[...]Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die beiden Instrumente Bielefelder Screening (BISC) sowie Würzburger Trainingsprogramm (WüT) als Diagnose- bzw. Förderinstrumente geeignet sind. Zunächst werden die oft synonym verwendeten Begriffe Legasthenie, Dyslexie sowie Lese- Rechtschreibschwächen bzw.- -schwierigkeiten geklärt. Anschließend wird ein kurzer Überblick über mögliche Ursachen und verschiedene Erscheinungsformen der Legasthenie gegeben. Um die Problematik des Schriftspracherwerbs nachvollziehen zu können, muss auch auf die Kompetenzen des Schriftspracherwerbs eingegangen werden. So charakterisiere ich die vom Kind zu erbringenden Teilleistungen Lesen, Schreiben sowie Rechtschreiben kurz und gliedere sie in zu erreichende Kompetenzen auf. Desweiteren werde ich im Bereich Schriftspracherwerb auf den kürzlich stattgefundenen Paradigmenwechsel aus Sicht der Schriftsprachforschung eingehen. Es folgt die ausführliche Darstellung und kritische Auseinandersetzung mit dem BISC, indem ich nach allgemeinen Informationen meinen Fokus auf sein theoretisches Konstrukt lege: Die Diagnose von späteren Lese- Rechtschreibproblemen mit Hilfe der Analyse jetzt schon ausgebildeter Präkompetenzen. Nach der Betrachtung des Aufbaus und der Durchführung dieses Verfahrens beschäftigt sich die Arbeit mit der Wirksamkeit und dem Nutzen dieses Verfahrens. Mit Hilfe von wissenschaftlichen Gütekriterien, Testbesprechungen sowie Untersuchungsergebnissen werden die Vor- sowie Nachteile gegenübergestellt. Nach einem kritischen Fazit zu den Leistungen des BISCs wendet sich die Arbeit dem Förderungsaspekt in der vorschulischen Legasthenieprävention zu. Es wird das Würzburger Trainingsprogramm (WüT) vorgestellt und mit Hilfe empirischer Daten seine Wirksamkeit sowie seine Förderungserfolge kritisch beleuchtet.
Zum Schluss werde ich ein Fazit über die Ergebnisse meiner Arbeit ziehen, in welchem ich die Erkenntnisse über den Stand der Forschung im Bereich der vorschulischen Legasthenieprävention mithilfe der beiden obigen Diagnose- bzw. Förderungsverfahren zusammenfasse.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Legasthenie/Dyslexie/Leserechtschreibschwierigkeiten bzw. -schwächen(LRS)
- Begriffsklärungen
- Ursachen und Erscheinungsformen
- Schriftspracherwerb
- Die Teilleistungen Lesen, Schreiben, Rechtschreiben
- Teilbereich Schreiben
- Teilbereich Rechtschreiben
- Teilbereich Lesen
- Der Paradigmenwechsel- Veränderte Überlegungen für den Schriftspracherwerb
- Bielefelder Screening (BISC)
- Allgemeines
- Zielgruppe
- Theoretisches Konstrukt
- Phonologische Bewusstheit
- Aufmerksamkeit und Gedächtnis
- Schneller Abruf aus dem Langzeitgedächtnis
- Phonetisches Rekodieren im Kurzzeitgedächtnis
- Visuelle Aufmerksamkeitssteuerung
- Aufbau und Durchführung
- Allgemeines zur Durchführung
- Die Untertests im Überblick
- Auswertung und Interpretation der Testergebnisse
- Testtheoretische Grundlagen und Testgütekriterien
- Objektivität des BISC
- Reliabilität des BISC
- Prognostische Validität des BISC
- Kritik
- Würzburger Trainingsprogramm (WüT)
- Prävention und Förderung bei Legasthenie
- Entwicklung und Aufbau des Programms
- Hinweise zur Durchführung
- Wirksamkeit des Programms und Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern das Bielefelder Screening (BISC) und das Würzburger Trainingsprogramm (WüT) als geeignete Diagnose- und Förderinstrumente für Kinder mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten im Vorschulalter dienen können.
- Begriffliche Abgrenzung von Legasthenie, Dyslexie und Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
- Analyse der Ursachen und Erscheinungsformen von Legasthenie
- Die Rolle des Schriftspracherwerbs und der relevanten Teilleistungen (Lesen, Schreiben, Rechtschreiben)
- Detaillierte Betrachtung des Bielefelder Screenings (BISC) als Diagnoseinstrument
- Bewertung des Würzburger Trainingsprogramms (WüT) als Förderprogramm für Legasthenie-Prävention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Schriftspracherwerbs heraus und betont die Problematik von Legasthenie im Grundschulalter. Sie führt das Bielefelder Screening (BISC) und das Würzburger Trainingsprogramm (WüT) als wichtige Instrumente für Diagnose und Förderung im Vorschulalter ein.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Begriffsklärung von Legasthenie, Dyslexie und Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Es beleuchtet verschiedene Ursachen und Erscheinungsformen dieser Schwierigkeiten.
Kapitel 3 liefert einen Überblick über die Entwicklung des Schriftspracherwerbs und die relevanten Teilleistungen (Lesen, Schreiben, Rechtschreiben). Der Fokus liegt auf dem Paradigmenwechsel in der Schriftsprachforschung und der veränderten Bedeutung der Präkompetenzen für den Schriftspracherwerb.
Kapitel 4 präsentiert das Bielefelder Screening (BISC) als Diagnoseverfahren für Lese-Rechtschreibschwierigkeiten im Vorschulalter. Es erklärt das theoretische Konstrukt des BISC, seinen Aufbau und die Durchführung sowie die Auswertung und Interpretation der Testergebnisse. Außerdem werden die Testgütekriterien des BISC diskutiert.
Kapitel 5 stellt das Würzburger Trainingsprogramm (WüT) als Förderprogramm für Legasthenie-Prävention im Vorschulalter vor. Es beschreibt die Entwicklung, den Aufbau und die Durchführung des Programms sowie seine Wirksamkeit und die Ergebnisse empirischer Studien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Legasthenie, Dyslexie, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, Schriftspracherwerb, Bielefelder Screening (BISC), Würzburger Trainingsprogramm (WüT), Prävention, Förderung, Diagnoseinstrument, Förderinstrument.
- Arbeit zitieren
- Sarah Weihrauch (Autor:in), 2010, Frühdiagnose bei Verdacht auf Legasthenie und abgestimmte Förderung am Beispiel des BISC und des kompatiblen Würzburger Trainingsprogramms, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157811