Ist die Ära der „billigen“ Kredite, wie sie in der Zeit vor der aktuellen Finanzmarktkrise vor-zufinden war, nun vorbei? Trotz der Interventionen der Zentralbanken in aller Welt scheint zwischen den Finanzinstituten kein Vertrauen wiederzukehren, was sich im brach liegenden Interbankenmarkt widerspiegelt. Ferner werden die niedrigen Zinsen nicht weitergegeben. Vielmehr sorgt sich jedes Institut um die eigene Liquidität. Dies hat in letzter Instanz dazu geführt, dass die öffentliche Hand eingreifen musste, damit die Realwirtschaft nicht voll-kommen zusammenbricht. Schließlich soll eine Krise des Ausmaßes der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts unter allen Umständen verhindert werden. So genannte „Bank Runs“ waren zu der Zeit nichts Ungewöhnliches. Da es für die Bürger sicherer schien, das Geld unter dem Kopfkissen zu horten, als es der kriselnden Filialbank um die Ecke zu überlassen, zogen viele ihre Einlagen ab, was zahlreiche Banken allerdings nicht verkraften konnten. Bekannterma-ßen besteht die klassische Bankbilanz aus Eigenkapital sowie kurzfristigen Kundeneinlagen auf der Passivseite (Verbindlichkeiten) und kongruent dazu, allerdings langfristigen, Investiti-onen in Anlageobjekte und/oder Ausleihungen an wiederum andere Kunden auf der Aktivsei-te (Forderungen). Da langfristige Zinssätze generell über den kurzfristigen liegen , wird ein positiver Cashflow generiert. Schließlich verdienen Banken, neben anderen Aktivitäten, mit dieser Fristentransformation ihr Geld. Wird demnach die goldene Finanzierungsregel verletzt und es kommt nun zu einem plötzlichen Ansturm auf die Bank und die Kunden ziehen ihre Einlagen ab, reicht die Liquiditätsbasis oftmals nicht aus, wodurch als Konsequenz die Aktiv-seite aufgelöst werden muss, was wiederum zu enormen Verlusten führen kann, da Abschrei-bungen nötig werden. In der Folge wird das Eigenkapital aufgezehrt. Ein solcher „Bank Run“ wird am Fallbeispiel von Northern Rock unter Kapitel 3 dargestellt. Hinzu kommen – wie momentan zu beobachten – Kreditnehmer, die nicht mehr im Stande sind, ihre Verbind-lichkeiten zu begleichen, wodurch der Bank die Zinseinnahmen sowie Darlehensraten fehlen. Vermehrt haben Finanzinstitute die historisch niedrigen Fremdkapitalzinssätze genutzt und ihre Bilanzsummen anwachsen lassen. Sie machten vom Leverage-Effekt Gebrauch. Dieser könnte sich unter aktuellen Vorzeichen jedoch als Boomerang-Effekt herausstellen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Liquidität und Leverage
2.1. Der Leverage-Effekt
2.2. Das Zusammenwirken von Liquidität und Leverage
2.3. Leverage-Effekt vor dem Hintergrund von Basel II
3. Bank Runs in der gegenwärtigen Finanzmarktkrise: Fallbeispiel Northern Rock
3.1. Das Geschäftsmodell der Northern Rock Bank
3.2. Historischer Verlauf während der Krise
3.3. Auswirkungen der Subprime-Krise auf Northern Rock: Der Bank Run
4. Schlussbetrachtung
Literatur- und Quellenverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Diplom-Ökonom Paul Ramm (Autor:in), 2009, Kreditzyklen - Die Rolle von Liquidität und Leverage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156339
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