In der Arbeit geht es um die Frage, welche Ziele die Italiker im bellum sociale um 91 v. Chr. verfolgten. In der älteren Forschung war man lange im Konsens darüber, dass die Italiker die totale Integration in die römische Republik angestrebt hätten, aufgrund der vermeintlich verbundenen Vorteile. Wie die neuere Forschung zeigen konnte, gibt es vermehrt gute Gründe zum Zweifel daran, dass das römische Bürgerrecht wirklich so erstrebenswert für alle Italiker war. Es wird gezeigt, dass die Italiker als eine heterogene Gruppe zu fassen sind, welche unterschiedliche Ziele verfolgten. Auf der Grundlage des Bundesgenossensystem sollen verschiedene Ziele überzeugend dargelegt werden, welche mitunter daraus entsprangen, dass das ursprünglich gut funktionierende hierarchische System überdehnt wurde und sich dadurch dysfunktional nach innen auswirkte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das römische Bundesgenossensystem
- Der Status und die Ziele der Italiker zwischen 91 und 88 v. Chr.
- Der Status der Italiker 91 v. Chr.
- Die Ziele und Motive der Italiker zwischen 91 und 88 v. Chr.
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die politische und soziale Stellung der Italiker in der römischen Republik während des Bundesgenossenkriegs (91-88 v. Chr.). Sie hinterfragt die traditionellen Annahmen über die homogenen Ziele der Italiker und analysiert die unterschiedlichen Motive und Zielsetzungen der verschiedenen Gruppen (Socii und Latiner) im Kontext des römischen Bundesgenossensystems. Die Arbeit basiert auf einer kritischen Analyse antiker Quellen und berücksichtigt die jüngere Forschung zu diesem Thema.
- Das römische Bundesgenossensystem und seine Hierarchien
- Der Status der Italiker (Socii und Latiner) vor und während des Bundesgenossenkriegs
- Die unterschiedlichen Ziele und Motive der Italiker
- Die Rolle des römischen Bürgerrechts
- Kritik an traditionellen Forschungsansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: die Analyse der Statusunterschiede zwischen Römern, Socii und Latinern während des bellum sociale (91-88 v. Chr.), insbesondere im Hinblick auf die Vergabe (oder Nichtvergabe) des römischen Bürgerrechts. Sie verortet den Konflikt im Kontext der innenpolitischen Krise der römischen Republik um 100 v. Chr. und kündigt eine kritische Auseinandersetzung mit traditionellen Forschungsansätzen an, die von einer homogenen Zielsetzung der Italiker ausgehen. Die Arbeit wird die These vertreten, dass die Italiker eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Zielen waren.
Das römische Bundesgenossensystem: Dieses Kapitel beschreibt das römische Bundesgenossensystem als ein hierarchisches Verhältnis zwischen römischen Bürgern, Latinern und Socii. Es kritisiert die vereinfachende Verwendung des Begriffs „Italiker“ in der traditionellen Forschung, da er die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen verschleiert. Anhand des Modells von Theodora Hantos werden die verschiedenen Rechtsstellungen und Statusexpositionen der einzelnen Gruppen detailliert dargestellt. Das Kapitel betont die unterschiedliche Art der Autonomie und die unterschiedlichen Rechte und Pflichten, die mit den jeweiligen Statusgruppen verbunden waren.
Der Status und die Ziele der Italiker zwischen 91 und 88 v. Chr.: Dieses Kapitel analysiert den Status der Italiker im Jahr 91 v. Chr. und deren Motive und Ziele während des Bundesgenossenkriegs. Es untersucht die unterschiedlichen Ziele der Socii (die nach gleichberechtigtem Status unter Wahrung ihrer Autonomie strebten) und der Latiner (die eine vollständige Integration in die römische Republik anstrebten). Das Kapitel wird die These weiterentwickeln, dass die Italiker keine homogene Gruppe waren, sondern aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Interessen bestanden. Die Analyse wird auf einer kritischen Durchsicht der literarischen und numismatischen Quellen basieren, da die Quellenlage quantitativ zwischen 133 und 79 v. Chr. arm ist.
Schlüsselwörter
Bundesgenossenkrieg, bellum sociale, römische Republik, Italiker, Socii, Latiner, römisches Bürgerrecht, Status, politische Kultur, heterogene Ziele, Bundesgenossensystem, Quellenkritik, antike Geschichtsschreibung.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Textvorschau?
Diese Textvorschau bietet einen umfassenden Überblick über eine wissenschaftliche Arbeit. Sie beinhaltet das Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel sowie Schlüsselwörter. Der Text selbst untersucht die politische und soziale Stellung der Italiker in der römischen Republik während des Bundesgenossenkriegs (91-88 v. Chr.).
Was sind die Hauptthemen der Arbeit?
Die Hauptthemen sind das römische Bundesgenossensystem und seine Hierarchien, der Status der Italiker (Socii und Latiner) vor und während des Bundesgenossenkriegs, die unterschiedlichen Ziele und Motive der Italiker, die Rolle des römischen Bürgerrechts sowie eine kritische Auseinandersetzung mit traditionellen Forschungsansätzen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die politische und soziale Stellung der Italiker im Kontext des römischen Bundesgenossensystems während des Bundesgenossenkriegs. Sie hinterfragt die traditionellen Annahmen über die homogenen Ziele der Italiker und analysiert die unterschiedlichen Motive und Zielsetzungen der verschiedenen Gruppen (Socii und Latiner).
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: die Analyse der Statusunterschiede zwischen Römern, Socii und Latinern während des bellum sociale (91-88 v. Chr.). Sie verortet den Konflikt im Kontext der innenpolitischen Krise der römischen Republik um 100 v. Chr. und kündigt eine kritische Auseinandersetzung mit traditionellen Forschungsansätzen an.
Was wird im Kapitel über das römische Bundesgenossensystem behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt das römische Bundesgenossensystem als ein hierarchisches Verhältnis zwischen römischen Bürgern, Latinern und Socii. Es kritisiert die vereinfachende Verwendung des Begriffs „Italiker“ in der traditionellen Forschung und stellt die verschiedenen Rechtsstellungen und Statusexpositionen der einzelnen Gruppen detailliert dar.
Was wird im Kapitel über den Status und die Ziele der Italiker zwischen 91 und 88 v. Chr. behandelt?
Dieses Kapitel analysiert den Status der Italiker im Jahr 91 v. Chr. und deren Motive und Ziele während des Bundesgenossenkriegs. Es untersucht die unterschiedlichen Ziele der Socii und der Latiner und entwickelt die These weiter, dass die Italiker keine homogene Gruppe waren.
Welche Schlüsselwörter werden in der Arbeit verwendet?
Zu den Schlüsselwörtern gehören Bundesgenossenkrieg, bellum sociale, römische Republik, Italiker, Socii, Latiner, römisches Bürgerrecht, Status, politische Kultur, heterogene Ziele, Bundesgenossensystem, Quellenkritik und antike Geschichtsschreibung.
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- Dennis Dapprich (Author), 2023, Die Ziele der Italiker um 91 v. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1554457