„Leipzig und seine hohe Schule, in der Mitte Mitteldeutschlands, Deutschlands und Europas, befanden sich im Spannungsfeld von Herkommen und Neuerung. Verharrende und veränderungswillige Kräfte bekämpften sich. Verbessernde Reform stand gegen Stagnation.“
Dieses Zitat Günter Mühlpfordts beschreibt anschaulich die Umbruchsphase an der Leipziger Universität in der Wiederaufbauperiode nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges. Wie auch das ganze Land, geprägt durch die Folgen des bis 1648 andauernden Krieges, einen Neuanfang versuchte, wurde die Tradition der lutherischen Orthodoxie an der Universität durch neue Strömungen, wie sie das Zitat verdeutlicht, einem Reformwillen ausgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lutherisch-orthodoxe Tradition an der Universität
- Der Pietismus – Eine kurze Begriffsbestimmung
- August Hermann Francke im Konflikt zwischen Tradition und Innovation
- Die Gründung der Gemeinschaft „,Collegium philobiblicum“
- Franckes Wirken an der Philosophischen Fakultät ab 1689
- Auswirkungen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss des Pietismus auf die Universität Leipzig im ausgehenden 17. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf dem Wirken von August Hermann Francke und dessen Auseinandersetzung mit der etablierten lutherisch-orthodoxen Tradition. Die Arbeit analysiert die Gründe für den Konflikt zwischen Francke und den Theologen der Universität, die Auswirkungen von Franckes Arbeit auf die Universität und die Rolle Leipzigs in der Geschichte des Pietismus.
- Die Entwicklung der lutherisch-orthodoxen Tradition an der Universität Leipzig
- Der Pietismus als Gegenströmung zur orthodoxen Theologie
- Franckes Wirken an der Philosophischen Fakultät und seine Konflikte mit den Theologen
- Die Auswirkungen von Franckes Arbeit auf die Universität Leipzig
- Die Bedeutung Leipzigs für die Geschichte des Pietismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Universität Leipzig im ausgehenden 17. Jahrhundert im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation vor. Es wird die Bedeutung des Pietismus für die Entwicklung der Universität erläutert und die Forschungsfrage der Arbeit formuliert.
- Die Lutherisch-orthodoxe Tradition an der Universität: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der lutherisch-orthodoxen Tradition an der Universität Leipzig vom Regierungsantritt Herzog Heinrichs im Jahr 1539 bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Es wird die Bedeutung des Konkordienbuches und der Universitätsordnung von 1580 für die Festigung des orthodoxen Luthertums an der Universität hervorgehoben.
- Der Pietismus – Eine kurze Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel definiert den Pietismus als eine Strömung, die sich aus dem Wunsch nach einer erneuerten subjektiven Frömmigkeit und einer praktischeren Religiosität ergab. Es wird die Bedeutung des Pietismus für die Entwicklung der Universität Leipzig im ausgehenden 17. Jahrhundert erläutert.
- August Hermann Francke im Konflikt zwischen Tradition und Innovation: Dieses Kapitel analysiert das Wirken von August Hermann Francke an der Universität Leipzig. Es werden seine Konflikte mit den Theologen der Universität und seine Arbeit an der Philosophischen Fakultät beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themenbereiche lutherische Orthodoxie, Pietismus, August Hermann Francke, Universität Leipzig, Konfessionelle Konflikte, Tradition und Innovation, Wissenschaft und Religion, Bildung und Erziehung.
- Quote paper
- Viktoria Dießner (Author), 2009, Die Universität Leipzig am Ausgang des 17. Jahrhunderts , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155816