Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
І. Einführung
ІІ. Hauptteil: Analyse der HipHop-Gruppe Advanced Chemistry
1. Vorbemerkungen
1.1. Einstieg in die HipHop-Kultur
1.2. Vorstellung der Gruppe Advanced Chemistry
2. Konstruktion von Identität
2.1. Sozialkritik: Fremd im eigenen Land
2.1.1. Beschreibung der Situation von Migranten in Deutschland
2.1.2. Sprachliche Darstellung
2.2. Szenediskurs: HipHop lebt im Untergrund
2.2.1. Vermittlung von HipHop-Kultur
2.2.2. Sprachliche Darstellung
ІІІ. Schlussbemerkung
IV. Anhang
1. Texte
2. Diskographie
V. Literaturverzeichnis
I. Einführung
„[Rap] offers a platform for the enactment of artistic creativity and for the verbal expression of identities.“ (Androutsopoulos 2002; S. 31) Darin mag einer der Gründe für die enorme Anziehungskraft der HipHop-Kultur liegen, die sich seit den Anfängen in den 1970er-Jahren innerhalb weniger Jahrzehnte über die Grenzen der USA hinaus auf der ganzen Welt verbreitet hat. Dabei riss HipHop nicht nur unzählige Jugendliche in seinen Bann[1], sondern weckte auch das Interesse der Wissenschaft - ein neues Forschungsgebiet war entdeckt. Dass Wissenschaftliche Publikationen über HipHop seit 30 Jahren Konjunktur haben, liegt nicht zuletzt an der Transdisziplinarität der HipHop-Forschung. An ihr sind die Ethnologie und Soziologie, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Medien- und Erziehungswissenschaft sowie die Literatur- und Sprachwissenschaft beteiligt.
Innerhalb der Linguistik beschäftigt sich auch die Pragmatik mit den Phänomenen des HipHop. Pragmatische Untersuchungen basieren auf dem konstruktivistischen Ansatz, der „Sprache als Medium und Werkzeug der kommunikativen Hervorbringung von sozialer Identität“[2] (Birkner 2002; S. 242) betrachtet und dadurch ein fixes, statisches Identitätskonzept durch ein flüssiges, wandelbares Identitätsverständnis (vgl. Androutsopoulos 2005; S. 161) ersetzt: Man spricht in diesem Zusammenhang vom Konzept der Konstruktion von Identität[3], welches den theoretischen Rahmen für die vorliegende Untersuchung bildet. Die besondere Rolle, die der konstruktivistische Ansatz bei der Betrachtung von HipHop spielt, hebt Menrath (2003; S. 218f.) hervor: „In der künstlerischen Praxis kristallisiert die Persönlichkeit eines HipHoppers. Die Identität des einzelnen HipHoppers ist ein dynamischer Prozess […] Ohne Performance gibt es keinen HipHop.“ Die vorliegende Arbeit untersucht eben diese ständige performative Inszenierung von Identität in den Anfängen des deutschen[4] HipHop. Exemplarisch für diese Zeit wird die HipHop-Gruppe Advanced Chemistry einer Analyse unterzogen. Nach einigen Vorbemerkungen, in denen in der gebotenen Kürze ein Einstieg in die HipHop-Kultur gegeben (1.1.) und die Gruppe und ihre Mitglieder vorgestellt wird (1.2.), steht die Konstruktion von Identität bei Advanced Chemistry im Zentrum des Interesses. Den Untersuchungsgegenstand stellen Rap-Texte der Gruppe aus den Jahren 1992 bis 1995 dar (siehe IV.1.)[5], wobei vereinzelt auch ein Interview[6] miteinbezogen wird. Die Analyse gliedert sich den häufigsten Themen[7] der Lieder von Advanced Chemistry folgend in zwei Teile: Während zunächst die Aussagen innerhalb der Thematik der Sozialkritik (2.1.) im Fokus stehen sollen, werden im zweiten Teil die Äußerungen im Bereich des Szenediskurses (2.2.) behandelt[8]. Beide Gliederungspunkte gleichen sich in ihrem Aufbau: Auf eine Untersuchung der inhaltlichen Beschreibung der Sachverhalte folgt eine Analyse der sprachlichen Darstellung. Die Leitfrage, der bei der Analyse nachzugehen sein wird, lautet dabei: Welche Identität wird von den Mitgliedern von Advanced Chemistry konstruiert und wie wird diese auf sprachlicher Ebene realisiert?
II. Hauptteil: Analyse der HipHop-Gruppe Advanced Chemistry
1. Vorbemerkungen
1.1. Einstieg in die HipHop-Kultur
Die Entstehung des HipHop lässt sich nicht an einer Jahreszahl festmachen, aber es war Anfang der 1970er-Jahre, als sich im New Yorker Stadtteil Bronx, der damals wie heute als das schwarze Ghetto der Stadt gilt, einige schwarze Jugendliche zusammenfanden, um so genannte Blockpartys (Verlan 2000; S. 8) zu feiern. Die Hinterhöfe die leer stehenden Fabrikhallen und die Parks, in denen die Jugendlichen zu den Sounds der DJs feierten, deren Soundsystem an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde[9], sind als der historische Ausgangspunkt der HipHop-Kultur anzusehen. Es sollte bis 1979 dauern, ehe nach Entstehung der Technik des Rappens - das ursprünglich als Begleitung der DJs eingeführt wurde[10], aber schnell aus deren Schatten trat und fortan die Entwicklung des HipHop bestimmen sollte - die erste Rap-Schallplatte (Rappers Delight von der Sugarhill Gang) veröffentlicht wurde. Zu Beginn der HipHop-Bewegung, deren Mitglieder sich den Namen Old School (Berns/ Schlobinski 2003; S. 200) gaben, stand zunächst der sogenannte Party- bzw. Fun-Rap, bei dem es – wie der Name schon sagt - um Themen wie Spaß, Feiern, Alkohol, Sex und Drogen ging, und Battle-Rap im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um einen sprachlichen Wettstreit, bei dem ein Rapper versucht, einen oder mehrere andere Rapper auf sprachlich möglichst virtuose Weise schlecht zu machen (Dissen) und die eigene Person gleichzeitig (übertrieben) positiv darzustellen (Boasten). Erst seit dem Song The Message von (Grandmaster) Melle Mel (1982), in dem die Lebensumstände der benachteiligten und diskriminierten Ghetto-Jugend geschildert wurden, erzählte Rap auch ernsthafte Geschichten, der Message-Rap war geboren . Wenn es sich bei den Botschaften, die in dieser Spielart des Raps eindeutig im Zentrum stehen, um soziale oder politische Mitteilungen handelt, spricht man auch von Conscious-, Teaching- oder Polit-Rap.
Die weltweite Verbreitung des HipHop trugen vor allem Filme voran. 1982 erschien der Graffiti-Film Wild Style, 1984 der Breakdance-Film Beat Street, Streifen, durch die auch die deutsche Jugend mit den vier Elementen der HipHop-Kultur - bis heute DJing, Rap[11], Breakdance und Graffiti (Verlan/ Loh 2006; S. 87) - vertraut wurden[12]. Die erste Rezeption des US-Imports HipHop fand zum großen Teil von Kindern der ersten Migrantengeneration statt[13]. HipHop in Deutschland begann als Minderheitenkultur (Loh 2003; S. 113), was für die Untersuchung der sozialkritischen Texte (2.1.) von Bedeutung sein wird. Auf eine kurze „imitative Lernphase“ (Scholz 2003; S. 160) des englischen Rappens folgte schon bald eine kreative lokale Aneignung von HipHop (Androutsopoulos 2002), in deren Verlauf sich Anfang der 1990er-Jahre auch ein Wechsel zum Deutschen als Rap-Sprache vollzog. Zu den ersten Rappern, die Texte auf Deutsch vortrugen, zählten neben den Fantastischen Vier und Fresh Familee die Mitglieder von Advanced Chemistry, die ich im Folgenden kurz einführen werde.
1.2. Vorstellung der Gruppe Advanced Chemistry
Advanced Chemistry[14], auch AC genannt, wurde 1987 in Heidelberg gegründet. Ihre ersten Schritte in der HipHop-Kultur machten die ursprünglich fünf Mitglieder der Gruppe als B-Boys (Breakdancer), wobei Torch sich auch als Writer (Graffiti-Sprüher) betätigte. Advanced Chemistry war schon in der Phase vor den ersten Plattenveröffentlichungen aktiv, hat die Szene in Deutschland aufgebaut und geprägt (Verlan/ Loh 2006; S. 140) und zählt somit zu den Vertretern der deutschen Old School[15]. Die Mitglieder von Advanced Chemistry waren auf zahllosen Jams[16] vertreten und rappten, wie zu der Zeit üblich, zunächst auf Englisch. Nach dem Abspringen von DJ Mike MD und Gee-One war es ein Trio, bestehend aus Torch, Toni L und Linguist, das 1992 durch die Veröffentlichung ihrer ersten Single Fremd im eigenen Land zu einem der Pioniere des deutschsprachigen Rap wurde und für eine breitere Wahrnehmung der Hip-Hop-Kultur außerhalb der noch überschaubaren Szene sorgte.
Die drei Rapper sind allesamt Deutsche mit Migrationshintergrund: Frederik Hahn aka Torch ist Deutscher mit haitianischen Wurzeln, die Eltern von Toni L (Toni Landomini) stammen aus Italien, die von Linguist, mit bürgerlichem Namen Kofi Yakpo, aus Ghana. Zwischen 1992 und 1994 veröffentlichte Advanced Chemistry vier Singles, bevor 1995 das erste und einzige Album - schlicht Advanced Chemistry betitelt - erschien (Diskographie siehe IV.2.), das als Meilenstein des deutschen HipHop gilt. Im Anschluss daran gingen die einzelnen Mitglieder der Gruppe getrennte Wege, sind jedoch alle auch heute noch musikalisch aktiv.
2. Konstruktion von Identität
2.1. Sozialkritik: Fremd im eigenen Land:
2.1.1. Beschreibung der Situation von Migranten in Deutschland
Die sozialkritischen Raps von Advanced Chemistry, von denen in dieser Arbeit die Songs Fremd im eigenen Land (Abk.: FieL) und Operation Art.3 (Abk.: OA3; Texte siehe IV.1.) behandelt werden (Songs siehe www.youtube.com[17] ; Stand 6.8.09), beschäftigen sich mit den Problemen der multiethnischen „deutschen“ Gesellschaft[18]. Dabei geht es hauptsächlich um zwei Dinge: Zum einen um das Aufmerksammachen auf die schlechten Lebensbedingungen der Migranten in Deutschland, de facto das Erleben von Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung, und zum anderen um die Aushandlung der eigenen kultureller Identität, die im Rahmen des Konzepts der doing culture (Birkner 2002; S. 242.) zu betrachten ist.
Advanced Chemistry gibt in den sozialkritischen Texten, wenn man so will, eine Antwort auf die Frage von Zaimoglu (1995): „Wie lebt es sich als Kanake[19] in Deutschland“ (S. 9)? Die Gruppe spricht über das ständige, unangenehme Konfrontiertsein mit Vorurteilen („Ignorantes Geschwätz ohne End, dumme Sprüche, die man bereits alle kennt“; FieL: Z. 27f.), über die schlechte Arbeits- und Wohnsituation („schlecht bezahlte, unbeliebte Arbeit; FieL: Z. 66; „wir in schlechten Wohnvierteln leben“; OA3: Z. 21), über Diskriminierung („Artikel 12 Bundeswahlgesetz sorgt dafür, dass du bei der Wahl zu Hause sitzt“; OA3: Z. 9f.; „bist Mitbürger mit Steuerlast, obwohl du keine Bürgerrechte hast“; OA3: Z. 17) und Rassismus („Pogrome entstehen, Polizei steht daneben“; FieL: 87; „wenn ich nach Arbeit frag, er meine Hautfarbe nicht mag“; OA3: Z. 19). Da Advanced Chemistry den thematisch-sozialkritischen Rahmen des (amerikanischen) Message-Raps aufgreift und diesen mit den lokalen Problemen der Minderheit(en) in Deutschland füllt, kann man von einer thematischen Rekontextualisierung (vgl. Androutsopoulos 2002; S. 28) sprechen. Rap fungiert hier als „Sprachrohr unterdrückter Minderheiten“ (Verlan/ Loh 2006; S. 270). Chuck D, Mitglied der äußerst politischen amerikanische HipHop-Gruppe Public Enemy, bezeichnete Rap einmal als „CNN der Schwarzen“, als einen Nachrichtenkanal, bei dem die Bewohner der Armenvierteln selbst bestimmen, was und wie über sie berichtet wird (Verlan/ Loh 2006; S. 123). An diesen Konzeption anknüpfend senden Advanced Chemistry ihre eigenen Nachrichten, worauf sie zusätzlich durch kreativen Einbezug der Spiegel-TV-Titelmelodie im Break[20] von FieL verweisen. Da es sich um Nachrichten von Betroffenen handelt , die im Kontrast zu gewöhnlichen Fernsehnachrichten (vgl. FieL: Z.1-5) stehen, wird zum einen der in der HipHop-Szene weit verbreiteten Maxime entsprochen, dass Rap-Texte gelebte Erfahrung zu reflektieren haben (Androutsopoulos 2005; S. 168), und zum anderen eine Mischung aus persönlicher und politischer Aussage erzeugt.
Darüberhinaus wird Rap von Advanced Chemistry eingesetzt, um sich mit der „Frage der nationalen Identität“ (Bennett 2003; S. 26) zu beschäftigen. Es geht um die Problematik von Migranten, die zwischen den Stühlen stehen, sich zwei kulturellen Bezugsräumen zugehörig fühlen, ein „Dilemma, das nicht durch einfache Identifikation“ (Tertilt 1996; S. 112) mit der einen oder der anderen Kultur aufgelöst werden kann. Die für Migranten typische „Position des Dazwischen“ (Menrath 2003; S. 228) wird jedoch vom Großteil der Gesellschaft verkannt, indem eine Reduzierung auf die ausländische Herkunft vorgenommen wird. Die „Fremdzuschreibung als Nicht-Deutscher“ (Ebd. S. 224) war eine, wenn nicht die prägende Erfahrung im Leben der Mitglieder von Advanced Chemistry. Im Song FieL bringen sie diesen Fremdstereotyp zur Sprache: „Ey, bist du Amerikaner oder kommste aus Afrika? […]Ach, du bist Deutscher, komm erzähl kein Scheiß!“ (Z. 29-31) Und in einem Interview berichtet Torch: „Also in der Grundschule hing ich wirklich am Schluss nur mit den Türken, den Libanesen und den Jugoslawen rum, weil man mir ja gesagt hat, ich gehöre zu denen“ (Ebd.). Ali, Mitglied der HipHop-Gruppe da crime posse, sieht nur zwei Wege, mit der Diskriminierung, die Migranten erfahren, fertig zu werden: entweder einstecken und „ein lieb Alilein“ sein oder sich in Straftaten flüchten und „ ein verwegener Desperado“ werden (Zaimoglu 1995; S. 31f.). Die Mitglieder von Advanced Chemistry teilen dieses „negative Selbstbewusstsein“ (Ebd. S. 17) nicht. Vielmehr treten sie der Diskriminierung offensiv entgegen, beschreiten quasi einen dritten Weg, indem sie ihrem Wunsch nach Eingliederung in die deutsche Gesellschaft Ausdruck verleihen. Sie verstecken sich nicht hinter ihrer ausländischen Herkunft, wie es viele Migranten im Akt der Abgrenzung und des „Unter-Sich-Bleibens“ tun (vgl. Torch im Interview bei Menrath 2003; S. 228), sondern bewegen sich auf die deutsche Gesellschaft zu, indem sie betonen, dass sie auch Deutsche sind und nicht (nur) auf ihre fremden Wurzeln festgelegt werden können („Ich bin kein Ausländer […] sondern deutscher Staatsbürger“; FieL: Z. 35f.) Im Folgenden wird zu klären sein, wie Advanced Chemistry diese doppelte kulturelle Identität auf sprachlicher Ebene konstruiert.
[...]
[1] Loh (2003) spricht von der „größten Jugendkultur aller Zeiten“ (S. 111).
[2] Sprache ist dementsprechend nicht nur Symptom, sondern auch und vor allem Symbol sozialer Zugehörigkeit, die somit in der Interaktion aktiv hergestellt werden kann (vgl. Birkner 2002; S. 240).
[3] Darunter fallen die Ansätze des doing identity (Birkner 2002; S. 242), wenn Aspekte der sozialen Identität im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, und des doing culture (Ebd.), wenn die kulturelle Zugehörigkeit bearbeitet wird.
[4] Präziser müsste man von deutschsprachigem HipHop sprechen, da in Deutschland bereits zuvor in anderen Sprachen gerappt, allerdings nicht veröffentlicht wurde.
[5] Mit Scholz (2003) weise ich explizit darauf hin, dass es sich ausschließlich um Studio-Rap und nicht um improvisierten Freestyle handelt. (S. 147)
[6] Es handelt sich dabei um ein Interview mit Torch, vgl. Menrath (2003).
[7] Androutsopoulos (2002) gibt einen allgemeinen Überblick über Song-Themen im Rap (S. 9) und deren quantitative Verteilung in verschiedenen europäischen Ländern (S. 13).
[8] Häufig wird Advanced Chemistry aufgrund des herausragenden (medialen) Erfolgs ihres ersten Songs Fremd im eigenen Land auf die sozialkritische Thematik reduziert und dabei übersehen, dass neben weiteren politischen Texten eine Vielzahl an Songs über die HipHop-Szene folgten, die eine bedeutende Rolle in der Entwicklung von HipHop in Deutschland spielen sollten (vgl. Verlan/ Loh 2006; S. 145).
[9] Blockparties waren illegale Veranstaltungen, denen häufig von der Polizei ein Ende bereitet wurde.
[10] Beim Rappen handelte es sich um eine neue Idee, die vom DJ Grandmaster Flash eingebracht wurde, um das Publikum wieder in Bewegung zu bringen, das inzwischen von der ausgefeilten Technik der DJs (z.B. dem Scratchen mit verschiedenen Körperteilen) so fasziniert war, dass es dabei das Tanzen vergaß (Verlan 2000; S. 9f.).
[11] Der Begriff Rap wird heute oft als eine Art pars pro toto mit HipHop gleichgesetzt, da der Sprechgesang die gesamtgesellschaftlich am stärksten wahrgenommene kulturelle Ausdrucksform von HipHop darstellt (Verlan 2003; S. 140). Diese Gleichsetzung wird in der vorliegenden Arbeit übernommen.
[12] Mit Verlan (2000) ist zu betonen, dass HipHop in Deutschland medienvermitelt ist. Persönliche Kontakte mit Rappern aus Amerika und anderen Ländern kamen erst später zustande (S. 19).
[13] Laut Verlan/ Loh (2006) waren „über die Hälfte der HipHops […] junge Türken, Kurden, Jugoslawen, Griechen oder Italiener“ (S. 162). Androutsopoulos (2002) kommt in seiner Analyse zum Anteil von Rap-Gruppen in Deutschland mit Mitgliedern mit Migrationshintergrund zu einem Ergebnis von 60 % (S. 6).
[14] Informationen zu Advanced Chemistry aus www.laut.de (Stand 6.8.09).
[15] Die deutsche Old School ist durch den geschichtlichen Verlauf bedingt natürlich jünger als die amerikanische (Berns/ Schlobinski 2003; S. 200).
[16] Jam ist eine Bezeichnung für eine HipHop-Party, an der Protagonisten aller Ausdrucksforem der HipHop-Kultur teilnehmen (Verlan/ Loh 2006; S. 443).
[17] Genaue URLs siehe V.
[18] In anderen Ländern, wie z.B. Italien, in denen der Anteil von Migranten an der Gesellschaft bei weitem geringer ist, sind sozialkritische Raps mehr mit generellen Themen wie Korruption, Kriminalität oder Konsum verbunden (Androutsopoulos 2002; S. 14).
[19] Kanake, d.h. eine Person mit türkischem Migrationshintergrund, soll hier repräsentativ für die Gesamtheit aller Migranten stehen.
[20] Als Break wird ein musikalischer Teil am Ende eines formalen Abschnittes, z.B. (wie hier) nach einer Strophe, bezeichnet