Mit dem Aufbruch in die Wissensgesellschaft sieht sich die Bewertungspraxis mit vielerlei Herausforderungen konfrontiert. Investoren lassen nicht mehr ohne weiteres ihr Kapital "verbrennen". Es geht um nachhaltig erfolgreiche Geschäftskonzepte, die allen Beteiligten einen Mehrwert bringen sollen. Der Erstellung authentischer Bewertungen rückt daher immer mehr in den Vordergrund.
Die Bewertungspraxis muss sich in diesem Zusammenhang der Diskussion stellen, ob die Anwendung traditioneller Methoden nicht zu fehlerhaften Unternehmenswerten führt oder das aufgrund anderer Voraussetzungen diese fehlerhaft angewendet werden.
Die Gründe können z.B. darin liegen, dass neue Unternehmungen erst in ihren Wert hineinwachsen und bis dahin keinerlei positive Erfolgsbeiträge in Form von Cash-Flows erwirtschaften. Dadurch reduziert sich die Anzahl in Frage kommender Bewertungsmethoden. In der Konsequenz müssen ergänzende Kriterien bestimmt werden, die eine qualitativ angemessene Bewertung der Unternehmen der Old- wie auch der New Economy zulassen. Augenfällig in diesem Zusammenhang ist vor allem, dass gerade bei wissensbasierten Unternehmungen die Differenz zwischen Marktwert und Buchwert immer größere Ausmaße annimmt.
Das Wissenskapital dieser Unternehmen steckt zum größten Teil in den Köpfen der Mitarbeiter. Sie werden dadurch zu Trägern spezifischer Wettbewerbsvorteile und avancieren so zu der im Unternehmen wichtigsten Ressource, welche es grundsätzlich nicht mehr im Sinne eines Kostenfaktors zu minimieren gilt.
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Due Dilligence im Hinblick auf die Unternehmensbewertung.
Am Anfang werden zunächst die Grundlagen der Unternehmensbewertung gelegt. Nach einer grundsätzlichen Einleitung und der verschiedenen Funktionenlehren der Unternehmensbewertung werden die gängigsten Methoden der Unternehmensbewertung anhand der aktuellen Literatur vorgestellt. Es Sollen Anlässe, Funktionen, Strategien und Methoden vorgestellt werden.
Im Kapitel 3 soll die Due Dilligence definiert und die verschiedenen Bereiche der Due Dilligence aufgezeigt werden. Es werden unter anderem die Financial Due Dilligence und die Tax Due Dilligence vorgestellt.
Im Folgenden soll noch auf die Due Dilligence im Spannungsfeld der Rechtsordnung eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemstellung
- 2. Grundlagen der Unternehmensbewertung
- 2.1 Anlässe der Unternehmensbewertung
- 2.2 Funktionenlehre
- 2.2.1 Die Kölner Funktionenlehre
- 2.2.2 Die Funktionenlehre des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW)
- 2.3 Bewertungsstrategien
- 2.3.1 Der Shareholder Value-Ansatz
- 2.3.2 Der Stakeholder-Ansatz
- 2.4 Methoden der Unternehmensbewertung
- 2.5 Überblick über weitere Instrumente der Unternehmensbewertung
- 2.5.1 Die SWOT Analyse
- 2.5.2 Portfolio Management
- 3. Was ist eine Due Diligence?
- 3.1 Bereiche der Due Diligence
- 3.2 Weitere Bereiche der Due Diligence
- 4. Die Due Diligence im Spannungsfeld der Rechtsordnung
- 4.1 Gewährleistung
- 4.2 Insiderrechtliche Probleme der Informationsweitergabe
- 5. Fallstudie Due Diligence
- 5.1 Aufgabe von Due Diligence
- 5.2 Zentrale Fragen im Due Diligence Prozess
- 5.3 Due Diligence Hexagon
- 5.4 Due Diligence beim Verkauf der Chemiesparte der MG Technologies AG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Due Diligence im Kontext der Unternehmensbewertung. Ziel ist es, die Grundlagen der Unternehmensbewertung zu erläutern und die verschiedenen Aspekte der Due Diligence aufzuzeigen. Dabei werden sowohl traditionelle Bewertungsmethoden als auch aktuelle Herausforderungen im Kontext der Wissensgesellschaft beleuchtet.
- Grundlagen der Unternehmensbewertung (Methoden, Strategien, Funktionen)
- Definition und Bereiche der Due Diligence (Financial, Tax, Legal etc.)
- Die Due Diligence im rechtlichen Rahmen
- Praktische Anwendung der Due Diligence anhand einer Fallstudie
- Herausforderungen der Unternehmensbewertung in der Wissensgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Problemstellung: Die Einleitung beschreibt die Herausforderungen der Unternehmensbewertung in der Wissensgesellschaft, insbesondere die Schwierigkeit, den Wert wissensbasierter Unternehmen präzise zu erfassen. Der Fokus liegt auf der wachsenden Diskrepanz zwischen Marktwert und Buchwert, die durch immaterielle Vermögenswerte wie das Wissen der Mitarbeiter entsteht. Die Arbeit argumentiert, dass eine verbesserte Transparenz dieser "verborgenen Werte" zu exakteren Bewertungen führt. Die Due Diligence wird als zentrales Instrument zur Verbesserung dieser Transparenz vorgestellt.
2. Grundlagen der Unternehmensbewertung: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Unternehmensbewertung dar. Es werden verschiedene Funktionenlehren (Kölner Schule, IDW) vorgestellt und gängige Bewertungsmethoden und -strategien (Shareholder Value, Stakeholder Value) erläutert. Der Überblick über weitere Instrumente wie SWOT-Analyse und Portfolio-Management bereitet den Weg zum Verständnis der komplexen Zusammenhänge bei der Unternehmensbewertung. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der verschiedenen Ansätze und Methoden zur Unternehmensbewertung und deren Anwendbarkeit.
3. Was ist eine Due Diligence?: Dieses Kapitel definiert den Begriff Due Diligence und beschreibt die verschiedenen Bereiche einer umfassenden Due Diligence-Prüfung. Es werden die einzelnen Aspekte, wie Financial Due Diligence, Tax Due Diligence, rechtliche und gesellschaftsrechtliche Due Diligence, arbeitsrechtliche Due Diligence und weitere Bereiche wie Commercial, Environmental, Human Resources und Technical Due Diligence detailliert erläutert. Der Fokus liegt auf der umfassenden und systematischen Untersuchung eines Unternehmens vor einer Transaktion.
4. Die Due Diligence im Spannungsfeld der Rechtsordnung: In diesem Kapitel wird der rechtliche Rahmen der Due Diligence beleuchtet. Die Gewährleistungspflichten und insiderrechtliche Aspekte der Informationsweitergabe werden analysiert, um die rechtlichen Herausforderungen und Risiken im Due Diligence-Prozess zu verdeutlichen. Der Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit den rechtlichen Implikationen bei der Durchführung einer Due Diligence.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Due Diligence, Wissensgesellschaft, immaterielle Vermögenswerte, Shareholder Value, Stakeholder Value, Financial Due Diligence, Tax Due Diligence, Rechtsordnung, Gewährleistung, Insiderrecht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Unternehmensbewertung und Due Diligence
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Unternehmensbewertung und die Due Diligence. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Verknüpfung der Unternehmensbewertung mit der Due Diligence, insbesondere im Kontext der Herausforderungen der Wissensgesellschaft.
Welche Themen werden in diesem Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Grundlagen der Unternehmensbewertung, verschiedene Bewertungsmethoden und -strategien (z.B. Shareholder Value, Stakeholder Value), die Kölner und IDW Funktionenlehre, sowie verschiedene Instrumente wie SWOT-Analyse und Portfolio-Management. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Due Diligence: ihre Definition, Bereiche (Financial, Tax, Legal etc.), rechtliche Aspekte (Gewährleistung, Insiderrecht) und praktische Anwendung anhand einer Fallstudie. Die Herausforderungen der Unternehmensbewertung in der Wissensgesellschaft werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Bewertungsmethoden werden erläutert?
Das Dokument erläutert verschiedene Methoden der Unternehmensbewertung, inklusive der Berücksichtigung von Shareholder Value und Stakeholder Value Ansätzen. Es werden auch weitere Instrumente wie die SWOT-Analyse und Portfolio-Management vorgestellt. Die genauen Methoden werden im Kapitel "Grundlagen der Unternehmensbewertung" detailliert beschrieben.
Was ist Due Diligence und welche Bereiche werden behandelt?
Due Diligence wird als eine umfassende Prüfung eines Unternehmens vor einer Transaktion definiert. Das Dokument behandelt verschiedene Bereiche der Due Diligence, darunter Financial Due Diligence, Tax Due Diligence, Legal Due Diligence, arbeitsrechtliche Due Diligence und weitere Bereiche wie Commercial, Environmental, Human Resources und Technical Due Diligence. Die einzelnen Bereiche werden im Kapitel "Was ist eine Due Diligence?" detailliert erläutert.
Welche rechtlichen Aspekte der Due Diligence werden behandelt?
Das Dokument analysiert die Gewährleistungspflichten und insiderrechtlichen Probleme der Informationsweitergabe im Kontext der Due Diligence. Es beleuchtet die rechtlichen Herausforderungen und Risiken, die bei der Durchführung einer Due Diligence auftreten können. Der Schwerpunkt liegt auf den rechtlichen Implikationen der Due Diligence im Kapitel "Die Due Diligence im Spannungsfeld der Rechtsordnung".
Enthält das Dokument eine Fallstudie?
Ja, das Dokument enthält eine Fallstudie zur Due Diligence, die die praktische Anwendung der in den vorherigen Kapiteln beschriebenen Konzepte illustriert. Die Fallstudie befasst sich mit dem Verkauf der Chemiesparte der MG Technologies AG und analysiert zentrale Fragen im Due Diligence-Prozess.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Die Schlüsselwörter sind: Unternehmensbewertung, Due Diligence, Wissensgesellschaft, immaterielle Vermögenswerte, Shareholder Value, Stakeholder Value, Financial Due Diligence, Tax Due Diligence, Rechtsordnung, Gewährleistung, Insiderrecht.
Wie wird die Wissensgesellschaft im Kontext der Unternehmensbewertung berücksichtigt?
Das Dokument hebt die Herausforderungen der Unternehmensbewertung in der Wissensgesellschaft hervor, insbesondere die Schwierigkeit, den Wert wissensbasierter Unternehmen präzise zu erfassen. Der Fokus liegt auf der wachsenden Diskrepanz zwischen Marktwert und Buchwert aufgrund immaterieller Vermögenswerte. Die Due Diligence wird als Instrument zur Verbesserung der Transparenz dieser "verborgenen Werte" vorgestellt.
- Arbeit zitieren
- MMag. DDr. B.Sc. Ulrike Kipman (Autor:in), 2009, Verfahren der Unternehmensbewertung unter besonderer Berücksichtigung der Due Dilligence, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156715