Die zentralen Fragen dieser Arbeit sind, wie Identität im Black Metal inszeniert auf Konzerten in Form von Ritualen reproduziert und bestätigt wird. Innerhalb der Beantwortung dieser Fragestellungen werden sich mehrfach Diskrepanzen zwischen den Idealen und Ansprüchen der Black Metal Szene und ihrem tatsächlichen Auftreten ausmachen lassen. Wie diese Diskrepanzen zu Stande kommen, wie sie reflektiert werden und welche Auswirkungen dies auf die Szene hat, wird eine weitere Frage sein, die in dieser Arbeit gestellt wird.
Nach einem einführenden Exkurs über die Geschichte und musikalische Charakteristika des Black Metal werden im ersten theoretischen Abschnitt Begriffe der Kultur und der Identität genauer betrachtet. Dabei soll der Rahmen abgesteckt werden, in dem im weiteren Verlauf über die Musik zu sprechen sein wird. Mit dieser Grundlage wird ein erstes Mal Identität und deren Inszenierung im Black Metal behandelt. Davon ausgehend wird mit Kantorowicz Theorie über die zwei Körper des Königs gezeigt werden, in welchen Zusammenhang sich historische Totenmasken und ein zentrales Inszenierungsmoment des Black Metal, das Corpse Paint, denken lassen. Mit diesen Überlegungen lässt sich eine erste Diskrepanz innerhalb der Ideen des schwarzen Metals ausmachen.
Anschließend werden die Begriffe des Rituals und der Ritualität ins Blickfeld rücken. Es wird zu zeigen sein, nach welchen Regeln Rituale aufgebaut sind und wie Konzerte nach eben jenen Regeln funktionieren.
Überleitend zur Betrachtung eines beispielhaften Konzerts muss sich jedoch ein ausführlicher Teil der Arbeit mit Satanismus auseinandersetzen. Hier geht es darum, verschiedene Positionen des Satanismus zu zeigen und deren Bedeutung für den Black Metal abzustecken. Weiterhin wird das Ritual einer schwarzen Messe näher untersucht und gezeigt, in welchem Verhältnis dieses 'klassische' Ritual des Satanismus zu Black Metal Konzerten steht.
Abschließend wird mit den bis dahin geleisteten Vorüberlegungen ein Auftritt der norwegischen Band Gorgoroth Gegenstand der Untersuchung sein. Es wird exemplarisch dargelegt, wie sich Identitätsinszenierung und Ritualität bei Gorgoroth manifestieren. In einer finalen Betrachtung werden schließlich ausgehend von Gorgoroths Konzert verschiedene Diskrepanzen erörtert, die sich im Black Metal auftun, bisher weder von der Szene selbst noch wissenschaftlich reflektiert wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Black Metal
- Geschichte
- Stilistische Charakteristika
- Identität und Kultur
- Identität - Begriffsdefinition
- Kulturbegriff
- Definition (Pop-)kultur
- Distinktion - Begriffsdefinition
- Identitätsinszenierung im Black Metal I
- Die zwei Körper des Königs
- Totenmasken, effigies und Identitäten
- Identitätsinszenierung im Black Metal II
- Ritualität
- Ritual - Begriffsdefinition
- Rituelle Mimesis
- Konzerte als rituelle Handlungen
- Satanismus
- Der Satanismus der Church of Satan
- Satanische Positionen im Black Metal
- Das Ritual der schwarzen Messe
- Fremdbeschreibungen als Mittel der Stärkung der kollektiven Identität
- Symbole in Rock und Metal
- Gorgoroth - Black Mass Krakow 2004
- Band und Vorgeschichte
- Elemente der Symbolsprache bei Gorgoroth
- Analyse
- Schlussfolgerung
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Inszenierung von Identität im Black Metal und deren Verbindung zu Ritualität. Sie analysiert, wie Identität auf Konzerten in Form von Ritualen reproduziert und bestätigt wird. Die Arbeit betrachtet die Diskrepanzen zwischen den Idealen und Ansprüchen der Black Metal Szene und ihrem tatsächlichen Auftreten.
- Identität im Black Metal
- Ritualität auf Black Metal Konzerten
- Diskrepanzen zwischen Idealen und Praxis
- Die Rolle des Satanismus in der Szene
- Analyse des Konzerts "Black Mass Krakow 2004" von Gorgoroth
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Faszination des Autors für Black Metal und die Entstehung seines Interesses an der Szene. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Black Metal: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über den Black Metal und erläutert seine stilistischen Charakteristika.
- Identität und Kultur: In diesem Kapitel werden die Begriffe "Identität" und "Kultur" definiert und im Kontext des Black Metal betrachtet. Besonders die Inszenierung von Identität und die Rolle der "zwei Körper des Königs" im Black Metal werden beleuchtet.
- Ritualität: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Konzept des Rituals und untersucht, wie Konzerte als rituelle Handlungen funktionieren.
- Satanismus: Das Kapitel "Satanismus" analysiert verschiedene Positionen des Satanismus und deren Bedeutung für den Black Metal. Es untersucht das Ritual der schwarzen Messe und dessen Verbindung zu Black Metal Konzerten.
- Gorgoroth - Black Mass Krakow 2004: Dieses Kapitel analysiert das Konzert "Black Mass Krakow 2004" von Gorgoroth. Es untersucht, wie sich Identitätsinszenierung und Ritualität bei Gorgoroth manifestieren.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die in dieser Arbeit eine wichtige Rolle spielen, sind: Black Metal, Identität, Ritualität, Satanismus, Inszenierung, Diskrepanz, Gorgoroth, Black Mass Krakow 2004.
- Citar trabajo
- Fabian Böttner (Autor), 2010, Gorgoroths "Black Mass Krakow 2004" zwischen Popkultur und Untergrund. Diskrepanzen in der Ritualität und Identitätsinszenierung im Black Metal, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156315