Als «Korinthischer Bund» wird in der Forschung das Bündnis bezeichnet, das König Philipp II. (382 – 336 v. Chr., von 359-336 v. Chr. König) von Makedonien 337 v. Chr. nach der siegreichen Schlacht von Chaironeia (338 v. Chr. Makedonien gegen Athen und Theben) ins Leben rief und mit allen griechischen Stadtstaaten – ausser Sparta und Kreta – schloss. Das Bündnis beendete die lange Phase innergriechischer Kriege und ermöglichte einen gemeinsamen dauerhaften Frieden (κοινὴ εἰρήνη) unter der Führung Makedoniens bzw. des Hegemonen Philipp.
Diente der Bund allerdings tatsächlich dem gemeinsamen Friedenswohl Griechenlands oder nur den eigennützigen Machtinteressen des Hegemonen Philipp, der die Gunst der Stunde erkannte und für sich nutzte? Gab es im 4. Jh. v. Chr. überhaupt den Wunsch, mit Bündnissen für Frieden zu sorgen oder nur Machtpolitik zu betreiben? War der Bund friedensstiftend oder die pragmatische Kriegsvorbereitung eines Feldzugs gegen die Perser? Inwieweit behielten die Bündnismitglieder ihre Souveränität und Autonomie bei oder büssten sie ein? Was machte den Bund gegenüber dem vorangegangenen Königsfrieden (erste offizielle κοινὴ εἰρήνη) so erfolgreich bzw. beständig? Diesen kritischen Fragen wird in dieser Seminararbeit nachgegangen.
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- Nicolas Ströhla (Author), 2025, Der Korinthische Bund. Friedens- oder Machterhalt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1577223