Kognitive Umstrukturierung


Hausarbeit, 2009

12 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Einleitung

Man stellt sich folgende Situation vor: Zwei Studenten sind bei einer Prüfung an der Universität durchgefallen. Student A reagiert folgendermaßen: „ Schade, dass es nicht geklappt hat. Ich weiß aber, dass es daran lag, dass ich mich nicht gründlich genug vorbereitet habe. Beim nächsten Mal werde ich es besser machen.“ Student B hingegen ist verzweifelt und äußert sich anders zu dem Ereignis: „ Oh Gott, ich habe nicht bestanden. Ich bin ein Versager. Ich werde diese Prüfung nie bestehen.“

Es stellt sich die Frage, wieso zwei Menschen so unterschiedlich auf dasselbe Ereignis reagieren.

Im Folgenden soll der verhaltenstherapeutische Ansatz der kognitiven Umstrukturierung beleuchtet werden, der bei oben genannten Studenten B Anwendung finden würde. Es werden drei verschiedene Methoden und ihr Vorgehen dargestellt, die Rational- Emotive Verhaltenstherapie nach Ellis, die Kognitive Therapie nach Beck und zuletzt das Stressimpfungstraining nach Meichenbaum. Ein schematischer Ablauf einer kognitiven Umstrukturierung, wie sei bei allen drei Methoden Anwendung findet, wird nach der Beschreibung der drei Methoden folgen. Zum Schluss wird der Bezug zur Sportpsychologie hergestellt.

Allgemeine Charakterisierung der kognitiven Umstrukturierung

Die kognitive Umstrukturierung beschreibt psychotherapeutische Ansätze und Methoden zur Veränderung menschlicher dysfunktionaler Wahrnehmungs- und Denkprozesse sowie deren Produkte und Verhaltensweisen. Als Synonym für dysfunktional kann man auch Begriffe wie unangemessen, nicht hilfreich oder auch selbstschädigend heranziehen. Aufgrund dieses selbstschädigenden Denk- und Verhaltensmusters können psychische Störungen wie Depressionen, Essstörungen oder Ängste (z.Bsp. Prüfungsangst oder Leistungsstress) entstehen. Dieses Verhalten soll durch psychotherapeutische Sitzungen modifiziert werden um so die psychischen Störungen zu behandeln (Wilken, 2008).

Die kognitive Therapie beruht auf der Annahme, dass der Mensch auf eine eintretende Situation so reagiert, wie er durch seine Kognitionen geprägt ist. Unter Kognitionen versteht man Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster von Ereignissen, Überzeugungen, Grundhaltungen oder auch Lebensphilosophien.

Diese können funktionalen oder dysfunktionalen Charakter haben. Bei einer funktionalen Lebenseinstellung reagiert man auf eine Situation mit einer angemessene Emotion oder Verhaltensweise. Das Problem liegt bei Menschen, die von dysfunktionalen Kognitionen geprägt sind. Diese selbstschädigenden Einstellungen können psychische Störungen (emotionale und Verhaltensstörungen) hervorrufen.

Zentrale Annahme aller Methoden

„Die Vorstellung der Dinge beunruhigt den Menschen, nicht die Dinge selbst“, sagte der antike Philosoph Epiktet schon im 1. Jahrhundert vor Christus (Wilken, 2008, S.14). Diese Annahme trifft ebenfalls für die kognitive Verhaltenstherapie zu. Allen drei Methoden, die im Folgenden noch vorgestellt werden, liegen gemeinsame Merkmale zu Grunde.

Der Mensch ist grundsätzlich ein freies Individuum und kann selbst über sein Handeln entscheiden. Er ist Umwelteinflüssen nicht willkürlich ausgeliefert. Dabei beeinflussen die Gefühle aber maßgeblich seine Gedanken und Entscheidungen. Der Mensch ist also ein „bio-psycho-soziales System“ (Mayer, 2009).

In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts kam es zur so genannten „kognitiven Wende“, die eine Gegenbewegung zur damals vorherrschenden behavioristischen Psychologie darstellt. Zu diesem Zeitpunkt untersuchte man in der Psychologie nur Reiz-Reaktionsmuster beim Menschen. Im Zuge der kognitiven Wende gelangte man zu der Überzeugung, dass der Mensch ein reflektierendes, Hypothesen aufstellendes und generierendes Wesen sei. Man wendet sich nun der Ursachenforschung von Verhaltensmustern zu. Ab diesem Zeitpunkt interessierte es den Psychologen, was in einem Menschen vorgeht um bestimmte Reaktionen und Verhaltensmuster zu bewirken. Ellis, Meichenbaum und Beck waren Mitbegründer dieser Umwälzung in der Psychologie (vgl. Wilken, 2008).

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Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Kognitive Umstrukturierung
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Note
1,5
Autor
Jahr
2009
Seiten
12
Katalognummer
V157555
ISBN (eBook)
9783640762811
ISBN (Buch)
9783640762781
Dateigröße
438 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kognitive, Umstrukturierung
Arbeit zitieren
Isabelle Glauner (Autor:in), 2009, Kognitive Umstrukturierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157555

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