„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“(1) Diese Anspielung des bekannten Philosophen Ludwig Wittgenstein auf die babylonische Sprachverwirrung und die daraus resultierenden Grenzen zwischen den unterschiedlichen Sprachgebieten darf aber nicht zur Konsequenz haben, dass sich die Menschen dem globalen Verständnis von Gesellschaft und Kultur verschließen. Genau an diesem Punkt setzt Übersetzung an. Erst durch sie wird demjenigen, der die Ausgangssprache nicht beherrscht, der Zugang zur ausgangs-sprachlichen Kultur und deren Denkweise ermöglicht. Sie dient
dementsprechend als zentrales Werkzeug für das Verständnis und die Kommunikation und ist unerlässlich für den interkulturellen Dialog.
Die hier vorliegende Ausarbeitung stützt sich auf den literatur-wissenschaftlichen Bereich, so dass das Augenmerk auf die literarische Übersetzung gelegt wird.(2)Anders als beispielsweise bei der Übersetzung von Sachliteratur, hat literarische Übersetzung die Aufgabe, das implizit Gemeinte - das signifiant - des Ausgangs-textes aufzuspüren und dem zielsprachlichen Leser in einer ihm
bekannten Form zu präsentieren. Das Fremdartige soll im Eigenen aufgespürt werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, zu überprüfen, inwieweit der Magische Realismus Lateinamerikas in Gabriel García Márquez` Cien años de soledad aus dem Jahr 1967 durch den Übersetzer Curt Meyer-Clason in der drei Jahre später veröffentlichten deutschen Übertragung ,Hundert Jahre Einsamkeit’ erhalten bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Magischer Realismus
- 2.2. Cien años de soledad: Eine kurze Einführung
- 2.3. Die literarische Übersetzung
- 3. Kritischer Übersetzungsvergleich
- 3.1. Modell zur Vorgehensweise
- 3.2. Übersetzungskritik
- 3.3. Auswertung des praktischen Teils
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Übersetzung des magischen Realismus in Gabriel García Márquez' "Cien años de soledad" von Curt Meyer-Clason. Ziel ist es, zu untersuchen, ob der magische Realismus des Originaltextes in der deutschen Übersetzung, "Hundert Jahre Einsamkeit", erhalten bleibt. Dies erfolgt durch einen exemplarischen Vergleich von Textstellen.
- Die Bedeutung der literarischen Übersetzung für die interkulturelle Kommunikation
- Die Herausforderungen bei der Übersetzung von magischem Realismus
- Die Rolle der Übersetzung in der Rezeption literarischer Werke
- Die Analyse von Textstellen in "Cien años de soledad" und "Hundert Jahre Einsamkeit"
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung erläutert die Bedeutung von Übersetzung für die interkulturelle Kommunikation und stellt den Fokus auf die literarische Übersetzung. Die Arbeit untersucht die Übersetzung von "Cien años de soledad" als Beispiel für die Übersetzung des magischen Realismus.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse. Es behandelt den Magischen Realismus als literarische Strömung und gibt eine kurze Einführung in "Cien años de soledad" und die Theorie der literarischen Übersetzung.
- Kapitel 3: Kritischer Übersetzungsvergleich: Dieses Kapitel präsentiert das Modell für den Vergleich der Textstellen und führt eine Übersetzungskritik durch. Es analysiert die Textstellen auf ihre Umsetzung des magischen Realismus und untersucht Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Original und Übersetzung.
Schlüsselwörter
Magischer Realismus, literarische Übersetzung, Gabriel García Márquez, "Cien años de soledad", "Hundert Jahre Einsamkeit", Curt Meyer-Clason, interkulturelle Kommunikation, Übersetzungskritik.
- Citar trabajo
- Caroline Achter (Autor), 2010, Den Magischen Realismus übersetzen: Exemplarische Problemanalyse von Gabriel García Márquez "Cien años de soledad" , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158300