Bei Petrarcas 'secretum' handelt es sich in kirchengeschichtlicher Hinsicht um ein interessantes Werk. Seine Genese fällt in die mittleren Lebensjahre des Humanisten, die schon früh im Interesse der Petrarca-Forschung standen, ging es doch um die These von Petrarcas Bekehrung.
Der 'acedia' (Traurigkeit, Schwermut; geistliche Langeweile oder Überdruss), die den Hauptschwerpunkt dieser Untersuchung bildet, kommt aus theologischer Sicht eine Schlüsselrolle zu, da sie die einzige unter den im zweiten Buch des 'secretum' behandelten sieben Todsünden ist, die durch Petrarca eine signifikante Umdeutung innerhalb des ansonsten konventionell übernommenen Sündenkatalogs erfährt. Petrarcas Neuinterpretation der 'acedia' wirft ein äußerst interessantes Licht auf das Verständnis des Dogmas der Erbsünde im Humanismus des 14. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Biographisches und Bibliographisches zu Petrarca
- Kindheit und Jugend
- Lebensmitte
- Entstehungszeit des Secretum
- Petrarcas "Bekehrung"
- Alter
- Das Secretum
- Allgemeines
- Das Genre
- Aufbau und Inhalt
- Praefatio
- Erstes Buch
- Zweites Buch
- Drittes Buch
- Der Begriff der acedia
- Begriffsgeschichte: Die acedia von der alten Kirche bis zum Mittelalter
- Begriffsanalyse: Die accidia im Secretum
- Vergleich: Petrarcas accidia und die mittelalterliche Todsünde
- Die Rolle Augustins im Secretum
- Petrarcas philosophische Rollenmodelle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der "acedia" in Petrarcas "Secretum". Sie analysiert die Entwicklung des Begriffs der "acedia" von der alten Kirche bis ins Mittelalter und untersucht, wie Petrarca den Begriff in seinem Werk umdeutet. Die Arbeit beleuchtet zudem Petrarcas biographische Entwicklung und die Rolle Augustins in seinem "Secretum".
- Die Bedeutung der "acedia" in Petrarcas "Secretum"
- Die Entwicklung des Begriffs "acedia" von der alten Kirche bis zum Mittelalter
- Petrarcas Umdeutung des Begriffs "acedia" in seinem "Secretum"
- Petrarcas biographische Entwicklung im Kontext der "acedia"
- Die Rolle Augustins als Identifikationsfigur in Petrarcas "Secretum"
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit, die Bedeutung der "acedia" in Petrarcas "Secretum", vor und erläutert die Relevanz des Werks für die Kirchengeschichte und die Petrarca-Forschung.
- Biographisches und Bibliographisches zu Petrarca: Dieses Kapitel beleuchtet Petrarcas Leben und Werk, insbesondere die Entstehung des "Secretum". Es fokussiert auf Petrarcas "Bekehrung" und zeigt die Bedeutung des "Secretum" und der Schrift "De otio religioso" für diese Entwicklung.
- Das Secretum: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Beschreibung des "Secretum", einschließlich seiner Gattung, seines Aufbaus und Inhalts. Es erläutert die drei Bücher des Werks und die Rolle der "acedia" im zweiten Buch.
- Der Begriff der acedia: Dieses Kapitel untersucht die begriffsgeschichtliche Entwicklung der "acedia" von der alten Kirche bis zum Mittelalter und analysiert die Verwendung des Begriffs in Petrarcas "Secretum". Es stellt einen Vergleich zwischen Petrarcas "acedia" und der mittelalterlichen Todsünde an.
- Die Rolle Augustins im Secretum: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung Augustins als Identifikationsfigur in Petrarcas "Secretum" und untersucht, wie Augustins Schriften Petrarcas Verständnis der "acedia" beeinflussten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen "acedia", Petrarcas "Secretum", Kirchengeschichte, Humanismus, mittelalterliche Theologie, Augustinus, biographische Entwicklung, Begriffsgeschichte, Todsünden, Seelenkrankheit, "Bekehrung".
- Arbeit zitieren
- Elisabeth Humboldt (Autor:in), 2001, Die Bedeutung der 'acedia' in Petrarcas 'Secretum', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155163