Um das gegenwärtige Landschaftsbild Norddeutschlands verstehen zu können, muss man die Zeit um einige Jahrtausende zurückdrehen. Noch vor 11.000 Jahren war Norddeutschland von großen Inlandeismassen überzogen, die sich während des Pleistozäns dort ausgebreitet hatten. Vor über 2,6 Millionen Jahren begann sich das Klima zu ändern. In der Zeit zwischen 2,6 Millionen Jahren und 11.000 Jahren vor heute war Norddeutschland aber nicht dauerhaft von Inlandeismassen bedeckt. Es gab einen stetigen Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten. Diese glaziale Prägung des Landschaftsraums Norddeutschland hat eine enorme Auswirkung auf das heutige Landschaftsbild. Nicht nur die Mecklenburgische Seenplatte geht auf die Wirkung des Eises während des Pleistozäns zurück. Auch an vielen anderen Formen wie z.B. den Förden in Kiel und Flensburg, den Fröruper Bergen oder auch an kleineren Formen kann man den glazialen Einschlag der Landschaft erkennen. Für das Verständnis der glazialen Prägung Norddeutschlands ist es wichtig erst einmal einige Begriffe zu erklären und die Entwicklung und die Ursachen einer Vereisung näher zu betrachten. Im zweiten Teil dieser Hausarbeit sollen die einzelnen geomorphologischen und geologischen Formen diskutiert werden, die bei der Vereisung in Norddeutschland entstanden sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Eiszeit – Begriffserklärungen, Entwicklung und Ursachen
- 2.1 Glazial und Interglazial
- 2.2 Entwicklung der Vereisung
- 2.3 Ursachen der Vereisung
- 2.3.1 Plattentektonik
- 2.3.2 Periodische Änderung orbitaler Parameter
- 2.3.3 Vulkanausbrüche und Meteoriteneinschläge
- 2.3.4 Selbstverstärkungseffekt und Albedo
- 3. Erosionsformen von Inlandeisdecken
- 3.1 Detersion und Detraktion
- 3.2 Moränen
- 3.3 Glaziale Serie in Norddeutschland
- 3.3.1 Grundmoräne
- 3.3.2 Endmoräne
- 3.3.3 Sanderflächen
- 3.3.4 Urstromtal
- 3.4 Grundmoränenlandschaft: Formen
- 3.4.1 Toteis
- 3.4.2 Zungenbecken
- 3.4.3 Drumlins
- 3.4.4 Rinnenseen
- 3.4.5 Oser
- 3.4.6 Kames
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der eiszeitlichen Überformung Norddeutschlands. Ziel ist es, die Prozesse und Formen der Vereisung im Pleistozän zu erklären und deren Einfluss auf das heutige Landschaftsbild Norddeutschlands aufzuzeigen.
- Begriffserklärungen zu Glazial und Interglazial
- Entwicklung und Ursachen der Vereisung im Pleistozän
- Beschreibung der Erosionsformen von Inlandeisdecken
- Analyse der glazialen Serie in Norddeutschland
- Charakterisierung der Grundmoränenlandschaft und ihrer Formen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und betont die Bedeutung der eiszeitlichen Überprägung für das heutige Landschaftsbild Norddeutschlands. Sie hebt die Notwendigkeit hervor, die Prozesse und Formen der Vereisung zu verstehen, um das aktuelle Erscheinungsbild der Region zu erklären. Es wird kurz auf den Wechsel von Kalt- und Warmzeiten im Pleistozän eingegangen und die Bedeutung der Arbeit für das Verständnis der glazialen Prägung Norddeutschlands hervorgehoben. Die Arbeit kündigt die Erläuterung wichtiger Begriffe und die Diskussion geomorphologischer und geologischer Formen an.
2. Die Eiszeit – Begriffserklärungen, Entwicklung und Ursachen: Dieses Kapitel erklärt zunächst die Begriffe "Glazial" und "Interglazial" und beschreibt die Abfolge von Kalt- und Warmzeiten im Pleistozän. Es wird auf die klimatischen Bedingungen während der Eiszeiten eingegangen, einschließlich der Temperaturunterschiede zu heutigen Werten und der Auswirkungen auf den Meeresspiegel. Weiterhin werden die Ursachen der Vereisung diskutiert, wobei Faktoren wie Plattentektonik, orbitale Parameteränderungen, Vulkanausbrüche und der Selbstverstärkungseffekt durch die Albedo eine Rolle spielen. Die Kapitel erläutert die Entwicklung der Vereisung in Norddeutschland unter Berücksichtigung des langfristigen Abkühlungstrends, beginnend im Tertiär.
3. Erosionsformen von Inlandeisdecken: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die geomorphologischen und geologischen Formen, die durch die Wirkung von Inlandeisdecken in Norddeutschland entstanden sind. Es beschreibt Prozesse wie Detersion und Detraktion und erläutert die Entstehung verschiedener Moränentypen. Ein Schwerpunkt liegt auf der glazialen Serie, bestehend aus Grundmoräne, Endmoräne, Sanderflächen und Urstromtälern. Das Kapitel geht detailliert auf die Formen der Grundmoränenlandschaft ein, darunter Toteis, Zungenbecken, Drumlins, Rinnenseen, Oser und Kames, und analysiert deren Entstehung und Charakteristika im Kontext der eiszeitlichen Prozesse.
Schlüsselwörter
Inlandeis, Pleistozän, Glazial, Interglazial, Vereisung, Norddeutschland, Erosion, Moränen, Grundmoräne, Endmoräne, Sanderflächen, Urstromtal, Grundmoränenlandschaft, Toteis, Zungenbecken, Drumlins, Rinnenseen, Oser, Kames, Landschaftsentwicklung, Geomorphologie.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Eiszeitliche Überformung Norddeutschlands
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über die eiszeitliche Überformung Norddeutschlands. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Text erläutert die Entwicklung und Ursachen der Vereisung im Pleistozän, beschreibt die verschiedenen Erosionsformen von Inlandeisdecken und analysiert die charakteristischen Formen der Grundmoränenlandschaft.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die zentralen Themen sind: Begriffserklärungen zu Glazial und Interglazial, Entwicklung und Ursachen der Vereisung im Pleistozän (inkl. Plattentektonik, orbitaler Parameter, Vulkanausbrüche und Albedo), Erosionsformen von Inlandeisdecken (Detersion, Detraktion, Moränen), die glaziale Serie in Norddeutschland (Grundmoräne, Endmoräne, Sanderflächen, Urstromtal) und die Charakterisierung der Grundmoränenlandschaft (Toteis, Zungenbecken, Drumlins, Rinnenseen, Oser, Kames).
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung, 2. Die Eiszeit – Begriffserklärungen, Entwicklung und Ursachen, 3. Erosionsformen von Inlandeisdecken und 4. Zusammenfassung. Jedes Kapitel wird im Text kurz zusammengefasst.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Ziel des Textes ist es, die Prozesse und Formen der Vereisung im Pleistozän zu erklären und deren Einfluss auf das heutige Landschaftsbild Norddeutschlands aufzuzeigen.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Inlandeis, Pleistozän, Glazial, Interglazial, Vereisung, Norddeutschland, Erosion, Moränen (Grundmoräne, Endmoräne), Sanderflächen, Urstromtal, Grundmoränenlandschaft, Toteis, Zungenbecken, Drumlins, Rinnenseen, Oser, Kames, Landschaftsentwicklung, Geomorphologie.
Wie wird die Entstehung der verschiedenen Landschaftsformen erklärt?
Der Text erklärt die Entstehung der verschiedenen Landschaftsformen durch die Wirkung von Inlandeisdecken. Es werden die Prozesse der Erosion und Ablagerung detailliert beschrieben, und die Entstehung von Moränen, Sanderflächen, Urstromtälern und den spezifischen Formen der Grundmoränenlandschaft (z.B. Toteis, Zungenbecken) wird im Kontext der eiszeitlichen Prozesse erläutert.
Welche Rolle spielen klimatische Faktoren bei der Vereisung?
Der Text beschreibt die Rolle klimatischer Faktoren wie periodische Änderungen orbitaler Parameter, Vulkanausbrüche und den Selbstverstärkungseffekt durch die Albedo bei der Entstehung und Entwicklung der Vereisung. Es wird auch auf den langfristigen Abkühlungstrend im Tertiär und die Auswirkungen auf den Meeresspiegel eingegangen.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Balke (Autor:in), 2007, Eiszeitliche Überformung Norddeutschlands, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157847