Der Übergang eines Schülers von der Grundschule auf eine weiterführende Schule stellt eine sehr wichtige Bildungsentscheidung für die Eltern dar. Die Entscheidung, das Kind auf eine Hauptschule, Realschule oder das Gymnasium zu schicken, stellt die Weichen für die weitere Schullaufbahn. Für den Schüler findet hier ein neuer Lebensabschnitt statt, in welchem er erstmals einer institutionellen Trennung ausgesetzt wird. Es wird sozusagen ausgesiebt, da eine Differenzierung der Leistungsniveaus stattfindet. Dies hat zur Folge, dass die meisten Eltern bestrebt sind, ihrem Kind die beste Ausbildung zu ermöglichen. Doch was verstehen die Eltern unter „bestmöglichster Ausbildung“? Bestimmt nicht vielmehr die soziale Herkunft über die Bildungsentscheidung? Hat ein Vater aus der Arbeiterschicht die gleichen Beweggründe und Voraussetzungen, sein Kind auf das Gymnasium zu schicken wie ein Vater aus der Oberschicht?
Im Folgenden werde ich auf die Frage eingehen, inwieweit elterliche Bildungsaspirationen und -entscheidungen durch Kosten-Nutzen Kalkulationen innerhalb der Familie erklärt werden können. Lassen sich Differenzen im Entscheidungsprozess zwischen Familien unterschiedlicher sozialer Herkunft nachweisen?
Anhand der „Rational-Choice Theorie“ wird versucht, die Abwägungen, die Eltern bei der Bildungsentscheidung vornehmen, deutlich zu machen. Desweiteren wird kritisch auf diese Theorie eingegangen und versucht, diese in die heutige Gesellschaft einzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Rational-Choice Ansatz zur Erklärung von Bildungsverhalten
- Definition „Rational-Choice“
- Die Anwendung der Rational-Choice Theorie im Kontext Schule
- Kritik am Rational-Choice Ansatz
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendung des Rational-Choice-Ansatzes auf elterliche Bildungsentscheidungen. Sie beleuchtet, inwieweit Kosten-Nutzen-Kalkulationen innerhalb der Familie das Streben nach Bildungserfolg beeinflussen und ob sich Differenzen im Entscheidungsprozess zwischen Familien unterschiedlicher sozialer Herkunft nachweisen lassen.
- Anwendung des Rational-Choice-Ansatzes auf Bildungsentscheidungen
- Kosten-Nutzen-Kalkulationen in Familien
- Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungsaspirationen
- Kritik am Rational-Choice-Ansatz
- Relevanz des Ansatzes für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text führt in das Thema der Bildungsentscheidungen im Kontext des Übergangs von der Grundschule zur weiterführenden Schule ein. Er beleuchtet die Bedeutung dieser Entscheidung für Eltern und Schüler und stellt die Frage nach dem Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungsaspirationen.
Der Rational-Choice Ansatz zur Erklärung von Bildungsverhalten
Definition „Rational-Choice“
Der Rational-Choice-Ansatz geht davon aus, dass Menschen Entscheidungen treffen, indem sie die erwarteten Gewinne mit den wahrscheinlichen Kosten vergleichen. Dieser Ansatz basiert auf der Annahme, dass Individuen versuchen, ihren Nutzen zu maximieren.
Die Anwendung der Rational-Choice Theorie im Kontext Schule
Der Text beleuchtet, wie Eltern aus mittleren und oberen Schichten den Rational-Choice-Ansatz anwenden, um Bildungsentscheidungen zu treffen. Sie versuchen, den sozialen Status ihrer Kinder zu erhalten oder zu verbessern und investieren in deren Bildung, um eine Rendite zu erzielen. Das Investitionsrisiko hängt von der schulischen Leistung des Kindes und den erwarteten Bildungskosten ab.
- Arbeit zitieren
- Christin P. (Autor:in), 2009, Der Rational-Choice-Ansatz zur Erklärung von Bildungsverhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157300