In dieser Hausarbeit wird der Frage nachgegangen, ob sich die ritterlichen Tugenden, wie sie anhand von Gustav und Otfrid Ehrismann herausgearbeitet wurden, im mittelhochdeutschen höfischen Roman „Erec“ von Hartmann von Aue vom Protagonisten vertreten werden und ob sie sich in der Erzählung um die aventiure von Igraine in Cornelia Funkes „Igraine Ohnefurcht“ wiederfinden lassen.
Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst ein theoretischer Rahmen geschaffen, der den Ritterbegriff und die ritterlichen Tugenden gemäß den Ausführungen von Ehrismann und Ehrismann beleuchtet. Hierbei werden die Tugenden zuht, triuwe, tugent und êre näher betrachtet und ihre Bedeutung für das Idealbild des Ritters erläutert.
Anschließend werden die literarischen Werke „Erec“ von Hartmann von Aue und „Igraine Ohnefurcht“ von Cornelia Funke analysiert. Dabei wird untersucht, inwieweit die ritterlichen Tugenden gemäß Ehrismann und Ehrismann in den Texten präsent sind und welche expliziten Tugendlehren sich darin finden lassen. Die Figur des Erec wird als exemplarischer Ritter im Mittelpunkt stehen und mit der Figur der Igraine als angehende Ritterin verglichen.
Im abschließenden Vergleich der Ritterbilder und Tugenden der beiden Figuren werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Ritterlichkeit und Tugenden herausgearbeitet. Dabei wird auch eine Reflexion über die Bedeutung dieser Bilder für das Verständnis von Ritterschaft und Tugenden in den jeweiligen literarischen Kontexten angestrebt.
Die vorliegende Hausarbeit zielt darauf ab, einen Beitrag zur Erforschung des Ritterbildes und der ritterlichen Tugenden in der Literatur zu leisten und das Verständnis für deren Bedeutung und Wandel im Laufe der Zeit zu vertiefen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Rahmen - Ritterbegriff und ritterliche Tugenden
- 2.1. zuht und tugent
- 2.2. triuwe
- 2.3. êre
- 3. „Erec“ von Hartmann von Aue
- 3.1. Ritterliche Tugenden nach Ehrismann und Ehrismann
- 3.2. Explizite Tugendlehren (textimmanente Belehrungen)
- 3.3. Erec als Ritter
- 4. „Igraine Ohnefurcht“ von Cornelia Funke
- 4.1. Ritterliche Tugenden nach Ehrismann und Ehrismann
- 4.2. Explizite Tugendlehren (textimmanente Belehrungen)
- 4.3. Igraine als Ritterin
- 5. Vergleich der Ritterbilder und Tugenden
- 5.1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Ritterlichkeit
- 5.2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der Tugenden
- 5.3. Reflexion der Ritterbilder
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung ritterlicher Tugenden und des Ritterideals in Hartmann von Aues „Erec“ und Cornelia Funkes „Igraine Ohnefurcht“. Ziel ist der Vergleich der jeweiligen Figuren (Erec und Igraine) im Kontext des von Ehrismann und Ehrismann definierten Tugendkanons. Die Arbeit beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Ritterlichkeit und den jeweiligen Tugenden, um ein vertieftes Verständnis für deren Bedeutung und Wandel über die Jahrhunderte zu gewinnen.
- Vergleich der ritterlichen Tugenden in „Erec“ und „Igraine Ohnefurcht“
- Analyse der expliziten Tugendlehren in beiden Werken
- Untersuchung der Figuren Erec und Igraine als exemplarische Ritterfiguren
- Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Darstellung von Ritterlichkeit
- Reflexion über die Bedeutung der Ritterbilder in den jeweiligen literarischen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der ritterlichen Tugenden im mittelalterlichen höfischen Roman und in der modernen Jugendliteratur ein. Sie formuliert die zentrale Forschungsfrage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Darstellung ritterlicher Tugenden in Hartmann von Aues „Erec“ und Cornelia Funkes „Igraine Ohnefurcht“. Die methodische Vorgehensweise, bestehend aus der Erarbeitung eines theoretischen Rahmens, der Analyse der beiden Werke und einem abschließenden Vergleich, wird skizziert. Die Arbeit zielt auf einen Beitrag zur Erforschung des Ritterbildes und der Bedeutung und des Wandels ritterlicher Tugenden im Laufe der Zeit ab.
2. Theoretischer Rahmen - Ritterbegriff und ritterliche Tugenden: Dieses Kapitel etabliert den theoretischen Rahmen der Arbeit, indem es den Ritterbegriff und die ritterlichen Tugenden nach Gustav und Otfrid Ehrismann beleuchtet. Es untersucht die Tugenden „zuht“, „triuwe“, „tugent“ und „êre“ und deren Bedeutung für das Idealbild des Ritters. Die Auswahl der für die Analyse relevanten Tugenden wird begründet, wobei die Besonderheiten der beiden untersuchten Texte berücksichtigt werden, wie beispielsweise die unterschiedliche Relevanz von „Minne“ in beiden Werken.
3. „Erec“ von Hartmann von Aue: Dieser Abschnitt analysiert Hartmann von Aues „Erec“ im Hinblick auf die ritterlichen Tugenden nach Ehrismann und Ehrismann. Es werden sowohl die expliziten Tugendlehren im Text als auch die Darstellung Erecs als Ritter untersucht. Die Analyse wird die konkreten Handlungen und Entscheidungen Erecs beleuchten und diese mit den definierten Tugenden in Beziehung setzen, um herauszufinden, inwiefern Erec als ein tugendhafter Ritter dargestellt wird.
4. „Igraine Ohnefurcht“ von Cornelia Funke: Analog zu Kapitel 3 wird hier Cornelia Funkes „Igraine Ohnefurcht“ analysiert. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Darstellung der ritterlichen Tugenden nach Ehrismann und Ehrismann im Kontext der Geschichte, auf die expliziten Tugendlehren im Text und auf die Figur der Igraine als werdende Ritterin. Die Analyse wird untersuchen, welche Tugenden bei Igraine im Vordergrund stehen und wie diese sich von Erecs Tugenden unterscheiden oder ähneln.
5. Vergleich der Ritterbilder und Tugenden: Kapitel 5 vergleicht die in den vorherigen Kapiteln gewonnenen Erkenntnisse über die Darstellung von Ritterlichkeit und Tugenden in „Erec“ und „Igraine Ohnefurcht“. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der Ritterfiguren und ihrer Tugenden herausgearbeitet und reflektiert. Die Analyse zielt darauf ab, die Bedeutung der jeweiligen Ritterbilder für das Verständnis von Ritterschaft und Tugenden in den unterschiedlichen literarischen Kontexten zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Ritter, Ritterlichkeit, ritterliche Tugenden, Hartmann von Aue, Erec, Cornelia Funke, Igraine Ohnefurcht, zuht, triuwe, tugent, êre, Mittelalter, höfischer Roman, Kinder- und Jugendliteratur, Tugendkanon, Vergleichende Literaturanalyse.
Häufig gestellte Fragen
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Die Hausarbeit untersucht die Darstellung ritterlicher Tugenden und des Ritterideals in Hartmann von Aues „Erec“ und Cornelia Funkes „Igraine Ohnefurcht“. Ziel ist der Vergleich der jeweiligen Figuren (Erec und Igraine) im Kontext des von Ehrismann und Ehrismann definierten Tugendkanons. Die Arbeit beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Ritterlichkeit und den jeweiligen Tugenden, um ein vertieftes Verständnis für deren Bedeutung und Wandel über die Jahrhunderte zu gewinnen.
Welche ritterlichen Tugenden werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Tugenden „zuht“, „triuwe“, „tugent“ und „êre“ und deren Bedeutung für das Idealbild des Ritters. Die Auswahl dieser Tugenden basiert auf dem theoretischen Rahmen von Gustav und Otfrid Ehrismann.
Welche literarischen Werke werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Hartmann von Aues "Erec" und Cornelia Funkes "Igraine Ohnefurcht", um die Darstellung ritterlicher Tugenden in einem mittelalterlichen höfischen Roman und einem modernen Jugendbuch zu vergleichen.
Was ist das Ziel des Vergleichs der Ritterbilder?
Der Vergleich zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Ritterlichkeit und Tugenden in den beiden Werken herauszuarbeiten und zu reflektieren. Ziel ist es, die Bedeutung der jeweiligen Ritterbilder für das Verständnis von Ritterschaft und Tugenden in den unterschiedlichen literarischen Kontexten zu beleuchten.
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Wie ist die Struktur der Hausarbeit aufgebaut?
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- Nel Oostendorp (Author), 2024, Ritter und Ritterin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1555980