>Spieltherapie ist etwas ganz Wichtiges und Richtiges – und für Kinder eine Form der heilpädagogischen Begleitung, die ihnen in ihren belasteten Lebenslagen hilft.< So fasst Prof.in und Pionierin Hildegard Just die Heilpädagogische Spieltherapie zusammen.
Die Masterarbeit eröffnet einen historischen Zugang zur Heilpädagogischen Spieltherapie bezogen auf die Jahre 1968 bis 1997 an der Katholischen (Fach-)Hochschule Freiburg im Breisgau und ordnet das Handlungskonzept der Spieltherapie vertieft ein. Es werden die verschiedenen Ansätze der Spieltherapie beschrieben und besonders die Verbindungen zur Personzentrierten Spieltherapie sowie zur Heilpädagogischen Übungsbehandlung erarbeitet - damit wird insgesamt die Geschichte der Heilpädagogik ab 1965 sowie die Differenzierungen der spieltherapeutischen Schulen erörtert. Hierzu erfolgt eine Analyse historischer und aktueller Texte sowie eine Expert*innenbefragung zur Historie der Spieltherapie an der Katholischen (Fach-)Hochschule Freiburg.
Die Erkenntnisse dienen als Wegweiser für die Entwicklung spieltherapeutischer Könnerschaft mit den Aspekten der vertieften Beziehungsgestaltung zu Kindern, der Wissensaneignung 'Spieltherapie', des Erprobens und des Trainings in spieltherapeutischen Praxissituationen, des Fallverstehens, der Selbstprüfung, der institutionellen Ausstattung sowie der Diagnostik, der Indikation und der Bezugspersonenarbeit. Deutlich wird: Wie geht 'Spieltherapie' im Kontext der Beratung von Kindern in Krisen und welche Bausteine sind für die Praxis sowie für die Qualifikation relevant?
Die Arbeit destilliert einen Wegweiser für die Lehre und für ein Lernen spieltherapeutischer Könnerschaft. Dargelegt werden Elemente zur Qualifikation und Qualität der Spieltherapie, um Kinder in Krisen hilfreich, konstruktiv im Sinne der Professionalität zu beraten und ihre Familien zu unterstützen. Umfasst wird diese Arbeit von Zitaten wichtiger Pionier*innen der Spieltherapie und von Einblicken der Expert*innen aus Lehre und Praxis. Es ist ein sehr persönlicher Text mit umfassenden Quellen und Literaturangaben.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Die Begriffsvielfalt der Spieltherapie in Kontext des klinischen Handelns mit Kindern
- Die Spieltherapie als Methode in der psychosozialen Arbeit mit Kindern
- Die Spieltherapie als Methode der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
- Die Spieltherapie als therapeutisches Nutzbarmachen der Spieltätigkeit des Kindes
- Die Spieltherapie als Methode der spezialisierten Pädagogik
- Die Spieltherapie als ein Handlungskonzept der Heilpädagogik
- Das Konzept »Heilpädagogische Spieltherapie«
- Die Personzentrierte Spieltherapie
- Der aktuelle Stand der historischen Einordnung der Heilpädagogischen Spieltherapie
- Das Forschungsdesign
- Die qualitative Sozialforschung als Grundlage der Re- und Dekonstruktion der historischen Zugänge
- Historische Zugänge durch die Analyse der veröffentlichten Texte Hildegard Justs und anderer historischer Texte
- Historische Zugänge durch die Befragung von Expert*innen und weiterführenden vertieften Recherchen
- Historische Zugänge zur Heilpädagogischen Spieltherapie (Darstellung der Ergebnisse)
- Der Ursprung am Heilpädagogischen Seminar Freiburg
- Der Zeitgeist: Die Freiburger Schule in den 1960er Jahren
- Just (1971): Zur Behandlung aggressiver Kinder
- Der Zeitgeist: Die Entwicklung spieltherapeutischer Methoden ab den 1970er-Jahren
- Just (1973): Gedanken zur heilpädagogischen Spieltherapie
- Just (1974): Heilpädagogische Spieltherapie für behinderte Kinder
- Der Zeitgeist: Die Konkurrenz zwischen den Praxiskonzepten HpÜ und Hp
- Die Klientenzentrierte Kinderspieltherapie
- Just (1982): Kindzentrierte Spieltherapie mit aggressiven Kindern
- Just (1992): Heilpädagogische Spieltherapie als Beziehungsprozess
- Der Zeitgeist: Die Personzentrierte Kindertherapie im Kontext von Pädagogik und Psychotherapie
- Die Bedeutung der Person Hildegard Just für die Entwicklung der Heilpädagogischen Spieltherapie
- Schlussfolgerungen für die spieltherapeutische Könnerschaft
- Der Begriff der Könnerschaft
- Das Bewusstsein für die professionelle Beziehungsgestaltung als zentrale Basis spieltherapeutischer Könnerschaft
- Die Aneignung von Wissen legt das weitere Fundament spieltherapeutischer Könnerschaft
- Das Erproben von Praxissituationen durch Training
- Die Praxiserfahrung, das Fallverstehen und die Interventionsplanung erfolgen zeitlich und institutionell aufeinander bezogen
- Die Selbstprüfung und Selbstreflexion als persönlichkeitsbildendes Element spieltherapeutischer Könnerschaft
- Die institutionelle Ausstattung
- Das Primat der Diagnostik, der Indikation und der Bezugspersonenarbeit
- Schlussbetrachtung, oder: Der spieltherapeutischen Könnerschaft Deutlichkeit verleihen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen historischen Überblick über die Heilpädagogische Spieltherapie von 1968 bis 1997 zu geben, insbesondere im Kontext des Lehrauftritts von Hildegard Just an der Katholischen (Fach-)Hochschule Freiburg. Die Arbeit ordnet das Praxis-Konzept ein und untersucht seine Verbindungen zur Personzentrierten Spieltherapie. Dies geschieht durch die Analyse historischer Texte und Expert*inneninterviews.
- Historische Entwicklung der Heilpädagogischen Spieltherapie
- Verbindungen zur Personzentrierten Spieltherapie
- Einfluss des Zeitgeists auf die Entwicklung der Spieltherapiekonzepte
- Bedeutung von Hildegard Just für die Heilpädagogische Spieltherapie
- Entwicklung spieltherapeutischer Könnerschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Heilpädagogischen Spieltherapie und ihrer historischen Entwicklung ein. Sie skizziert die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit, die auf der Analyse historischer Texte und Expert*inneninterviews beruht. Die Einleitung betont die Relevanz der Arbeit für die Praxis und die Ausbildung im Bereich der Spieltherapie.
Die Begriffsvielfalt der Spieltherapie in Kontext des klinischen Handelns mit Kindern: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Begriffsverständnisse von Spieltherapie im Kontext der Arbeit mit Kindern. Es differenziert zwischen Spieltherapie in der psychosozialen Arbeit, der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, der spezialisierten Pädagogik und der Heilpädagogik. Der Fokus liegt auf der Abgrenzung und der Einordnung des Konzepts der "Heilpädagogischen Spieltherapie" und der "Personzentrierten Spieltherapie". Die Kapitel verdeutlicht die Vielschichtigkeit des Begriffs "Spieltherapie" und bereitet den Boden für eine detailliertere Betrachtung der Heilpädagogischen Spieltherapie.
Der aktuelle Stand der historischen Einordnung der Heilpädagogischen Spieltherapie: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Geschichte der Heilpädagogischen Spieltherapie. Es analysiert vorhandene Literatur und legt die Grundlage für die eigene empirische Untersuchung. Es beschreibt bestehende Lücken in der Forschung und begründet die Notwendigkeit einer detaillierten historischen Analyse.
Das Forschungsdesign: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Grundlagen der Arbeit. Es erläutert die gewählte qualitative Forschungsmethode und deren Anwendung auf die historische Analyse der Heilpädagogischen Spieltherapie. Die Kapitel beschreibt die Auswahl der Quellen (Texte von Hildegard Just und Interviews mit Expert*innen) und die Vorgehensweise bei der Datenerhebung und -auswertung.
Historische Zugänge zur Heilpädagogischen Spieltherapie (Darstellung der Ergebnisse): Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Forschungsarbeit. Es rekonstruiert die historische Entwicklung der Heilpädagogischen Spieltherapie am Beispiel des Heilpädagogischen Seminars Freiburg und der Arbeit von Hildegard Just. Es analysiert den Einfluss des Zeitgeists und vergleicht die Heilpädagogische Spieltherapie mit anderen Ansätzen. Die Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Methoden und die Bedeutung der therapeutischen Beziehung.
Schlussfolgerungen für die spieltherapeutische Könnerschaft: Dieses Kapitel zieht Schlussfolgerungen aus der historischen Analyse für die heutige spieltherapeutische Praxis und Ausbildung. Es diskutiert den Begriff der "Könnerschaft" und benennt zentrale Aspekte für eine erfolgreiche und professionelle Spieltherapie. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Beziehungsgestaltung, dem Wissen über theoretische Grundlagen, der praktischen Erfahrung und der Selbstreflexion. Das Kapitel betont die Relevanz von Supervision und institutioneller Unterstützung.
Schlüsselwörter
Heilpädagogische Spieltherapie, Personzentrierte Spieltherapie, Hildegard Just, Geschichte der Heilpädagogik, Qualitative Sozialforschung, Spieltherapiemethoden, therapeutische Beziehung, Könnerschaft, Kindertherapie, Aggression, Behinderung.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Inhaltsverzeichnis des Textes?
Das Inhaltsverzeichnis umfasst Zusammenfassung, Einleitung, die Begriffsvielfalt der Spieltherapie im Kontext des klinischen Handelns mit Kindern, den aktuellen Stand der historischen Einordnung der Heilpädagogischen Spieltherapie, das Forschungsdesign, historische Zugänge zur Heilpädagogischen Spieltherapie (Darstellung der Ergebnisse), Schlussfolgerungen für die spieltherapeutische Könnerschaft, und eine Schlussbetrachtung.
Was sind die Zielsetzung und Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen historischen Überblick über die Heilpädagogische Spieltherapie von 1968 bis 1997 zu geben, insbesondere im Kontext des Lehrauftritts von Hildegard Just an der Katholischen (Fach-)Hochschule Freiburg. Sie untersucht die Verbindungen zur Personzentrierten Spieltherapie durch die Analyse historischer Texte und Expert*inneninterviews. Themenschwerpunkte sind die historische Entwicklung der Heilpädagogischen Spieltherapie, Verbindungen zur Personzentrierten Spieltherapie, Einfluss des Zeitgeists, die Bedeutung von Hildegard Just und die Entwicklung spieltherapeutischer Könnerschaft.
Was sind die wichtigsten Punkte der Kapitelzusammenfassungen?
Die Einleitung führt in das Thema der Heilpädagogischen Spieltherapie ein. Kapitel 2 analysiert verschiedene Begriffsverständnisse von Spieltherapie im Kontext der Arbeit mit Kindern. Kapitel 3 bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Geschichte der Heilpädagogischen Spieltherapie. Kapitel 4 beschreibt die methodischen Grundlagen der Arbeit. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Forschungsarbeit zur historischen Entwicklung. Kapitel 6 zieht Schlussfolgerungen für die spieltherapeutische Praxis und Ausbildung.
Welche Schlüsselwörter werden im Text verwendet?
Die Schlüsselwörter sind: Heilpädagogische Spieltherapie, Personzentrierte Spieltherapie, Hildegard Just, Geschichte der Heilpädagogik, Qualitative Sozialforschung, Spieltherapiemethoden, therapeutische Beziehung, Könnerschaft, Kindertherapie, Aggression, Behinderung.
Welchen Zeitraum umfasst die historische Betrachtung der Heilpädagogischen Spieltherapie?
Die historische Betrachtung umfasst den Zeitraum von 1968 bis 1997.
Welche Forschungsmethoden werden verwendet?
Es wird qualitative Sozialforschung verwendet, basierend auf der Analyse historischer Texte von Hildegard Just und Expert*inneninterviews.
Welche Rolle spielt Hildegard Just in der Entwicklung der Heilpädagogischen Spieltherapie?
Hildegard Just spielt eine zentrale Rolle, insbesondere im Kontext ihres Lehrauftritts an der Katholischen (Fach-)Hochschule Freiburg. Die Arbeit untersucht ihre Beiträge und ihren Einfluss auf das Konzept der Heilpädagogischen Spieltherapie.
Was wird unter "spieltherapeutischer Könnerschaft" verstanden?
Spieltherapeutische Könnerschaft umfasst das Bewusstsein für die professionelle Beziehungsgestaltung, die Aneignung von Wissen, das Erproben von Praxissituationen, die Praxiserfahrung, das Fallverstehen, die Interventionsplanung, die Selbstprüfung und Selbstreflexion, sowie die institutionelle Ausstattung und die Bedeutung von Diagnostik, Indikation und Bezugspersonenarbeit.
- Quote paper
- Stephanie Jofer (Author), 2023, Die Geschichte der Heilpädagogischen Spieltherapie mit ihren Verbindungen zur Personzentrierten Spieltherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1549189