Bei Petrarcas 'secretum' handelt es sich in kirchengeschichtlicher Hinsicht um ein interessantes Werk. Seine Genese fällt in die mittleren Lebensjahre des Humanisten, die schon früh im Interesse der Petrarca-Forschung standen, ging es doch um die These von Petrarcas Bekehrung.
Der 'acedia' (Traurigkeit, Schwermut; geistliche Langeweile oder Überdruss), die den Hauptschwerpunkt dieser Untersuchung bildet, kommt aus theologischer Sicht eine Schlüsselrolle zu, da sie die einzige unter den im zweiten Buch des 'secretum' behandelten sieben Todsünden ist, die durch Petrarca eine signifikante Umdeutung innerhalb des ansonsten konventionell übernommenen Sündenkatalogs erfährt. Petrarcas Neuinterpretation der 'acedia' wirft ein äußerst interessantes Licht auf das Verständnis des Dogmas der Erbsünde im Humanismus des 14. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
2. Biographisches und Bibliographisches zu Petrarca
2.1 Kindheit und Jugend
2.2 Lebensmitte
2.3 Entstehungszeit des Secretum
2.4 Petrarcas ‚Bekehrung‘
2.5 Alter
3. Das Secretum
3.1 Allgemeines
3.2 Das genre
3.3 Aufbau und Inhalt
3.2.1 Praefatio
3.2.2 Erstes Buch
3.2.3 Zweites Buch
3.2.4 Drittes Buch
4. Der Begriff der acedia
4.1 Begriffsgeschichte: Die acedia von der alten Kirche
bis zum Mittelalter
4.2 Begriffsanalsye: Die accidia im Secretum
4.3 Vergleich: Petrarcas accidia und die mittelalterliche Todsünde
5. Die Rolle Augustins im Secretum
6. Petrarcas philosophische Rollenmodelle
7. Schlußfolgerungen
Literaturverzeichnis
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