Im Rahmen des Themas „Wiederherstellung psychischer Gesundheit im Krieg“ möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, wie die Überrumpelungsmethode nach Kaufmann sich mit einer heutigen Folter-Definition in Beziehung setzen lässt.
Es interessiert mich hierbei besonders, die Gedankengänge und die Hintergründe des Handelns des Psychiaters Fritz Kaufmann begreifbar zu machen und somit mein Wissen über die damalige Art der Behandlung von psychisch gestörten Menschen zu erweitern.
Kaufmann war einer der renommiertesten Psychiater der Zeit des ersten Weltkrieges. Seine Methodik wurde weitestgehend anerkannt und durch andere Psychiater dieser Zeit übernommen, weshalb er einen großen Aspekt der Militärpsychiatrie während des ersten Weltkrieges ausmachte. Seine Behandlungsmethode, die ich in meiner Arbeit genauer erläutern möchte, lässt aus heutiger Sicht an der Vernunft der damaligen Militärpsychiatrie zweifeln und wirft auf Grund ihrer Grausamkeit die Frage auf, ob sie nicht als eine Art Foltermethode angesehen werden kann. In diesem Zusammenhang möchte ich als erstes anhand der Geschichte und einer heutigen Definition darstellen, was der Begriff Folter überhaupt beinhaltet.
Die dem Thema „Militärpsychiatrie während des ersten Weltkrieges“ zu Grunde liegende Literatur basiert vor allem auf den wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Psychiater und Ärzte der benannten Zeit und den im Gegensatz dazu erst in den letzten Jahrzehnten erschienenen Werken der Kritiker dieser. Leider gibt es kaum Literatur, die Aufschluss über Gegner dieser Methoden während des ersten Weltkrieges gibt.
Die Arbeit wird durch die Aufklärung der Frage „Was ist Folter?“ eingeleitet und führt durch eine Darstellung von Kaufmanns Überrumpelungsmethode zu einem Vergleich der beiden Themenfelder, welcher in dem Fazit als Ergebnis zusammengefasst wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Was ist Folter?
- 2.1 Zu den Behandlungsmethoden Kaufmanns
- 2.2 Ist die „Kaufmann-Methode“ mit Folter gleichzusetzen?
- 3.0 Fazit
- 4.0 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Überrumpelungsmethode des Psychiaters Fritz Kaufmann, die im Ersten Weltkrieg zur Behandlung von psychisch gestörten Soldaten eingesetzt wurde, mit einer heutigen Definition von Folter in Verbindung gebracht werden kann. Ziel der Arbeit ist es, Kaufmanns Methoden und Hintergründe sowie die damalige Praxis der Militärpsychiatrie zu analysieren und die Frage nach der möglichen Gleichsetzung mit Folter zu erörtern.
- Der Begriff Folter im historischen Kontext und seine heutige Definition
- Die Überrumpelungsmethode nach Kaufmann im Kontext der Militärpsychiatrie des Ersten Weltkriegs
- Kritik an Kaufmanns Methode und die Debatte um ihre Grausamkeit
- Mögliche Parallelen zwischen Kaufmanns Methode und den Kriterien der Folterdefinition
- Die ethische Dimension der Behandlung von psychisch Kranken im Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
- 1.0 Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema "Wiederherstellung psychischer Gesundheit im Krieg" vor und führt den Fokus auf Kaufmanns Überrumpelungsmethode und deren mögliche Gleichsetzung mit Folter ein. Sie erläutert den Hintergrund der Arbeit und skizziert den Verlauf der Argumentation.
- 2.0 Was ist Folter?: Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung des Folterbegriffs und seine Verwendung im Laufe der Jahrhunderte. Es beleuchtet verschiedene Definitionen von Folter, insbesondere die heutige, internationale Definition von 1984 im UN-Übereinkommen gegen Folter. Der Fokus liegt auf der Frage, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit eine Handlung als Folter eingestuft werden kann.
- 2.1 Zu den Behandlungsmethoden Kaufmanns: Dieser Abschnitt beschreibt Kaufmanns Überrumpelungsmethode und ihren Einsatz im Ersten Weltkrieg. Er geht auf die Hintergründe, die Methoden und die Ziele dieser Behandlungsform ein.
Schlüsselwörter
Militärpsychiatrie, Erster Weltkrieg, Überrumpelungsmethode, Fritz Kaufmann, Folterdefinition, Grausamkeit, ethische Dimension, Behandlung von psychisch Kranken im Krieg.
- Citation du texte
- Sarah Bastemeyer (Auteur), 2009, Wiederherstellung psychischer Gesundheit im Krieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155367