„Das Bewusstsein lässt sich wie ein Papagei dressieren, nicht aber das Unbewusste“ (Jung, 1989). Dieses Zitat Carl Gustav Jungs beinhaltet sein zentrales und grundlegendes Konzept des kollektiven Unbewussten. Weitere Begriffe des Schweizers wie die der „Archetypen“, des „Individuationsprozesses“ oder aber auch der „Traumdeutung“ sind in die Geschichte der Psychologie eingegangen und haben sie fortan beeinflusst.
Neben seinen Mitstreitern Sigmund Freud und Alfred Adler entwickelte Jung einen weiteren bedeutenden Zweig der Psychologie des 20. Jahrhunderts, die Analytische Psychologie. Im Gegensatz zu seinen Kollegen lässt sich Jung jedoch von alchemistischen, philosophischen und religiösen Einflüssen bei seinen Forschungen inspirieren und sieht diese als elementaren Bestandteil seiner Psychologie an.
Jungs einsame Kindheit, seine psychisch kranke Mutter, seine Nichte, die spiritistischen Sitzungen sehr angetan war und der frühe Tod seines Vaters, wodurch er bereits in jungen Jahren für seine Familie sorgen musste, legten die Grundsteine für seinen weiteren Werdegang. Neben seinem Studium der Medizin und der Arbeit in der Züricher Psychiatrie Burghölzli galt ein Großteil seiner Zeit der Forschung. Die Wissenschaft stand bei Jung im Vordergrund. Er forschte nicht nur in seiner Heimat rund um den Zürichsee, sondern bereiste die Welt, um die Psychologie fremder Kulturen zu erkunden und sich mit anderen Psychologen auszutauschen. Seine Bemühungen wurden durch zahlreiche Ehrungen im Rahmen von Ehrendoktoraten und Präsidentschaften, auch international, bestätigt.
Eigene Erfahrungen, Gefühle und Ängste spielen bei Jungs Forschung eine zentrale Rolle. Bei dem Blick in das symbolträchtige Wasser sieht er sich selbst, d.h. sowohl sein Spiegelbild als auch sein dahinter liegendes Inneres, sein Unbewusstes. In den von ihm entwickelten Konzepten findet er sich selbst wieder und verarbeitet eigene Emotionen und Gedanken.
Die vorliegende Hausarbeit gibt im ersten Teil Aufschluss über die zentralen Ereignisse
des turbulenten Lebens eines wissenshungrigen, ehrgeizigen und allseits geliebten, aber auch gehassten Wissenschaftlers von der Geburt bis zu seinem Tod. Im Anschluss daran wird auf die Psychologie Jungs sowie auf seine relevanten Konzepte näher eingegangen. Die zunächst intensive und später zerrissene Beziehung zwischen Jung und dem Psychoanalytiker Sigmund Freud ist Bestandteil des darauf folgenden Abschnitts...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung (Kathrin Schütz)
- Biografie Carl Gustav Jungs (Kathrin Schütz)
- Biografie Carl Gustav Jungs (1875-1911; Julia Pirner)
- Biografie Carl Gustav Jungs (1912-1961; Kathrin Schütz)
- Einführung in die Psychologie Jungs (Kathrin Schütz)
- Jungsche Konzepte
- Persönlichkeit (Julia Pirner)
- Psychologische Typen (Julia Pirner)
- Individuation (Julia Pirner)
- Kollektives Unbewusstes (Kathrin Schütz)
- Archetypen (Kathrin Schütz)
- Assoziationsexperimente (Julia Pirner)
- Komplextheorie (Julia Pirner)
- Okkultismus (Julia Pirner)
- Traumdeutung (Kathrin Schütz)
- Geisteskrankheiten (Kathrin Schütz)
- Jung versus Freud (Kathrin Schütz)
- Aktueller Bezug (Julia Pirner)
- Kritische Reflexion (Julia Pirner)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Leben und Werk des Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung. Ziel ist es, einen umfassenden Einblick in seine Biografie, seine wichtigsten Konzepte und deren Relevanz für die heutige Psychologie zu geben.
- Die Biografie Carl Gustav Jungs, insbesondere seine frühen prägenden Erfahrungen und seine Beziehung zu Sigmund Freud
- Die zentralen Konzepte der Jungschen Psychologie, wie das kollektive Unbewusste, Archetypen, Individuation und die Traumdeutung
- Der Vergleich der Psychoanalyse Freuds mit der Analytischen Psychologie Jungs
- Die Relevanz der Jungschen Konzepte für die moderne Psychologie
- Eine kritische Reflexion der Theorien Carl Gustav Jungs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das zentrale Konzept des kollektiven Unbewussten von Carl Gustav Jung vor und gibt einen Überblick über die Inhalte der Hausarbeit. Anschließend folgt die Biografie Carl Gustav Jungs, die in zwei Teile gegliedert ist. Der erste Teil beleuchtet die frühen Jahre Jungs, seine Kindheit und die Zeit seiner Freundschaft zu Sigmund Freud. Der zweite Teil befasst sich mit der Zeit nach dem Bruch mit Freud und Jungs weiteren Lebensweg. Die Kapitel über die Jungsche Psychologie und die relevanten Konzepte werden anschließend behandelt. Dabei werden zentrale Themen wie Persönlichkeit, psychologische Typen, Individuation, das kollektive Unbewusste, Archetypen, Assoziationsexperimente, Komplextheorie, Okkultismus, Traumdeutung und Geisteskrankheiten beleuchtet. Schließlich wird die Beziehung zwischen Jung und Freud analysiert, die zunächst von einer intensiven Freundschaft, später aber von einem Bruch geprägt war. Die Hausarbeit schließt mit einem Abschnitt über die Relevanz der Jungschen Konzepte für die heutige Psychologie und einer kritischen Reflexion seiner Theorien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Carl Gustav Jung, Analytische Psychologie, kollektives Unbewusstes, Archetypen, Individuation, Traumdeutung, Psychoanalyse, Sigmund Freud, Beziehung zwischen Jung und Freud, Relevanz der Jungschen Konzepte für die heutige Psychologie.
- Citar trabajo
- Kathrin Schütz (Autor), Julia Pirner (Autor), 2010, Carl Gustav Jung - Leben und Konzepte sowie heutige Relevanz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156128