Die Entstehung des römischen Reiches wird allgemein auf das 6. vorchristliche Jahrhundert datiert. Das römische Imperium reicht zur Zeit seiner größten Ausdehnung vom Maghreb bis in den Norden der Britischen Inseln und von der Iberischen Atlantikküste bis etwa zur Ostgrenze der heutigen Türkei. Seinen Ursprung jedoch hat das Reich in der Stadt Rom. Erst im Jahr 476 n.Chr. wird der letzte Kaiser des Weströmischen Reiches abgesetzt. Die einstige europäische Großmacht wird ersetzt durch eine Vielzahl von König- und Kaisertümern, die nun um die Vorherrschaft auf dem Kontinent ringen (BRINGMANN 2002, S.122).
Mit Beginn der Eisenzeit vor etwa 2700 Jahren fingen Menschen in Europa an, statt der bisher benutzten Bronze Eisen zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen zu verwenden. Das hatte Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die nun der entscheidende Faktor für die Gestaltung der Landschaft durch menschlichen Einfluss werden sollte. Die römische Zivilisation nahm den Einfluss von urbanen Siedlungen auf die Gestaltung der Umwelt in den von ihnen besetzten Gebieten vorweg, die nach dem Untergang des Weströmischen Reiches erst wieder im Mittelalter von Bedeutung war (KÜSTER 1995, S.124-125). Also hatte neben der Landbewirtschaftung die städtische Kultur der Römer auch großen Anteil an dem Prozess der Gestaltung der natürlichen Umwelt. In dieser Arbeit soll dieser Prozess näher betrachtet werden. Dabei werden verschiedene Aspekte der römischen Kultur und des alltäglichen Lebens von Bedeutung sein. Als Informationsquellen sind für die Untersuchung historischer Prozesse verschiedene Forschungsrichtungen- und methoden dienlich. Neben archäologischen Ausgrabungen und der Interpretation schriftlicher Quellen werden auch biologisch-chemische Untersuchungen in heutigen Ökosystemen von Bedeutung sein.
Ziel soll es sein, einen Überblick zum Wirken einer frühen europäischen Kultur auf die sie umgebenden natürlichen Bedingungen zu geben. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen werden, inwiefern der Umgang der Römer mit der Natur für den heutigen Charakter der Landschaft des Mittelmeerraumes von Bedeutung ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Limes, Symbol der Macht
- 3. Beeinflussung der natürlichen Bedingungen
- 3.1. Landwirtschaft
- 3.2. Waldrodung
- 3.3. Weitere Auswirkungen auf die Vegetation
- 3.4. Tagebau
- 4. Historische Umweltverschmutzung
- 4.1. Luftverschmutzung
- 4.2. Wasserverschmutzung
- 4.3. Entsorgung
- 5. Heilige Stätten: Naturschutz durch Religion
- 6. Problem der Quantifizierung
- 7. Aktuelle Bedeutung historischer Landnutzung
- 8. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, einen Überblick über die Auswirkungen der römischen Landnutzung auf die natürlichen Bedingungen im Mittelmeerraum zu geben. Sie beleuchtet die Landgestaltung durch den Limes, die intensive Landwirtschaft, die Waldrodung und andere Formen der Nutzung der Ressourcen. Des Weiteren werden die Folgen für die Umwelt, wie etwa Luft- und Wasserverschmutzung, untersucht. Die Arbeit beleuchtet außerdem die Rolle der Religion im Naturschutz.
- Römische Landnutzung im Mittelmeerraum
- Beeinflussung der natürlichen Bedingungen durch die Römer
- Historische Umweltverschmutzung durch römische Aktivitäten
- Der Limes als Symbol der römischen Macht und Landgestaltung
- Die Rolle der Religion im Naturschutz
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über die Entstehung und Ausdehnung des römischen Reiches und beleuchtet den Einfluss der römischen Kultur auf die Gestaltung der Umwelt. Sie führt die Forschungsmethoden und Ziele der Arbeit ein.
- 2. Der Limes, Symbol der Macht: Dieses Kapitel fokussiert auf den Limes als Grenze des römischen Einflussbereichs und als ein Beispiel für Landformung. Die Bedeutung des Limes für die Verteidigung des Reiches, die Ansiedlung von Menschen und die Ausbeutung der Ressourcen wird erläutert.
- 3. Beeinflussung der natürlichen Bedingungen: Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Formen der Landnutzung der Römer. Die intensive Landwirtschaft, die Waldrodung und die Auswirkungen auf die Vegetation sowie der Tagebau werden untersucht.
- 4. Historische Umweltverschmutzung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Folgen der römischen Landnutzung für die Umwelt. Die Themen Luft- und Wasserverschmutzung sowie die Entsorgung von Abfall werden behandelt.
- 5. Heilige Stätten: Naturschutz durch Religion: In diesem Kapitel wird der Einfluss der Religion auf den Naturschutz beleuchtet. Die Römer errichteten heilige Stätten, die teilweise zu einer Schonung der Natur führten.
- 6. Problem der Quantifizierung: Dieses Kapitel behandelt die Schwierigkeit, die Auswirkungen der römischen Landnutzung quantitativ zu erfassen.
- 7. Aktuelle Bedeutung historischer Landnutzung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der historischen Landnutzung der Römer für die heutige Landschaft im Mittelmeerraum.
Schlüsselwörter
Römisches Reich, Landnutzung, Mittelmeerraum, Limes, Landwirtschaft, Waldrodung, Umweltverschmutzung, Naturschutz, Religion, Quantifizierung, Historische Bedeutung.
- Quote paper
- Fabian Lehmann (Author), 2008, Historischer Landnutzungswandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155607