Mit zunehmender Technologisierung und Medialisierung der heutigen Gesellschaft
nehmen vielfältige Mangel- und Gesundheitsprobleme im Kindesalter rapide zu. Langes
Sitzen in der Schule und passive Unterhaltungsmöglichkeiten in der Freizeit mit
steigendem Computer- und Fernsehkonsum haben mangelnde Bewegung zur Folge, die
sich in Fitnessmängeln, Koordinationsschwächen und Haltungsproblemen
niederschlagen (vgl. Deutscher Bundestag, Expertenanhörung zum Schulsport, 2000).
Gesundheits- wie gesellschaftspolitisch lassen die bereits vorhandenen Haltungsschäden
in Verbindung mit Bewegungsmangel im Grundschulalter eine weitere Kostenexplosion
im Gesundheitssystem erwarten, wenn beginnende gesundheitliche Fehlstellungen und -
entwicklungen im Kindesalter zu manifesten Gesundheitsschäden im Erwachsenenalter
führen.
Dies macht den Einsatz gezielter Interventionsmaßnahmen im Bereich der
Primärprävention im Kindesalter notwendig. Die Wichtigkeit der Bewegung im
Kindesalter ist einerseits zu begründen mit dem im Kindesalter natürlich vorhandenen
hohen Bewegungsdrang. Dem gegenüber stehen andererseits die negativen
Auswirkungen von Bewegungsmangel auf körperliche Gesundheit und Haltung, die
Bewegung im Kindesalter notwendig machen (vgl. BREITHECKER, Präventivkonzept
der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V., 2004, S.
3). Weiterhin kommt Bewegungsmangel und Haltungsschäden im Kindesalter auch eine
hohe volkswirtschaftliche negative Bedeutung zu, wenn Kinder als zukünftige
Leistungsträger aufgrund manifestierter Erkrankungen im Erwachsenenalter
gesellschaftliche Aufgaben nicht mehr erfüllen können (vgl. BREITHECKER,
Präventivkonzept der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und
Bewegungsförderung e.V., 2004, S. 2).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemstellung
- 2. Zielsetzung der Thematik
- 2.1 Ziel des Rückenschulkonzepts
- 2.2 Gesellschaftspolitische Zielstellung des Rückenschulkonzepts
- 2.3 Finanzierung des Rückenschulkonzepts
- 3. Gegenwärtiger Kenntnisstand
- 3.1 Allgemeine epidemiologische Daten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung von Rückenschule und rückenfreundlichem Verhalten in der Grundschule. Ziel ist es, ein ganzheitliches Konzept zur Prävention von Haltungsschäden im Kindesalter zu entwickeln, das in den Schulalltag integriert werden kann.
- Prävention von Haltungsschäden im Kindesalter
- Ganzheitliche Integration von Rückenschule und rückenfreundlichem Verhalten
- Gesundheitsförderung und Prävention in der Grundschule
- Soziale Benachteiligung und Zugang zu Prävention
- Nachhaltigkeit von Interventionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Problemstellung
Das Kapitel beschreibt den zunehmenden Bewegungsmangel im Kindesalter und die daraus resultierenden Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit. Es wird die Notwendigkeit von gezielten Interventionsmaßnahmen im Bereich der Primärprävention hervorgehoben.
2. Zielsetzung der Thematik
Das Kapitel erläutert die Zielsetzung des Rückenschulkonzepts und dessen Bedeutung für die Gesellschaft. Es werden verschiedene Aspekte der Finanzierung und Umsetzung des Konzepts beleuchtet.
3. Gegenwärtiger Kenntnisstand
Das Kapitel präsentiert allgemeine epidemiologische Daten zu Haltungsschwächen und -schäden bei Kindern. Es werden Studien und Analyseergebnisse zum Gesundheitszustand von Kindern im Grundschulalter vorgestellt, die auf einen besorgniserregenden Trend hinweisen.
Schlüsselwörter
Rückenschule, Haltungsschäden, Bewegungsmangel, Prävention, Grundschule, Gesundheit, Sozialisation, Lebensbedingungen, Intervention, Finanzierung, Epidemiologie, Gesundheitszustand.
- Quote paper
- Philip Mantler (Author), 2006, Entwicklung eines Rückenschulkonzepts für Kinder im Grundschulalter und die Möglichkeiten seiner Integration in das Schulprogramm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156401