Einigkeit und Recht und Freiheit
für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand –
blüh´ im Glanze dieses Glückes,
blühe deutsches Vaterland!
Diese pathetischen Zeilen schrieb August Heinrich Hoffmann, besser bekannt als Hoffmann von Fallersleben,
für Deutschland, dessen Volksmitglieder er dazu aufrief, in ihrer Gesamtheit gleichsam Brüdern
und Schwestern einen einigen Nationalstaat zu bilden, der auf Recht und Freiheit gründen soll. Denn damals,
als Hoffmann diese Verse 1841 im englischen Exil der Insel Helgoland dichtete, gab es kein einiges
Deutschland, geschweige denn einen deutschen Staat, mithin auch keine deutsche Nationalhymne, was
der Zweck dieser Zeilen heute ist. Stattdessen gab es seit dem Wiener Kongress 1815 den Deutschen
Bund, einen Staatenbund mit insgesamt 41 Mitgliedsstaaten, vielen Fürstentümern und teilweise kulturell
höchst unterschiedlichen Kleinststaaten, aber auch dem Kaiserreich Österreich und dem Königreich Preußen,
die innerhalb der ehemaligen Grenzen des 1806 endgültig untergegangenen Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation über 30 Millionen Menschen beherbergten. Zusammengehalten wurde dieses
Konstrukt im Inneren lose durch das gemeinsame Ziel der „'Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit
Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten'“ und
von außen durch das Metternichsche System europäischer Gleichgewichtspolitik. Danach sollte jede einseitige
Veränderung dieser Machtbalance, vorzugsweise zwischen den Großmächten Russland, Frankreich,
Großbritannien, Österreich und Preußen, durch die anderen Mitgliedsstaaten dieses Systems ausgeglichen
werden. Um die deutsche Einheit innerhalb eines gemeinsamen Nationalstaates im geographischen
Zentrum dieses Systems europäischen Gleichgewichts war es demzufolge schlecht bestellt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1) Historische Ausgangssituation für die Neukonzeption des Militärs - Restau- ration und politische Kultur im Deutschen Bund über den Vormärz bis 1848
2) Carl von Rottecks staatstheoretische Konzeption des Militärs im Zeichen des Liberalismus während des Vormärz
2.1) Carl von Rottecks politische Theorie des Staates
2.2) Liberale Kritik am vorzugsweise preußischen Militärwesen seit 1814 und im Vormärz
2.3) Carl von Rottecks Konzeption des Militärs in Beziehung zum kon- stitutionellen Staat und zur nationalen Gesellschaft
3) Militär im Entwurf des Wehrgesetzes des Paulskirchenparlaments
Konservative Kritik an der liberalen Konzeption des Militärs und Schlussbe- trachtung
Quellen- und Literaturverzeichnis
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