Der Meldung der staatlichen DDR-Nachrichtenagentur Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst (ADN) vom 11. August 1989 nach waren neonazistische Tendenzen in der DDR „purer Unsinn“. Die Begründung lieferte der ADN allerdings gleich mit: „Jeder Ansatz werde durch harte Strafen schon im Keim erstickt.“ Damit wurde bestätigt, was es angeblich nicht gab. Nach Auswerten von Berichten der Hauptabteilung XX des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) aus den 80er Jahren, wird tatsächlich die Wahrnehmung der Anfänge einer rechtsextremistischen Bewegung in der DDR abgebildet. Auch bestätigten die stark erhöhte Anzahl rechtsextremistischer Vorfälle von ostdeutschen Jugendlichen insbesondere nach „der Wende“ die These, dass Rechtsextremismus ihren Ursprung bereits in der DDR hatte.
Mit der nachfolgenden Ausarbeitung verfolge ich nun das Ziel, meine Fragen, die aus der offensichtlichen Verschleierung der Existenz von Rechtsextremismus in der DDR heraus entstanden sind, zu beantworten: Warum bestritt die DDR bis zu ihrem Untergang, dass es – wie in den Akten nachgewiesen – tatsächlich ein rechtsextremistisches Phänomen gab? Seid wann existierte der Rechtsextremismus in der DDR? Und welche rechtsextremistischen Tendenzen gab es in der DDR? Wer waren die Anhänger dieser politischen Bewegung und worin lag die Wurzel dieses Übels?
Der Beantwortung meiner Fragen stelle ich zu Beginn dieser Hausarbeit eine Annäherung an den Begriff Rechtsextremismus voran.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Rechtsextremismus – eine begriffliche Annäherung
3. Rechtsextremismus in der DDR?
4. Maßnahmen der DDR-Regierung gegen den Rechtsextremismus
5. Erklärungsansätze für die Entwicklung des Rechtsextremismus in der DDR
5.1. Die autoritäre antifaschistische Erziehung in der DDR
5.2. Die Ausländerpolitik der DDR
6. Resümee
7. Literatur
- Citation du texte
- Christine Hoppe (Auteur), 2009, Rechtsextremismus in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157429