Wortspiele sind übersetzungsrelevante Einzelphänomene, die sich auf
unterschiedliche Art und Weise und auf verschiedenen sprachlichen Ebenen vollziehen
können. "Sie bringen die empfohlenen und gewohnten Übersetzungsverfahren zu einem
plötzlichen Stillstand und rufen den Übersetzer auf, sich speziell um sie zu kümmern und
seine Kreativität […] zum Einsatz zu bringen." (Delabastita 2006: 287). So stellen
Wortspiele den Übersetzer oftmals vor große, ja sogar bisweilen unüberwindbare
Übersetzungsprobleme. Worin liegt also die Besonderheit von Wortspielen und warum
sind sie so schwer zu übersetzen? Mit dieser Fragestellung befasst sich die vorliegende
Arbeit. Sämtliche Beispiele, die zu diesem Zweck herangezogen werden, sind der Comic-
Reihe Asterix entnommen, die sich aufgrund des typisch französischen Kontextes und der
Fülle an Wortspielen zu diesem Zweck besonders gut eignet. Es soll, soweit es im Umfang
dieser Arbeit möglich ist, herausgearbeitet werden, inwiefern die deutsche AsterixÜbersetzung
dem Original gerecht wird.
Dazu werden zunächst Übersetzungsmethoden vorgestellt, die zur Lösung oder
Umgehung der Übersetzungsprobleme, die Wortspiele im Allgemeinen mit sich bringen,
herangezogen werden können. Im zweiten und dritten Kapitel werden die einzelnen
Wortspieltypen und -kategorien aufgezeigt, deren Übersetzung anhand zahlreicher
Beispiele kritisch beleuchtet werden soll. Das vierte Kapitel widmet sich schließlich dem
Sonderfall der Wortspiele mit Eigennamen.
Die in dieser Arbeit vorgenommene Einordnung von Wortspielen in verschiedene
Typen und Kategorien basiert vor allem auf Hausmanns (Hausmann 1974) und
Grasseggers (Grassegger 1985) Publikationen zu diesem Thema, da sich diese in der
Übersetzungswissenschaft etabliert haben. Eine eindeutige Systematisierung erwies sich
allerdings als schwierig, da sich die Wortspieltypen und -kategorien erstens häufig
überschneiden und sich zweitens auch in der Sprach- und Übersetzungswissenschaft bisher
keine allgemeingültige Klassifizierung von Wortspielen durchsetzen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Übersetzungsmethoden für Wortspiele
- 2. Wortspieltypen
- 2.1. Homophonie
- 2.2. Lexematische Plurivalenz: Polysemie und Homonymie
- 2.3. Paronymie
- 2.4. Wörtliche Interpretation von Redewendungen
- 2.5. Antonymie
- 2.6. Neologismen bzw. Verfremdung der Gegenwartssprache
- 3. Wortspielkategorien
- 3.1. Horizontales und vertikales Wortspiel
- 3.2. Klang- und Sinnspiel
- 3.3. Textinternes und textexternes Wortspiel
- 4. Wortspiele mit Eigennamen im Übersetzungsvergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Herausforderungen bei der Übersetzung von Wortspielen am Beispiel der Comicreihe Asterix. Sie analysiert die verschiedenen Typen und Kategorien von Wortspielen und erforscht die Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzung.
- Übersetzungsmethoden für Wortspiele
- Analyse verschiedener Wortspieltypen und -kategorien
- Herausforderungen bei der Übersetzung von Wortspielen im Kontext der Asterix-Comics
- Bewertung der Qualität der deutschen Asterix-Übersetzung
- Untersuchung des Sonderfalls von Wortspielen mit Eigennamen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet verschiedene Übersetzungsmethoden, die bei der Übersetzung von Wortspielen zum Einsatz kommen können. Das zweite Kapitel befasst sich mit unterschiedlichen Wortspieltypen und -kategorien, wobei zahlreiche Beispiele aus der Asterix-Reihe analysiert werden. Im dritten Kapitel werden weitere Wortspielkategorien untersucht, um die Komplexität des Themas zu veranschaulichen. Schließlich widmet sich das vierte Kapitel der Übersetzung von Wortspielen mit Eigennamen im Kontext der Asterix-Comics.
Schlüsselwörter
Wortspiele, Übersetzung, Comic, Asterix, Übersetzungsmethoden, Homophonie, Polysemie, Homonymie, Paronymie, Klang- und Sinnspiel, Eigennamen, Intentionalität, stilistische Wirkung, Kompensatorische Verfahren, metasprachliche Verfahren.
- Arbeit zitieren
- Annika Thoden (Autor:in), 2010, Wortspiele im Übersetzungsvergleich am Beispiel der Comicreihe Asterix, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155570