Abweichendes Verhalten im Sinne von Verhalten, das von gesellschaftlich gesetzten Normen oder aber von Rechtsnormen abweicht, kommt in allen möglichen gesellschaftlichen Gruppen vor. Da ist es naheliegend, dass auch in der Adoleszenz, die „eine Zeit tiefer psychischer Verunsicherung und ambivalenter Gefühle“ darstellt, deviantes Verhalten auftritt und auch untersucht wird.
In den Untersuchungen der letzten Jahre lässt sich beobachten, dass die Jugendkriminalität – als eine Form von Devianz – von den frühen 1980er Jahren bis zum Jahr 2000 stetig angestiegen ist, zwischen den Jahren 2000 und 2005 jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Daneben zeichneten sich stets deutliche Unterschiede zwischen abweichendem Verhalten weiblicher und männlicher Jugendlicher ab. Zum Beispiel zeigt die Forschung der vergangenen Jahre, dass die Abweichung von Normen unter Jungen und jungen Männern sehr viel verbreiteter ist als unter Mädchen und jungen Frauen.
Einen anhaltenden aggressiven Lebensstil beispielsweise wird man unter Mädchen ganze 10x seltener feststellen als unter Jungen. Vielleicht ist Devianz unter weiblichen Jugendlichen aber nicht weniger verbreitet, sondern einfach anderer Natur. Ältere Untersuchungen zeigen, dass Normverstöße, die von Frauen begangen werden, häufiger „moralisch-sittlicher Art“ sind, als – wie bei den Männern – aggressiver oder krimineller Art. Durch die höheren normativen Erwartungen, die an Frauen gestellt werden, – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Moderne – sind sie auf einer breiteren Linie gefährdet, abweichendes Verhalten zu zeigen.
In dieser Arbeit wird daher vor allem Devianz bei weiblichen Jugendlichen betrachtet, wie sie sich äußert, wodurch sie bedingt wird, wodurch sie sich von der Devianz männlicher Jugendlicher unterscheidet und warum sie unter weiblichen Jugendlichen tatsächlich weniger verbreitet ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition: Abweichendes Verhalten unter Jugendlichen
- 3. Die Rolle der Familie bei der Entwicklung abweichenden Verhaltens bei weiblichen Jugendlichen
- 4. Risiko- und Schutzfaktoren für abweichendes Verhalten bei weiblichen Jugendlichen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht abweichendes Verhalten bei weiblichen Jugendlichen. Das Hauptziel ist es, die Erscheinungsformen, Ursachen und die Unterschiede zu männlicher Jugendkriminalität zu beleuchten, sowie die geringere Verbreitung von Devianz bei Mädchen zu erklären. Die Arbeit berücksichtigt historische und gesellschaftliche Entwicklungen.
- Definition und Erscheinungsformen abweichenden Verhaltens bei Jugendlichen
- Einfluss des familiären Umfelds auf die Entwicklung abweichenden Verhaltens
- Risiko- und Schutzfaktoren im Zusammenhang mit abweichendem Verhalten
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im abweichenden Verhalten
- Historische Kontinuitäten und moderne Entwicklungen in Bezug auf weibliche Devianz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik abweichenden Verhaltens bei Jugendlichen in den Kontext gesellschaftlicher Normen und Rechtsnormen. Sie zeigt den historischen Trend der Jugendkriminalität auf, betont die geschlechtsspezifischen Unterschiede und kündigt die Fokussierung auf weibliche Jugenddevianzen an. Es wird hervorgehoben, dass abweichendes Verhalten bei Mädchen möglicherweise eine andere Natur hat als bei Jungen und dass sowohl historische als auch moderne gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigt werden müssen. Die Einleitung legt den Grundstein für die nachfolgenden Kapitel, indem sie die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz einführt.
2. Definition: Abweichendes Verhalten unter Jugendlichen: Dieses Kapitel liefert eine Definition abweichenden Verhaltens basierend auf den Arbeiten von Lamnek und Beelmann/Raabe. Es wird zwischen oppositionellem, aggressivem, kriminellem und delinquentem Verhalten unterschieden, wobei der Fokus auf die Altersrelevanz der Definition liegt. Das Kapitel analysiert diese vier Verhaltensweisen im Detail und erklärt deren Unterschiede. Es werden Statistiken zu kriminellen Delikten bei Frauen (z.B. Körperverletzung) angeführt und die historische Entwicklung der Wahrnehmung weiblicher Aggression thematisiert. Die Definitionen bilden die Grundlage für die weitere Analyse abweichenden Verhaltens in den nachfolgenden Kapiteln.
3. Die Rolle der Familie bei der Entwicklung abweichenden Verhaltens bei weiblichen Jugendlichen: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Familie auf die Entstehung abweichenden Verhaltens bei Mädchen. Es betont die Bedeutung von Faktoren wie Einelternfamilien, Geschwisterkonstellationen, sozialer Schicht und der Mutter-Tochter-Beziehung. Der Text beschreibt, wie Diskrepanzen zwischen der Selbstwahrnehmung des Mädchens und den Erwartungen der Familie zu abweichendem Verhalten führen können. Konkrete Beispiele illustrieren die Herausforderungen und Konflikte, die zu einer Distanzierung vom Elternhaus und einer verstärkten Ausprägung abweichender Verhaltensweisen beitragen können. Der Einfluss der Mutter als Vorbild wird detailliert erläutert, sowohl im positiven als auch im negativen Kontext, mit Bezug auf historische Kontinuität dieses Faktors. Der Einfluss von elterlichem Verhalten wie Alkohol- und Drogenkonsum oder Gewalt wird ebenfalls untersucht.
4. Risiko- und Schutzfaktoren für abweichendes Verhalten bei weiblichen Jugendlichen: Dieses Kapitel, obwohl unvollständig im gegebenen Text, legt den Grundstein für die Diskussion von Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit abweichenden Verhaltens erhöhen. Es deutet an, dass der familiäre Kontext ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Problemverhalten ist. Die Kapitelvervollständigung würde weitere Risikofaktoren (z.B. soziale Einflüsse, Peer-Groups etc.) und deren Interaktion mit den im vorherigen Kapitel diskutierten Aspekten thematisieren und Schutzfaktoren analysieren, welche die Entstehung von abweichendem Verhalten verhindern können.
Schlüsselwörter
Abweichendes Verhalten, Jugendkriminalität, weibliche Jugendliche, Familie, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, oppositionelles Verhalten, aggressives Verhalten, kriminelles Verhalten, delinquentes Verhalten, soziale Normen, Geschlechtsspezifische Unterschiede, Identität, Sozialisation.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema dieses Textes?
Dieser Text befasst sich mit abweichendem Verhalten bei weiblichen Jugendlichen, wobei der Fokus auf Erscheinungsformen, Ursachen und geschlechtsspezifischen Unterschieden liegt. Die Arbeit analysiert historische und gesellschaftliche Entwicklungen, um die geringere Verbreitung von Devianz bei Mädchen zu erklären.
Wie definiert dieser Text abweichendes Verhalten bei Jugendlichen?
Der Text definiert abweichendes Verhalten basierend auf den Arbeiten von Lamnek und Beelmann/Raabe. Es wird zwischen oppositionellem, aggressivem, kriminellem und delinquentem Verhalten unterschieden, wobei die Altersrelevanz der Definition betont wird.
Welche Rolle spielt die Familie bei der Entwicklung abweichenden Verhaltens bei weiblichen Jugendlichen?
Die Familie spielt eine wesentliche Rolle. Faktoren wie Einelternfamilien, Geschwisterkonstellationen, soziale Schicht und die Mutter-Tochter-Beziehung werden als beeinflussend dargestellt. Diskrepanzen zwischen der Selbstwahrnehmung des Mädchens und den Erwartungen der Familie können zu abweichendem Verhalten führen. Der Einfluss der Mutter als Vorbild, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, wird hervorgehoben.
Welche Risikofaktoren werden im Text erwähnt?
Der unvollständige Text deutet an, dass der familiäre Kontext ein wichtiger Risikofaktor ist. Weitere Risikofaktoren (z.B. soziale Einflüsse, Peer-Groups) würden in einer vollständigen Version des Kapitels behandelt werden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für dieses Thema?
Relevante Schlüsselwörter sind: Abweichendes Verhalten, Jugendkriminalität, weibliche Jugendliche, Familie, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, oppositionelles Verhalten, aggressives Verhalten, kriminelles Verhalten, delinquentes Verhalten, soziale Normen, Geschlechtsspezifische Unterschiede, Identität, Sozialisation.
Welche Verhaltensweisen werden unterschieden?
Es wird zwischen oppositionellem, aggressivem, kriminellem und delinquentem Verhalten unterschieden.
- Quote paper
- Katharina Anton (Author), 2013, Abweichendes Verhalten bei weiblichen Jugendlichen und Heranwachsenden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1559607