"Indem wir unseren Nachbarn helfen, helfen wir uns selbst. Indem wir rund um die Union politisch investieren - von der Ukraine bis in den Kaukasus, vom Nahen Osten bis in den Maghreb, erzeugen wir Stabilität und Wohlstand in un-seren Partnerstaaten und in Europa."
Dieses Zitat der EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner verdeutlicht wie eng die Europäische Union an ihre Nachbarländer gebunden ist. Es ist wichtig nicht nur die innereuropäischen Interessen zu verfolgen, sondern auch für ein stabiles Umfeld zu sorgen. Darum hat die EU ihre Beziehungen zu den Mittelmeeranrainern seit den 1990er Jahren intensiviert. Vom Barcelona Prozess (EMP) hin zur Europäischen Nachbarschaftspolitik und der Union für das Mittelmeer wurden neue Mitgliedsländer aufgenommen und verschiedene Schwerpunkte für die Projekte gesetzt.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Mittelmeerpolitik auf Jordanien. Zwar nicht direkt am Mittelmeer gelegen, ist Jordanien aufgrund seiner geopolitischen Lage dennoch notwendig in die Bündnisse mit einbezogen zu werden. Die Arbeit untersucht, ob die Bemühungen hinsichtlich politischer und sozialer Reformen Früchte getragen haben.
Entwickelt sich das Reformverhalten im Sinne der EU-Jordanischen Abkommen hinsichtlich guter Regierungsförderung, Demokratisierung , Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte? Und wer unterstützt diese Reformen überwiegend: der König oder die Bevölkerung?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wird zunächst ein kurzer Abriss der verschiedenen Abkommen vorgenommen und die unterschiedlichen Motive eine Partnerschaft einzugehen geklärt. Im 3. Kapitel wird das Fallbeispiel Jordanien aufgeführt. Hierbei werden erst einmal seine politischen Strukturen und soziale Zusammensetzung näher erläutert. Das 4. Kapitel beschreibt zunächst, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um demokratische Reformen in einem autoritären Land durchsetzen zu können. Die speziellen Rahmenbedingungen in die Jordanien durch seine Bevölkerungszusammensetzung und geopolitische Lage eingebettet ist, werden unter 4.2 erläutert. Anschließend setzt sich die Arbeit mit den ersten Schritten der politischen Liberalisierung auseinander, die in den letzten Jahren aber nach und nach Rückgängig gemacht wurde, was der Teil der Aushöhlung des Demokratisierungsprozesses, schildert. Zu guter Letzt werden die gewonnen Erkenntnisse zur EMP mit ihren Erfolgen und Problemen in Jordanien in einem Fazit zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Europäische Mittelmeerpolitik
- Ziele von Seiten der Europäischen Union
- Ziele von Seiten Jordaniens
- Die Abkommen zwischen der EU und den Mittelmeeranrainern
- Das Fallbeispiel Jordanien
- Reformen und Reaktionen
- Rahmenbedingungen für Reformen
- Nationale Umsetzung der Abkommen
- Beginn der politischen Liberalisierung
- Aushöhlung des Demokratisierungsprozesses
- Die aktuelle Situation
- Ergebnisse und Probleme der EMP - ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der Europäischen Mittelmeerpolitik (EMP) auf den Demokratisierungsprozess in Jordanien. Sie analysiert, ob die Bemühungen der EU zur Förderung von politischen und sozialen Reformen in Jordanien Früchte getragen haben, und beleuchtet die Rolle des Haschemitischen Königreichs in diesem Prozess.
- Die Ziele der EU in der Mittelmeerpolitik, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von Demokratie und guter Regierungsführung
- Die politischen und sozialen Strukturen Jordaniens und die Herausforderungen, die sich aus der Umsetzung demokratischer Reformen in einem autoritären Kontext ergeben
- Die Rolle der EU-Jordanischen Abkommen im Prozess der politischen Liberalisierung in Jordanien
- Die Frage, ob die politischen und sozialen Reformen in Jordanien nachhaltig sind oder ob es sich lediglich um kosmetische Maßnahmen handelt
- Die Auswirkungen der EMP auf die Stabilität und Sicherheit in der Region.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine kurze Einleitung zur Thematik und stellt die Forschungsfrage in den Vordergrund. Das zweite Kapitel erläutert die Europäische Mittelmeerpolitik, ihre Ziele und die Abkommen zwischen der EU und den Mittelmeeranrainern. Der dritte Teil fokussiert sich auf das Fallbeispiel Jordanien, die politischen Strukturen und die soziale Zusammensetzung des Landes. Im vierten Kapitel werden zunächst die Rahmenbedingungen für die Umsetzung demokratischer Reformen in Jordanien beleuchtet, bevor die nationale Umsetzung der Abkommen, inklusive des Beginns der politischen Liberalisierung und der Aushöhlung des Demokratisierungsprozesses, näher beleuchtet wird. Die aktuelle Situation in Jordanien wird ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Europäische Mittelmeerpolitik, EMP, Demokratieförderung, Demokratisierungsprozess, Jordanien, Haschemitisches Königreich, Reformen, politische Liberalisierung, gute Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Stabilität, Sicherheit.
- Quote paper
- Alina Weber (Author), 2010, Die Europäische Mittelmeerpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155416