Bei der Untersuchung der politischen Theorie von der Antike bis zur Gegenwart trifft man immer wieder auf bekannte Begriffe und grundlegende Annahmen, die zentrale Aspekte des politischen Systems und der Legitimation von Herrschaft in unseren modernen Demokratien darstellen. Probleme, die schon Aristoteles oder John Locke beschäftigten, wie z.B. die richtige Gewichtung zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlichen Verpflichtungen oder die Aufgaben und Grenzen staatlicher Macht, spielen auch heute noch eine wichtige Rolle in der politischen Theorie.
In den politischen Theorien des 17. und 18. Jahrhunderts werden einerseits die Erfahrungen der Religions- und Bürgerkriege verarbeitet. Andererseits schlägt sich in ihnen die veränderte Weltsicht nieder, die nicht zuletzt durch die naturwissenschaftlichen Erfindungen in der Renaissance entstanden ist. Als wichtige Vertreter der Aufklärung sind neben Thomas Hobbes und John Locke in England, Jean-Jacques Rousseau und Charles de Montesquieu in Frankreich zu nennen. Ihre politischen Ideen sind nicht nur unter historischen Aspekten bedeutsam, sondern sind auch prägend für unser heutiges politisches Verständnis.
Die Bedeutung der historischen Umstände für die Entstehung der politischen Theorien in dieser Zeit ist nicht zu unterschätzen. Die Geschehnisse bewirkten bei den verschiedenen Denkern jedoch oft sehr unterschiedliche Schlussfolgerungen für ihre Theorieentwicklung. Erst durch die Bewusstseinswerdung der bestehenden Dialektik zwischen Biographie, historischen Zeitumständen, Menschenbild und Grundannahmen der politischen Herrschaftspraxis kann die Theorie entschlüsselt und in ihrer Bedeutung auf die Gegenwart übertragen werden. Somit werden auch in der Lehrprobenstunde die inhaltlichen Aussagen der politischen Theorie unter dem Gesichtspunkt der zeitlichen Bedingtheit und der biografischen Erfahrungen Montesquieus betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Bedingungsanalyse
- Innere Situation
- Äußere Situation
- Didaktisch-methodische Überlegungen und Begründungen
- Stellung der Stunde in der Stoffeinheit
- Auswahl und Begründung der Inhalte
- Auswahl und Begründung der Lernziele
- Begründung der didaktischen Stufung des Unterrichts und des gewählten Methodenkonzeptes
- Geplanter Unterrichtsverlauf
- Literaturverzeichnis
- Anlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Stundenentwurf zielt darauf ab, die Schüler mit der Gewaltenteilungslehre von Charles de Montesquieu vertraut zu machen und sie in die Lage zu versetzen, diese Theorie kritisch zu hinterfragen und ihre Relevanz für einen "idealen" Staat zu beurteilen.
- Die Bedeutung der Gewaltenteilung für die Funktionsweise eines Staates
- Die Prinzipien der Gewaltenteilung nach Montesquieu
- Die Anwendung der Gewaltenteilungslehre in verschiedenen politischen Systemen
- Die Herausforderungen und Grenzen der Gewaltenteilungslehre in der Praxis
- Die Rolle der Gewaltenteilung für die Sicherung von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Bedingungsanalyse
Dieser Abschnitt analysiert die inneren und äußeren Bedingungen, die den Unterricht beeinflussen. Im Fokus stehen die Lerngruppe, die Ausstattung des Raumes und die vorhandene Fachliteratur.
Didaktisch-methodische Überlegungen und Begründungen
Dieser Teil erläutert die didaktische und methodische Planung der Unterrichtseinheit. Er beinhaltet die Auswahl der Lernziele, die didaktische Stufung und die Begründung des gewählten Methodenkonzeptes.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen des Stundenentwurfs sind Gewaltenteilung, Charles de Montesquieu, Idealer Staat, politische Systeme, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Funktionsweise des Staates. Die Analyse und Bewertung der Gewaltenteilungslehre im Kontext aktueller politischer Herausforderungen und gesellschaftlicher Entwicklungen bilden den Schwerpunkt des Entwurfs.
- Citation du texte
- Toralf Schenk (Auteur), 2005, Sollte die Gewaltenteilungslehre des Charles de Montesquieu zu einem "idealen" Staat gehören?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155652