Im deutschen Schulsystem zeigen sich erhebliche Bildungsungleichheiten. Als zentrale Aspekte werden dabei Chancengerechtigkeit und Verteilungsgerechtigkeit diskutiert. Diese strukturellen Ungleichheiten prägen Bildungsbiografien nicht nur in Kindheit und Jugend, sondern beeinflussen auch langfristig die Lebens- und Berufschancen im Erwachsenenalter. In diesem Zusammenhang gewinnt die Erwachsenenbildung an Bedeutung. Denn: „Lebenschancen werden nicht mehr nur durch das Bildungswesen bis Sekundarstufe II (mit-)definiert, sondern immer stärker auch durch die Bildung, welche erwachsene Menschen wahrnehmen.“ (Nuissl et al., 2007). Sie soll helfen, individuelle wie gesellschaftliche Bildungsbedarfe aufzugreifen und „faktische und erfahrene Ungleichheiten in den Bildungs- und Aufstiegschancen zu kompensieren sowie ungenutzte Potenziale und Ressourcen in den individuellen Entfaltungsmöglichkeiten zu aktivieren“ (Robak, 2017). Ob Erwachsenenbildung – genauer gesagt Weiterbildung – im Lebensverlauf tatsächlich als nachholende Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit wirkt, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden.
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- Tobias Ueckert (Author), 2025, Weiterbildung als nachholende Chance im Erwachsenenalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1580609