Die Alterssicherung in Deutschland beruht auf dem sogenannten Drei-Säulen-Konzept, das die gesetzliche Rentenversicherung, die betriebliche Altersversorgung (bAV) und die private Altersvorsorge umfasst. Die steigende Lebenserwartung bei gleichzeitig sinkender Geburtenrate hat zu einem Anstieg des Altersquotienten geführt, so dass von der gesetzlichen Rentenversicherung alleine immer weniger der Lebensstandard im Alter gehalten werden kann. Diese Entwicklung beeinflusst auch die zunehmend wichtiger werdende bAV, da die Unternehmen aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung höhere Pensionsrückstellungen bilden müssen und gleichzeitig der Rentenbezug länger andauert. Die Bedeutung der bAV resultiert aus personalpolitischen und finanzwirtschaftlichen Aspekten. Einerseits werden durch Pensionszusagen Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden, andererseits können die gebildeten Rückstellungen, die dem Betrieb weiterhin als gebundenes Produktivvermögen zur Verfügung stehen, als billiges Fremdkapital genutzt werden.
Während in Deutschland die bAV häufig in Form einer Direktzusage (unmittelbare Pensionszusage, die aus dem operativen Cashflow finanziert wird) erteilt wird, ist im Ausland die externe Finanzierung von Pensionszusagen, vor allem in den angelsächsischen Ländern, üblich. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Internationalisierung stellt dies ein Hindernis für die Unternehmen dar. So hat beispielsweise die Umstellung der Ratingmethode von Standard & Poor’s im Jahr 2003 und die damit verbundene Behandlung von Pensionsrückstellungen als Fremdkapital Unternehmen dazu veranlasst, Pensionsverpflichtungen zunehmend extern zu finanzieren. Die Veranlassung dafür ist, dass nach internationalen Bilanzierungsregeln nur dann eine Saldierung der „Plan Assets“ (Vermögen, das ausschließlich und unwiderruflich der Deckung der Pensionsverpflichtungen dient) mit den Pensionsrückstellungen möglich ist, wenn ein mittelbarer Durchführungsweg bzw. eine kapitalgedeckte externe Finanzierungsform der bAV gewählt wird. Somit weisen Unternehmen, die die bAV in Form einer direkten Pensionszusage erteilen, im Vergleich zu Wettbewerbern mit einer externen Finanzierung der Altersversorgung eine höhere Fremdkapitalquote auf. Die höhere Fremdkapitalquote bedeutet für weltweit agierende und dem Druck der internationalen Kapitalmärkte ausgesetzte Unternehmen ein ungünstigeres Rating, das sich in schlechteren Aktienkursen bzw. in höheren Kreditzinsen niederschlägt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Kennzeichen von Pensionsverpflichtungen.
- Begriffe im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen
- Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung.
- Abgrenzung der verwendeten Begriffe bei der Beseitigung von Pensionsverpflichtungen......
- Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen nach HGB
- Bilanzielle Behandlung von unmittelbaren Pensionsverpflichtungen
- Bilanzierung dem Grunde nach.
- Bilanzierung der Höhe nach
- Unterscheidung von Zusagen in wertpapiergebunden und nicht-wertpapiergebunden.………………….
- Begriff des Erfüllungsbetrags und Abzinsung.
- Bewertungsmethoden bei der Ermittlung von Pensionsrückstellungen
- Bilanzierung dem Ausweis nach
- Bilanzielle Besonderheiten der verschiedenen Auslagerungsmöglichkeiten von Pensionsverpflichtungen
- Bilanzierung einer Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen nach dem UmwG...
- Bilanzierung einer Umstellung der bAV auf einen versicherungsförmigen Durchführungsweg....
- Bilanzierung einer Umstellung der bAV auf eine rückgedeckte oder pauschaldotierte Unterstützungskasse
- Bilanzierung einer Umstellung der bAV auf ein CTA
- Weitere Auslagerungsmöglichkeiten......
- Kapitelzusammenfassung und Ausblick..\n
- Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen nach IFRS.
- Bilanzielle Behandlung von unmittelbaren Pensionsverpflichtungen.
- Bilanzierung dem Grunde nach
- Bilanzierung der Höhe nach
- Berechnung der tatsächlichen Pensionsverpflichtung
- Bestandteile des Versorgungsaufwands
- Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste
- Anzusetzender Zins bei der Bewertung von Pensionsverpflichtung
- Begriff des Planvermögens und seine Bewertung.
- Bilanzierung dem Ausweis nach und Anhangangaben
- Bilanzielle Besonderheiten der verschiedenen Auslagerungsmöglichkeiten von Pensionsverpflichtungen.
- Bilanzierung einer Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen nach dem UmwG...
- Bilanzierung einer Umstellung der Direktzusage auf ein CTA ………………………….
- Bilanzierung einer Umstellung der bAV auf einen versicherungsförmigen Durchführungsweg..\n
- Bilanzierung einer Umstellung der bAV auf eine rückgedeckte oder pauschaldotierte Unterstützungskasse
- Weitere Auslagerungsmöglichkeiten....
- Kapitelzusammenfassung und Ausblick..\n
- Kritische Würdigung aus der Perspektive ausgewählter Sachverhalte......
- Veränderungen der Bilanzkennzahlen....
- Pensionsrückstellungen als Fremdkapital oder Eigenkapital?
- Beeinflussung ausgewählter Kennzahlen durch die Auslagerung.
- Pensionsrückstellungen vor dem Hintergrund der GoB
- GoB-Prinzipien als Schutzfunktion der Rechnungslegung
- Pensionsrückstellungen vor dem Hintergrund der GoB.
- Pensionsrückstellungen und entscheidungsrelevante Informationen
- Zielsetzungen des IFRS.
- Pensionsrückstellungen im Licht der Zielsetzung der IFRS..\n
- Schlussbemerkung ..
- Thesenförmige Zusammenfassung......
- Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen nach HGB und IFRS
- Auswirkungen der Auslagerung auf die Bilanzierung
- Bilanzielle Besonderheiten der verschiedenen Auslagerungsmöglichkeiten
- Einfluss der Auslagerung auf die Bilanzkennzahlen
- GoB und entscheidungsrelevante Informationen im Rahmen der IFRS
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in das Thema der Auslagerung von Pensionsverpflichtungen ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Sie legt den Fokus auf die bilanzrechtlichen Konsequenzen dieser Auslagerung.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet die Kennzeichen von Pensionsverpflichtungen. Es definiert wichtige Begriffe im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen und beschreibt die verschiedenen Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung. Darüber hinaus erfolgt eine Abgrenzung der verwendeten Begriffe bei der Beseitigung von Pensionsverpflichtungen.
- Kapitel 3: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen nach HGB. Die Arbeit analysiert die bilanzielle Behandlung von unmittelbaren Pensionsverpflichtungen, inklusive der Unterscheidung von wertpapiergebundenen und nicht-wertpapiergebundenen Zusagen. Es werden die Bewertungsmethoden bei der Ermittlung von Pensionsrückstellungen vorgestellt und die bilanzielle Behandlung der verschiedenen Auslagerungsmöglichkeiten von Pensionsverpflichtungen nach HGB erläutert.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beleuchtet die Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen nach IFRS. Es analysiert die bilanzielle Behandlung von unmittelbaren Pensionsverpflichtungen nach IFRS, inklusive der Berechnung der tatsächlichen Pensionsverpflichtung, der Bestandteile des Versorgungsaufwands und der Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste. Die Arbeit erläutert die bilanzielle Behandlung der verschiedenen Auslagerungsmöglichkeiten von Pensionsverpflichtungen nach IFRS.
- Kapitel 5: Dieser Abschnitt bietet eine kritische Würdigung der Auslagerung von Pensionsverpflichtungen aus der Perspektive ausgewählter Sachverhalte. Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen der Bilanzkennzahlen durch die Auslagerung, analysiert Pensionsrückstellungen vor dem Hintergrund der GoB und diskutiert die Auswirkungen der Auslagerung auf entscheidungsrelevante Informationen im Rahmen der IFRS.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit den bilanzrechtlichen Konsequenzen der Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen an externe Dienstleister. Sie analysiert die Auswirkungen dieser Auslagerung auf die Bilanzierung nach HGB und IFRS, wobei die verschiedenen Auslagerungsmöglichkeiten sowie deren bilanzielle Behandlung im Fokus stehen. Die Arbeit zeigt die Auswirkungen der Auslagerung auf die Bilanzkennzahlen auf und setzt diese in den Kontext der GoB und der entscheidungsrelevanten Informationen im Rahmen der IFRS.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Diplomarbeit sind: Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen, Auslagerung, HGB, IFRS, GoB, entscheidungsrelevante Informationen, Versorgungsaufwand, Pensionsrückstellungen, Auslagerungsmöglichkeiten, Bilanzkennzahlen.
- Arbeit zitieren
- Lut Balci (Autor:in), 2010, Bilanzielle Konsequenzen der Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen an externe Dienstleister, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154674