... Dass die medienvermittelte Wirklichkeit nicht eins zu eins der tatsächlichen politischen Realität entspricht, liegt auf der Hand. Jetzt stellt sich nur die Frage, ob dieses „politische Theater“ mit seiner Symbolik eine notwendige Methode ist, die Politik für die Wählerschaft im Zeitalter der Massenkommunikation und - unterhaltung angenehmer und vor allem verständlicher zu gestalten und damit die politische Legitimation und letztendlich die Demokratie zu sichern? Oder aber ist sie ein Mittel, um der Wählerschaft eine trügerische Scheinpolitik zu vermitteln, sie zu verblenden und in Ahnungslosigkeit verweilen zu lassen, nur mit dem Ziel, die meisten Wählerstimmen zu ergaunern?
Fakt ist, es wird immer schwieriger für Politiker, Wählersympathien und damit die Legitimierung ihrer Politik zu sichern. Rhetorische Mittel erhalten eine immer größere Bedeutung in der politischen (Wahlkampf-)Kommunikation. In dieser Arbeit soll diesbezüglich die „symbolische Politik“ als rhetorisches Instrument unter dem Aspekt der Legitimation als zentraler Bestanteil zur Rechtfertigung politischen Handelns untersucht werden und zwar im Kontext ihrer inszenierten, medialen Vermittlung durch das Fernsehen.
Dazu soll zunächst erklärt werden, was unter „symbolischer Politik“ zu verstehen ist und welche Bedeutung das Symbolische für politisches Handeln hat. Diesbezüglich wird als erstes der Begriff „Symbol“ näher bestimmt. Da „symbolische Politik“ in unserer Mediengesellschaft allen voran durch das Fernsehen an ein breites Publikum herangetragen wird, wird anschließend analysiert, welche Funktion dem Fernsehen als Massenmedium bei der Politikvermittlung zugesprochen wird und welchen medialen Selektions- und Darstellungsregeln die Politik unterworfen ist. Des Weiteren wird darauf eingegangen, auf welche Weise die Symbolik in die Politik eingebracht wird. Hierzu werden exemplarisch die Inszenierungsstrategien des Theaters behandelt, ebenso wie die „Personalisierung“ und „Privatisierung“. Anschließend soll auf die Probleme und Folgen medial übermittelter,
inszenierter Politik eingegangen werden. Hierzu wird näher die Problematik zwischen Schein und Wirklichkeit behandelt, bzw. der Unterschied zwischen Darstellungs- und Herstellungspolitik, ebenso wie die Problematik des „Politainments“, sowie der viel beschworene Wandel von der Parteiendemokratie hin zur Mediendemokratie und der damit verbundene Parteienverfall. Schlussendlich soll erklärt werden, warum die Inszenierung der Politik in
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Symbolische Politik“ und ihre Bedeutung
- Der Kampf um das knappe Gut der Aufmerksamkeit in der Wettbewerbsdemokratie
- Funktion der Massenmedien
- Nachrichten als Ware: Kriterien der Nachrichtenselektion
- Einsetzen „symbolischer Politik“ durch Inszenierungsstrategien des Theaters
- Personalisierung und Privatisierung als Mittel zur Einführung „symbolischer Politik“
- Folgen und Probleme „symbolischer Politik“ und ihrer Inszenierung
- Zwischen Schein und Wirklichkeit
- Politainment - eine Form der Entpolitisierung?
- Verfall der Parteiendemokratie?
- Die Inszenierung der Politik - eine notwendige Zugangsbedingung zur politischen Medienbühne
- „Symbolische Politik“ - ein Politik-Ersatz?
- „Symbolische Politik“ - Notwendigkeit der demokratischen Legitimation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit untersucht, inwiefern die „symbolische Politik“ eine notwendige Methode zur Legitimation der Demokratie in Zeiten der Massenkommunikation ist. Die Arbeit analysiert die Inszenierung von Politik durch die Medien und erforscht die Auswirkungen dieser medialen Inszenierung auf den politischen Prozess und die Wählerschaft.
- Der Einfluss der Massenmedien auf die politische Kommunikation
- Die Funktion und Auswirkungen der „symbolischen Politik“
- Die Rolle der Personalisierung und Inszenierung in der Politik
- Die potenziellen Folgen und Probleme der „symbolischen Politik“
- Die Bedeutung der Medien für die demokratische Legitimation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung der medialen Inszenierung von Politik im Kontext des Wahlkampfes dar und führt ein in die Thematik der „symbolischen Politik“.
- „Symbolische Politik“ und ihre Bedeutung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der „symbolischen Politik“ und erörtert ihre Bedeutung in der heutigen Gesellschaft.
- Der Kampf um das knappe Gut der Aufmerksamkeit in der Wettbewerbsdemokratie: Dieses Kapitel analysiert die Funktion der Massenmedien und die Bedeutung der Nachrichtenselektion im Kontext der „symbolischen Politik“.
- Folgen und Probleme „symbolischer Politik“ und ihrer Inszenierung: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der „symbolischen Politik“ auf die politische Realität und diskutiert mögliche Probleme und Gefahren.
- Die Inszenierung der Politik - eine notwendige Zugangsbedingung zur politischen Medienbühne: Dieses Kapitel betrachtet die Inszenierung von Politik als eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg in der Medienlandschaft.
- „Symbolische Politik“ - ein Politik-Ersatz?: Dieses Kapitel diskutiert die Frage, ob „symbolische Politik“ eine echte Alternative zur traditionellen Politik darstellt.
- „Symbolische Politik“ - Notwendigkeit der demokratischen Legitimation: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der „symbolischen Politik“ im Hinblick auf die demokratische Legitimation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie „symbolische Politik“, „Medieninszenierung“, „Wettbewerbsdemokratie“, „Personalisierung“, „Imagepolitik“, „Politainment“, „Scheinpolitik“, „Entpolitisierung“ und „demokratische Legitimation“.
- Arbeit zitieren
- Sylwia Jalocha (Autor:in), 2010, Die Inszenierung der Politik durch die Massenmedien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154946