In dieser Diplomarbeit soll es um das vielbeachtete Thema Jugendgewalt gehen, eine Thematik, welche in ganz besonderem Maße die Öffentlichkeit interessiert und dafür prädestiniert ist, Gemüter zu erhitzen. Jugendgewalt besitzt in der heutigen Zeit einen festen Platz in der öffentlichen Diskussion. Kommt es dann noch zu außerordentlich schweren Fällen von Jugendgewalt, werden diese besonders aufmerksam von den Medien begleitet und dominieren häufig die mediale Berichterstattung. In der Folge werden die verschiedensten Schlussfolgerungen getroffen, Experten befragt und Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Oftmals wird ein trostloses Bild des Zustandes, in dem sich die heutige Jugend befindet, gezeichnet und die Zukunft der Gesellschaft in Frage gestellt. Schlagzeilen in großen deutschen Tageszeitungen zu jugendlichen Tätern wie „Sperrt das Pack weg“ (Bild 2009: 1) sind in diesem Zusammenhang nicht selten anzutreffen. Es wird verallgemeinert und übertrieben. Eine umfangreiche Auseinandersetzung mit den Ursachen von Jugendgewalt, ihren verschiedenen Ausprägungen und des allgemeinen Zustandes der Jugend ist nur in Einzelfällen anzutreffen, welche allerdings häufig nicht im Blickfeld der breiten Öffentlichkeit liegen. Hinzu kommt, dass die Problematik immer nur dann die Gesellschaft in einen angemessenen Umfang zu interessieren scheint, wenn es zu den angesprochenen, besonders spektakulären Fällen von Jugendgewalt kommt. Eine differenzierte Auseinandersetzung ist in diesen Phasen allerdings nicht zu erwarten, da infolge der Taten eher ein Klima von Hysterie und Ablehnung herrscht.
Auf Basis dieser Fakten entstand die Intention zu der vorliegenden Arbeit. Ziel dieser soll es sein, die Problematik vertiefend zu beleuchten und somit den Anstoß für einen differenzierteren Blick auf das Problemfeld zu geben.
Diese Aufgabenstellung soll mit der Beantwortung der folgenden Fragen erreicht werden:
1. Welche Formen von Jugendgewalt gibt es?
2. Hat der Umfang von Jugendgewalt in den vergangenen Jahren zugenommen?
3. Welche Auswirkungen haben die Sozialisationsinstanzen auf die Ausbildung
Jugendgewalttätigen Verhaltens
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lebensphase Jugend
- Die Lebensphase Jugend im gesellschaftlichen Zusammenhang
- Die historische Entstehung der Lebensphase Jugend und ihre Expansion
- Abgrenzung der Lebensphase Jugend zur Lebensphase Kindheit
- Abgrenzung der Lebensphase Jugend zum Erwachsensein
- Die Entwicklungsaufgaben in der Lebensphase Jugend
- Probleme bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben
- Transition und Moratorium
- Die Entwicklung der Identität und Persönlichkeit
- Jugendkulturen
- Die Lebensphase Jugend im gesellschaftlichen Zusammenhang
- Gewalt
- Gewaltbegriffe
- Zur Abgrenzung von Gewalt und Aggression
- Zur Abgrenzung von Gewalt, abweichendem Verhalten und Kriminalität
- Entwicklung einer zweckmäßigen Definition von Jugendgewalt
- Gewaltbegriffe
- Jugendgewalt in Deutschland
- Formen von Jugendgewalt
- Bullying
- Cyber Bullying
- Happy Slapping
- School Shootings
- Rechtsextreme Jugendgewalt
- Zusammenfassung
- Formen von Jugendgewalt
- Die Bedeutung der Sozialisationsinstanzen
- Die Sozialisationstheorie
- Die Sozialisationsinstanzen
- Die Familie
- Die Schule
- Die Gleichaltrigengruppe
- Die Bedeutung der Herkunft
- Der Kreislauf der Gewalt
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Jugendgewalt in Deutschland. Ziel ist es, das Phänomen der Jugendgewalt umfassend zu beleuchten und dabei insbesondere die verschiedenen Formen, Ursachen und Ausprägungen zu analysieren. Die Arbeit möchte einen differenzierteren Blick auf das Problemfeld ermöglichen und dabei den Fokus auf die Bedeutung der Sozialisationsprozesse und den Einfluss verschiedener Sozialisationsinstanzen legen.
- Die Lebensphase Jugend: Entwicklungsaufgaben, Identitätsbildung und Jugendkulturen
- Gewaltbegriffe: Abgrenzung von Gewalt, Aggression und abweichendem Verhalten
- Formen von Jugendgewalt: Bullying, Cyber Bullying, Happy Slapping, School Shootings, rechtsextreme Jugendgewalt
- Die Sozialisationstheorie: Einfluss der Familie, Schule und Gleichaltrigengruppe auf die Entwicklung gewalttätigen Verhaltens
- Der Kreislauf der Gewalt: Die Interaktion von Sozialisationsinstanzen und die Entstehung von Gewaltbereitschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema Jugendgewalt als gesellschaftlich relevantes Problem vor und erläutert die Intention und Zielsetzung der Arbeit.
- Die Lebensphase Jugend: Dieses Kapitel beleuchtet die Lebensphase Jugend im gesellschaftlichen Kontext, untersucht die historischen Entwicklungen und Abgrenzungen zu Kindheit und Erwachsensein sowie die Entwicklungsaufgaben und Herausforderungen in der Jugendphase.
- Gewalt: Der Abschnitt beschäftigt sich mit der Definition von Gewalt, grenzt sie von Aggression und abweichendem Verhalten ab und entwickelt eine spezifische Definition für Jugendgewalt.
- Jugendgewalt in Deutschland: Das Kapitel analysiert die verschiedenen Formen von Jugendgewalt wie Bullying, Cyber Bullying, Happy Slapping, School Shootings und rechtsextreme Gewalt. Dabei werden statistische Daten und empirische Befunde herangezogen.
- Die Bedeutung der Sozialisationsinstanzen: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Sozialisationstheorie bei der Erklärung jugendgewalttätigen Verhaltens. Es untersucht den Einfluss verschiedener Sozialisationsinstanzen wie Familie, Schule und Gleichaltrigengruppe auf die Entwicklung gewalttätigen Verhaltens.
Schlüsselwörter
Jugendgewalt, Sozialisation, Familie, Schule, Gleichaltrigengruppe, Bullying, Cyber Bullying, Happy Slapping, School Shootings, Rechtsextremismus, Gewaltbegriffe, Entwicklungsaufgaben, Jugendkulturen, Identität, Persönlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Sven Zimmermann (Autor:in), 2010, Jugendgewalt in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155862