und Grundkonzept integrierter Betreuungsansätze
- Kundensegmentierung innerhalb eines integrierten Betreuungsansatzes
- Der Einfluss einer integrierten Betreuung auf das Rating
- Neoinstitutionalistische Erklärungsansätze für integrierte Betreuungskonzepte
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Notwendigkeit und die Vorteile integrierter Betreuungskonzepte für Unternehmen und deren Unternehmer. Sie untersucht die Entwicklung der Beratungsansätze für Firmenkunden und ihre Inhaber und die Herausforderungen, die sich durch eine divisionale Trennung ergeben.
- Entwicklung und Status Quo der Beratungsansätze für Unternehmer
- Besonderheiten des Unternehmers als Bankkunde
- Neoinstitutionalistische Erklärungsansätze für integrierte Betreuungskonzepte
- Die Bedeutung von integrierten Betreuungskonzepten für die Reduktion von Informationsasymmetrien und Transaktionskosten
- Der Einfluss integrierter Betreuungskonzepte auf die Kundensegmentierung und das Rating
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die steigende Bedeutung von integrierten Dienstleistungen für Unternehmer bei namhaften Kreditinstituten. Die Arbeit stellt die Frage nach der Notwendigkeit dieser Ansätze und untersucht die Rentabilität eines integrierten Beratungsansatzes.
Kapitel 2 beleuchtet die Historie und den Status Quo der Beratungsansätze für Firmenkunden und deren Inhaber, sowie die Konsequenzen einer divisionalen Trennung für die Betreuung der Zielgruppe.
Kapitel 3 widmet sich dem Unternehmer als Bankkunde und definiert die Zielgruppe. Es untersucht die Attraktivität von inhabergeführten Unternehmen für Kreditinstitute und analysiert die Nachfragesphären des Unternehmers nach Finanzdienstleistungen, sowie seine Anforderungen an das betreuende Kreditinstitut.
Kapitel 4 betrachtet die integrierten Betreuungskonzepte als Lösungsansatz der Schnittmengenproblematik. Es beleuchtet neoinstitutionalistische Erklärungsansätze, die Reduktion von Informationsasymmetrien und Transaktionskosten, sowie die Bedeutung der Betreuung als Schnittstelle und Grundkonzept integrierter Betreuungsansätze. Das Kapitel analysiert zudem die Kundensegmentierung innerhalb eines integrierten Betreuungsansatzes und den Einfluss auf das Rating.
Schlüsselwörter
Integrierte Betreuungskonzepte, Unternehmen, Unternehmer, Firmenkunden, Beratungsansätze, Neoinstitutionalismus, Informationsasymmetrie, Transaktionskosten, Kundensegmentierung, Rating.
- Citation du texte
- Philipp Jebens (Auteur), 2008, Integrierte Betreuungsansätze für Unternehmen und Unternehmer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154652