Das Phänomen der Parasozialen Beziehung zwischen einem medialen Akteur und seinem Zuseher ist als steter Part der Medienrezeption in vielerlei Hinsicht interessant und auf reizvolle Weise erforschenswert.
Simultan mit der internen Weiterentwicklung und Ausreifung der Medientheorie ist der aktive Rezipient vermehrt in den Fokus des Interesses gerückt und mit ihm die in der Kommunikationswissenschaft lange Zeit kaum beachtete parasoziale Interaktion.
Die folgende Untersuchung möchte darlegen, welche Prämissen gegeben sein müssen, um aus einer Interaktion, die der Rezipient beim Fernsehkonsum aufgrund des permanenten expliziten sowie impliziten Adressierungscharakters spezifischer Formate, unter ihnen die Talkshow, meist zwangsläufig eingeht, eine paranormale Konnexion entstehen zu lassen.
Vornehmlich wird sie, divergent zu bereits durchgeführten Studien, ihren Fokus auf etwaige Korrelationen mit Persönlichkeitseigenschaften des Rezipienten sowie spezifischen Inszenierungskonzepten legen. Für eine beispielhafte Betrachtung bietet sich hierbei insbesondere das Format der Talkshow mit ihrer kontinuierlichen Ausstrahlung, ihrem Live- sowie auffällig hohem Adressierungscharakter an.
Inhaltsverzeichnis
- Das Phänomen der Parasozialen Beziehung
- Die Interaktion mit medialen Akteuren
- Die Entwicklung der parasozialen Beziehung
- Die Variablen der parasozialen Beziehung
- Beispielanalyse des Fernsehtextes
- Die Subvention der parasozialen Beziehung
- Empirische, rezipientenorientierte Analyse
- Arbeitsplan zum Verfassen des Exposés
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Untersuchung befasst sich mit dem Phänomen der parasozialen Beziehung zwischen einem medialen Akteur und seinem Zuschauer. Sie beleuchtet, welche Prämissen gegeben sein müssen, um aus einer Interaktion, die der Rezipient beim Fernsehkonsum eingeht, eine parasoziale Verbindung entstehen zu lassen. Die Arbeit fokussiert auf Korrelationen zwischen Persönlichkeitseigenschaften des Rezipienten und spezifischen Inszenierungskonzepten.
- Die Entstehung parasozialer Beziehungen in Talkshows
- Der Einfluss von Adressierungsstrategien auf die Rezeption
- Die Rolle von Persönlichkeitseigenschaften des Zuschauers
- Die Bedeutung von Inszenierungskonzepten für die Intimitätswahrnehmung
- Die Subvention der parasozialen Beziehung durch Fernsehformate
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel definiert das Phänomen der parasozialen Beziehung und beleuchtet die Relevanz des Themas in der Medienrezeption.
- Kapitel zwei diskutiert die Interaktion mit medialen Akteuren als Voraussetzung für die Entwicklung einer parasozialen Beziehung. Es wird auf das „Kreis-Prozess-Modell“ von Hartmann, Schramm und Klimmt eingegangen.
- In Kapitel drei wird die Entstehung der parasozialen Beziehung anhand der Forschung von Horton und Wohl erklärt. Es werden Faktoren wie Obtrusivität, Persistenz, Adressierung und Motivation hervorgehoben.
- Kapitel vier untersucht die Variablen, die die Intensität der parasozialen Beziehung beeinflussen. Dabei werden sowohl zuschauerabhängige Faktoren (z.B. Einsamkeit, Bildungsstand) als auch zuschauerunabhängige Faktoren (z.B. Inszenierungsstil) betrachtet.
- Kapitel fünf präsentiert eine Beispielanalyse des Talkshow-Formats „Britt“ im Hinblick auf die Subvention der parasozialen Beziehung. Es werden verschiedene Praktiken analysiert, die dem Zuschauer ein Gefühl von Intimität und Zugehörigkeit vermitteln sollen.
Schlüsselwörter
Parasoziale Beziehung, Talkshow, Medienrezeption, Adressierung, Inszenierung, Persönlichkeitseigenschaften, Intimität, Publikumsbindung, Medienkonsum, Interaktion, Rezipienten-Involvement, Mediennutzung, Sozialkontakte, Bildungsstand, Fernsehtextanalyse.
- Quote paper
- Barbara Walter (Author), 2010, Adressierung, Präsenz, Bindung. Durch welche inszenatorischen und charakterlichen Korrelationen wird das Phänomen der Parasozialen Beziehung subventioniert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157605