Diese Hausarbeit analysiert die gezielte Inszenierung der Sonderschicht des Bergmanns Adolf Hennecke am 13. Oktober 1948 durch die SED und untersucht sie als ersten Schritt seiner Heroisierung in der frühen DDR (bzw. SBZ).
Nach einer Einleitung zur historischen Einordnung folgt eine Darstellung der Vorgeschichte der Sonderschicht, insbesondere des SMAD-Befehls Nr. 234, der die Aktivistenbewegung initiierte, sowie der Auswahlkriterien, die Hennecke zum idealen Kandidaten machten. Der zentrale Abschnitt behandelt die Sonderschicht selbst und zeigt, dass die Normübererfüllung von 387 % kein Zufall war, sondern unter idealen, von der SED geschaffenen Bedingungen stattfand. Anschließend untersucht die Arbeit die propagandistische Darstellung Henneckes direkt nach der Schicht. Durch gezielte Medieninszenierung, darunter ein ikonisches Foto, wurde er innerhalb kürzester Zeit als sozialistisches Vorbild etabliert. Im Fazit wird aufgezeigt, dass die Sonderschicht von Anfang an eine geplante Propagandaaktion war, um die DDR-Bevölkerung zur Leistungssteigerung zu motivieren und die sozialistische Ideologie zu festigen.
Die Hausarbeit trägt zur Forschung über politische Inszenierungen und sozialistische Heldenfiguren in der DDR bei.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Vorgeschichte von der Sonderschicht am 13.10.1948
- 2.1 Der SMAD- Befehl Nr. 234 und der damit einhergehende Beginn der Aktivistenbewegung
- 2.2 Die Auswahlgründe für Adolf Hennecke als ersten Aktivisten der Sowjetischen Besatzungszone und DDR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Inszenierung der Sonderschicht von Adolf Hennecke am 13. Oktober 1948 durch die SED. Sie rekonstruiert die Umstände der Sonderschicht, die Normüberfüllung und die unmittelbaren Folgen. Der Fokus liegt auf der Planung, Initiierung und Heroisierung der Leistung durch die SED. Die Arbeit konzentriert sich auf die Hauptprotagonisten, Adolf Hennecke und die SED-Politiker*innen, weitere Reaktionen bleiben außen vor.
- Kontextualisierung der Auswahl von Adolf Hennecke
- Inszenierung der Sonderschicht am 13. Oktober 1948
- Unmittelbare Aktionen der SED nach der Sonderschicht
- Die Rolle des SMAD-Befehl Nr. 234
- Die Bedeutung der Steinkohleförderung im Kontext der SBZ
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Hausarbeit dar. Sie beschreibt die Entwicklungen in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1948, insbesondere die Transformation der SED und des FDGB, sowie die Einführung des ersten Zweijahresplans. Sie führt den Bergmann Adolf Hennecke als ersten sozialistischen Arbeiterhelden ein und formuliert die Forschungsfrage: Wie plante, initiierte und heroisierte die SED die Sonderschicht von Adolf Hennecke am 13. Oktober 1948? Die Arbeit konzentriert sich auf die Rekonstruktion der Umstände der Sonderschicht und zeigt, dass Henneckes Leistung kein Zufall, sondern ein von der SED inszeniertes Manöver war.
2. Die Vorgeschichte von der Sonderschicht am 13.10.1948: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte der Hennecke-Sonderschicht. Es beschreibt den SMAD-Befehl Nr. 234 von Oktober 1947, der die Steigerung der Arbeitsproduktivität und Arbeitsdisziplin forderte, und die daraus resultierende, jedoch zunächst wenig erfolgreiche, Aktivistenbewegung. Das Kapitel analysiert die Gründe für das Scheitern der anfänglichen Kampagne und beschreibt die Entwicklung einer neuen Strategie durch das Zentralkomitee der SED im Sommer 1948, die auf der gezielten Auswahl eines "Vorzeigearbeiters" beruhte, um die Aktivistenbewegung neu zu beleben. Die Vorbereitung der Hennecke-Sonderschicht wird als Ergebnis dieser neuen Strategie dargestellt.
2.2 Die Auswahlgründe für Adolf Hennecke als ersten Aktivisten der Sowjetischen Besatzungszone und DDR: Dieses Kapitel befasst sich mit den Gründen für die Auswahl Adolf Henneckes. Es werden seine soziale Herkunft (einfache Arbeiterfamilie, Mitglied der SED), sein Alter (er gehörte zur Aufbaugeneration), sein Geschlecht (männlich, was der sozialistischen Helden-Propaganda entsprach) und sein Beruf (Bergmann in der wichtigen Steinkohleindustrie) als entscheidende Faktoren hervorgehoben. Henneckes positive Beziehungen zu seinen Kollegen und sein guter Ruf werden als weitere Gründe für seine Auswahl genannt, da er als Identifikationsfigur für die Arbeiterklasse dienen konnte. Sein bereits vorhandenes Können und seine langjährige Erfahrung im Bergbau werden ebenfalls erwähnt.
Schlüsselwörter
Adolf Hennecke, SED, SMAD-Befehl Nr. 234, Aktivistenbewegung, Stachanow-Bewegung, Sozialistischer Arbeiterheld, Propaganda, Steinkohleförderung, Sowjetische Besatzungszone, DDR, Arbeitsproduktivität, Heroisierung, Inszenierung.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Hausarbeit über die Inszenierung der Sonderschicht von Adolf Hennecke?
Diese Hausarbeit untersucht die Inszenierung der Sonderschicht von Adolf Hennecke am 13. Oktober 1948 durch die SED. Sie rekonstruiert die Umstände der Sonderschicht, die Normüberfüllung und die unmittelbaren Folgen. Der Fokus liegt auf der Planung, Initiierung und Heroisierung der Leistung durch die SED. Die Arbeit konzentriert sich auf die Hauptprotagonisten, Adolf Hennecke und die SED-Politiker*innen, weitere Reaktionen bleiben außen vor.
Welche Zielsetzungen und Themenschwerpunkte hat die Hausarbeit?
Die Hausarbeit hat folgende Zielsetzungen und Themenschwerpunkte:
- Kontextualisierung der Auswahl von Adolf Hennecke
- Inszenierung der Sonderschicht am 13. Oktober 1948
- Unmittelbare Aktionen der SED nach der Sonderschicht
- Die Rolle des SMAD-Befehl Nr. 234
- Die Bedeutung der Steinkohleförderung im Kontext der SBZ
Was ist der Inhalt der Einleitung (Kapitel 1)?
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Hausarbeit dar. Sie beschreibt die Entwicklungen in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1948, insbesondere die Transformation der SED und des FDGB, sowie die Einführung des ersten Zweijahresplans. Sie führt den Bergmann Adolf Hennecke als ersten sozialistischen Arbeiterhelden ein und formuliert die Forschungsfrage: Wie plante, initiierte und heroisierte die SED die Sonderschicht von Adolf Hennecke am 13. Oktober 1948? Die Arbeit konzentriert sich auf die Rekonstruktion der Umstände der Sonderschicht und zeigt, dass Henneckes Leistung kein Zufall, sondern ein von der SED inszeniertes Manöver war.
Worum geht es im Kapitel "Die Vorgeschichte von der Sonderschicht am 13.10.1948"?
Dieses Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte der Hennecke-Sonderschicht. Es beschreibt den SMAD-Befehl Nr. 234 von Oktober 1947, der die Steigerung der Arbeitsproduktivität und Arbeitsdisziplin forderte, und die daraus resultierende, jedoch zunächst wenig erfolgreiche, Aktivistenbewegung. Das Kapitel analysiert die Gründe für das Scheitern der anfänglichen Kampagne und beschreibt die Entwicklung einer neuen Strategie durch das Zentralkomitee der SED im Sommer 1948, die auf der gezielten Auswahl eines "Vorzeigearbeiters" beruhte, um die Aktivistenbewegung neu zu beleben. Die Vorbereitung der Hennecke-Sonderschicht wird als Ergebnis dieser neuen Strategie dargestellt.
Was wird im Kapitel "Die Auswahlgründe für Adolf Hennecke als ersten Aktivisten der Sowjetischen Besatzungszone und DDR" behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit den Gründen für die Auswahl Adolf Henneckes. Es werden seine soziale Herkunft (einfache Arbeiterfamilie, Mitglied der SED), sein Alter (er gehörte zur Aufbaugeneration), sein Geschlecht (männlich, was der sozialistischen Helden-Propaganda entsprach) und sein Beruf (Bergmann in der wichtigen Steinkohleindustrie) als entscheidende Faktoren hervorgehoben. Henneckes positive Beziehungen zu seinen Kollegen und sein guter Ruf werden als weitere Gründe für seine Auswahl genannt, da er als Identifikationsfigur für die Arbeiterklasse dienen konnte. Sein bereits vorhandenes Können und seine langjährige Erfahrung im Bergbau werden ebenfalls erwähnt.
Welche Schlüsselwörter sind für die Hausarbeit relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Adolf Hennecke, SED, SMAD-Befehl Nr. 234, Aktivistenbewegung, Stachanow-Bewegung, Sozialistischer Arbeiterheld, Propaganda, Steinkohleförderung, Sowjetische Besatzungszone, DDR, Arbeitsproduktivität, Heroisierung, Inszenierung.
- Citar trabajo
- Victoria Razlaf (Autor), 2021, Die Inszenierung der Sonderschicht von Adolf Hennecke. Propaganda und Heroisierung in der frühen DDR, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1559111