Der Wolbecker Tiergarten ist ein mindestens 800 Jahre altes Waldgebiet, das ursprünglich von den Fürstbischöfen zur Jagd und Erholung genutzt wurde. 1537 erstmals urkundlich erwähnt, wurde es 1815 zum preußischen Staatswald und 1946 zum Staatswald von Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 1906 wurde die menschliche Hölzernutzung auf einer Fläche von 6,3 Hektar verboten und 1978 wurde der Wolbecker Tiergarten als Naturwaldzelle ausgewiesen. Das Ziel des Naturwaldzellen-Programms ist die Förderung der natürlichen Waldbestände, die als Forschungs- und Lehrflächen dienen. Das Gebiet enthält Alt- und Totholz, das vielen Tieren und Insekten als Lebensraum dient. Laut der Mosaik-Zyklus-Theorie befindet sich der Wald in der Plenterphase, einer Übergangsphase zwischen Optimal- und Zerfallsphase.
Ein Sturmereignis im Jahr 2010 verursachte Schäden an den Waldbeständen, doch heute ist das Gebiet ein rund 50 Hektar großes Wildnisgebiet ohne menschliche Eingriffe. Der Wolbecker Tiergarten ist Teil des „Natura 2000“-Netzes und wurde als Flora-Fauna-Habitatrichtlinie-Gebiet ausgewiesen, um den Schutz und Erhalt der Flora und Fauna zu gewährleisten. Die Flora umfasst Eichenwälder, Eichen-Hainbuchen-Wälder und alte Buchenwälder, mit einer 300 Jahre alten Donnereiche. Besondere Vogelarten wie der Bunt-, Mittel- und Schwarzspecht sowie 10 Fledermausarten und eine Feuersalamander-Population leben hier.
Das Klima ist subatlantisch mit durchschnittlich 750 Millimetern Jahresniederschlag und einer Durchschnittstemperatur von 9°C. Der Wandel des Klimas zeigt sich durch die Ausbreitung von Efeu und Stechpalme sowie eine frühere Ansiedlung von Buschwindröschen. Prognosen für 2026 bis 2055 sagen einen Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur um 2,5°C und einen veränderten Niederschlag, was Auswirkungen auf die Vegetation und Wasserversorgung haben könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Boden
- Vegetation und Gewässer
- Altholz und Totholz
- Bedeutung und Funktionen von Alt- und Totholz
- Vom Alt- und Totholz abhängige Organismen
- Zersetzungszyklus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Exkursionsprotokoll beschreibt den Wolbecker Tiergarten, seine Geschichte, Geologie, Vegetation und den Einfluss des Klimawandels. Es dokumentiert die Beobachtungen während einer Exkursion und analysiert die Bedeutung von Alt- und Totholz im Ökosystem.
- Geologische Entwicklung des Wolbecker Tiergartens
- Charakterisierung der Bodenbeschaffenheit
- Vegetation und Gewässer des Gebietes
- Bedeutung von Alt- und Totholz im Ökosystem
- Auswirkungen des Klimawandels auf den Wolbecker Tiergarten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Das Protokoll beschreibt den Wolbecker Tiergarten, ein mindestens 800 Jahre altes Waldgebiet mit Geschichte als Jagdgebiet und preußischer Staatswald. Im Jahr 1978 wurde er als Naturwaldzelle ausgewiesen, um die natürliche Entwicklung zu gewährleisten und Forschung zu ermöglichen. Der Text erwähnt die Mosaik-Zyklus-Theorie und den Einfluss eines Sturms im Jahr 2010. Der Tiergarten ist Teil des Natura 2000-Netzwerks und beherbergt diverse Pflanzen- und Tierarten, darunter seltene Spechtarten, Fledermäuse und Feuersalamander. Das subatlantische Klima mit seinen Besonderheiten und prognostizierten Veränderungen wird ebenfalls eingeführt, mit Ausblick auf mögliche Probleme in der Wasserversorgung durch den Klimawandel.
Boden: Die geologische Geschichte des Wolbecker Tiergartens wird anhand der Meerestransgression der Oberkreide, der Ablagerung von Kalkmergel und der Auswirkungen der Eiszeiten (Elster, Saale, Weichsel) erläutert. Die Saale-Eiszeit brachte Grundmoränenmaterial mit hohen Karbonatgehalt (Geschiebemergel), welches nach Versauerung als Geschiebelehm bezeichnet wird. Die Weichsel-Eiszeit führte zu Permafrostböden und Flugsandablagerungen, die das heutige Mikrorelief prägen. Die Schichtenfolge Flugsand über Grundmoränenmaterial über Kreidemergel und das geologische Ausgangssubstrat (Geschiebemergel) werden beschrieben. Das "Holtwicker Ei" wird als Beispiel für Findlinge aus der Saale-Eiszeit genannt.
Vegetation und Gewässer: Dieser Abschnitt würde detailliert die Vegetation und Gewässer des Wolbecker Tiergartens beschreiben, einschließlich der Artenzusammensetzung, des Deckungsgrades, der Feuchtezahl, der Stickstoffzahl, der Reaktionszahl und der Lichtzahl. Die Zusammenhänge zwischen Bodenbeschaffenheit, Klima und der jeweiligen Pflanzenwelt würden analysiert. Auch die Gewässerstrukturgüte und ihre Bedeutung für das Ökosystem würden untersucht. Die Ausführungen würden auf den Beobachtungen während der Exkursion basieren und wissenschaftliche Erkenntnisse einbinden.
Altholz und Totholz: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit der Bedeutung und den Funktionen von Alt- und Totholz im Wolbecker Tiergarten. Es würde die verschiedenen Zersetzungsphasen von Totholz und die damit verbundenen Organismen untersuchen. Die Rolle des Totholzes als Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten, seine Bedeutung für den Nährstoffkreislauf und die allgemeine ökologische Dynamik des Waldes, wären im Detail analysiert. Der Bezug zur Mosaik-Zyklus-Theorie und die Einordnung in den aktuellen Entwicklungszustand des Waldes würden ebenfalls ausführlich behandelt.
Schlüsselwörter
Wolbecker Tiergarten, Naturwaldzelle, Geologie, Bodenbildung, Eiszeiten, Grundmoräne, Flugsand, Vegetation, Alt- und Totholz, Klimawandel, Natura 2000, Artenvielfalt, Ökosystem.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Wolbecker Tiergarten?
Der Wolbecker Tiergarten ist ein mindestens 800 Jahre altes Waldgebiet mit einer Geschichte als Jagdgebiet und preußischer Staatswald. Im Jahr 1978 wurde er als Naturwaldzelle ausgewiesen, um die natürliche Entwicklung zu gewährleisten und Forschung zu ermöglichen. Er ist Teil des Natura 2000-Netzwerks.
Was ist eine Naturwaldzelle?
Eine Naturwaldzelle ist ein Waldgebiet, das sich natürlich entwickeln soll, ohne menschliche Eingriffe, um die Prozesse der Natur zu beobachten und zu erforschen.
Welche geologischen Besonderheiten weist der Wolbecker Tiergarten auf?
Die geologische Geschichte des Wolbecker Tiergartens ist durch die Meerestransgression der Oberkreide, die Ablagerung von Kalkmergel und die Auswirkungen der Eiszeiten (Elster, Saale, Weichsel) geprägt. Die Saale-Eiszeit brachte Grundmoränenmaterial (Geschiebemergel) mit hohem Karbonatgehalt, und die Weichsel-Eiszeit führte zu Permafrostböden und Flugsandablagerungen.
Was ist Geschiebemergel und wie entstand er im Wolbecker Tiergarten?
Geschiebemergel ist ein Grundmoränenmaterial, das während der Saale-Eiszeit abgelagert wurde. Es enthält einen hohen Karbonatgehalt und wird nach Versauerung als Geschiebelehm bezeichnet.
Welche Bedeutung hat Alt- und Totholz im Wolbecker Tiergarten?
Alt- und Totholz spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem des Wolbecker Tiergartens. Sie dienen als Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten, tragen zum Nährstoffkreislauf bei und fördern die ökologische Dynamik des Waldes. Es wird auch die Zersetzung untersucht.
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den Wolbecker Tiergarten?
Der Klimawandel kann zu Problemen in der Wasserversorgung und Veränderungen in der Artenzusammensetzung führen. Die genauen Auswirkungen werden im Rahmen der Exkursion und der Forschung untersucht. Es wurden Prognosen erstellt, dass es zu Problemen mit der Wasserversorgung kommen könnte.
Welche Arten von Böden findet man im Wolbecker Tiergarten?
Im Wolbecker Tiergarten findet man Flugsand über Grundmoränenmaterial über Kreidemergel. Das geologische Ausgangssubstrat ist Geschiebemergel.
Welche Vegetation und Gewässer gibt es im Wolbecker Tiergarten?
Die Vegetation und Gewässer des Wolbecker Tiergartens werden detailliert beschrieben, einschließlich der Artenzusammensetzung, des Deckungsgrades, der Feuchtezahl, der Stickstoffzahl, der Reaktionszahl und der Lichtzahl. Die Zusammenhänge zwischen Bodenbeschaffenheit, Klima und der jeweiligen Pflanzenwelt werden analysiert.
Was bedeutet der Begriff "Mosaik-Zyklus-Theorie" im Kontext des Wolbecker Tiergartens?
Die Mosaik-Zyklus-Theorie bezieht sich auf die natürliche Entwicklung des Waldes in verschiedenen Phasen, von der Entstehung bis zum Zerfall. Die Bedeutung ist unklar, jedoch wird der Begriff erwähnt.
Welche Tierarten leben im Wolbecker Tiergarten?
Der Wolbecker Tiergarten beherbergt diverse Pflanzen- und Tierarten, darunter seltene Spechtarten, Fledermäuse und Feuersalamander. Die Artenvielfalt ist auf Natura 2000 zurückzuführen.
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- Johannes Tenbrink (Author), 2021, Der Wolbecker Tiergarten in Münster. Boden, Vegetation, Gewässer, Altholz und Totholz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1557319