Der Sekundärliteratur über Korrektur bzw. Fehlererklärung liegen oftmals implizite, nicht näher ausformulierte Annahmen zugrunde, was Korrektur oder Fehlererklärung sei, die Konzepte gehen dabei entweder davon aus, dass Fehlererklärung ein der Korrektur inhärentes Phänomen sei: Wenn korrigiert wird, ist praktisch die Fehlererklärung schon inkludiert bzw. die Fehlererklärung setzt dort erst an, wo die herkömmliche Korrektur mit ihrem Markieren und Ausbessern von Fehlern an ihre Grenzen stößt. In einigen Arbeiten wird der explizite Aspekt der Korrektur gegenüber dem impliziteren der Reparatur herausgehoben. Auch der Terminus Fehlerbehandlung wird öfters verwendet und bezieht sich generell auf den Umgang mit Fehlern, sie bestünde aus „Handlungen, durch die Lehrer Korrekturen initiieren, bestätigen oder vollziehen (Edmondson 1993:59)“ und ziele auf das Einleiten einer Korrektursequenz.
In dieser Arbeit gehe ich von der Definition der Fehlererklärung als Teilaspekt der Korrektur aus, der sich an die Schritte der Identifikation und der Fehlerbeschreibung anschließt und schlußendlich in die Fehlertherapie münden kann, wobei die einzelnen Schritte nicht als genau gegeneinander abgegrenzt erscheinen, sondern teilweise fließend ineinander übergehen.
Aber wie sieht Fehlererklärung eigentlich aus, was für Information muss der Lernende erhalten, um zu erkennen, was er falsch gemacht hat? Ist das nicht genau der wunde Punkt, an dem Fremdsprachenlehrer ansetzen müssten, wollten sie den Schülern Einblick in sprachliche Strukturen der Zielsprache gewähren? Dieser Punkt, der hier ausgeleuchtet werden soll und zu dem diese Arbeit einen Beitrag leisten will, besteht in der Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie Lerner durch Feedback des Lehrers Informationen über Richtigkeit oder Fehlerhaftigkeit ihrer fremdsprachlichen Äußerungen erhalten können. Hier geht es darum, dem Lerner aufzuzeigen, warum es sich um einen Fehler handelt und Einsicht in die sprachlichen Gesetzmäßigkeiten der Zielsprache zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das Korrektur-Dogma
- Was ist ein Fehler?
- Grammatik-Übersetzungsmethode
- Direkte Methode
- Audio-visuelle und audio-linguale Methode
- Kommunikativer Ansatz
- Fehlererklärung
- Praxisbeispiel zur Fehlererklärung
- Lernerbiographie
- Vorgangsweise
- Ergebnisse
- Methodisch-didaktische Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Rolle der Fehlererklärung im Fremdsprachenunterricht und analysiert die verschiedenen Herangehensweisen an die Korrektur von Fehlern. Ziel ist es, die Bedeutung von Feedback für den Lernerfolg zu beleuchten und die praktische Anwendung von Fehlererklärung im Unterricht zu verdeutlichen.
- Verschiedene Konzepte der Korrektur im Fremdsprachenunterricht
- Definition und Bedeutung der Fehlererklärung
- Praxisbeispiel zur Fehlererklärung und Analyse von Lernerverhalten
- Methodisch-didaktische Schlussfolgerungen für den Unterricht
- Die Rolle des Lehrers in der Fehlererklärung
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über verschiedene Ansätze zur Korrektur und Fehlererklärung im Fremdsprachenunterricht. Es wird die Bedeutung von Feedback für den Lernerfolg betont und die Definition von Fehlererklärung im Kontext dieser Arbeit erläutert.
- Das Korrektur-Dogma: Hier werden unterschiedliche Konzepte des Korrigierens im Fremdsprachenunterricht vorgestellt, wie sie von Chaudron (1977) und Rehbein beschrieben werden. Es werden dabei die Grenzen traditioneller Korrekturmethoden und die Bedeutung von schülerzentrierten Ansätzen diskutiert.
- Was ist ein Fehler?: In diesem Kapitel werden verschiedene methodische Ansätze im Fremdsprachenunterricht betrachtet, die sich auf die Behandlung von Fehlern auswirken. Dabei werden die Grammatik-Übersetzungsmethode, die Direkte Methode, die audio-visuelle und audio-linguale Methode sowie der kommunikative Ansatz vorgestellt und deren Auswirkungen auf die Fehlererklärung diskutiert.
- Fehlererklärung: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Fehlererklärung und deren didaktische Bedeutung. Es wird diskutiert, welche Informationen der Lernende benötigt, um einen Fehler zu verstehen und wie er zu einer Verbesserung seiner Sprachkompetenz geführt werden kann.
- Praxisbeispiel zur Fehlererklärung: In diesem Abschnitt wird ein konkretes Beispiel für die Fehlererklärung vorgestellt. Dabei werden die Lernerbiographie, die Vorgangsweise und die Ergebnisse der Fehleranalyse dargestellt. Die Analyse konzentriert sich auf das Lernerverhalten und die Auswirkungen von Feedback auf den Lernprozess.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit konzentriert sich auf die Themen Fehlererklärung, Korrektur, Feedback, Fremdsprachenunterricht, Lernerverhalten, methodische Ansätze, didaktische Prinzipien, kommunikativer Ansatz und Lernerfolg.
- Citar trabajo
- Mag. Eva Lirsch (Autor), 2006, Wie erklärt man Fehler?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155344