Der Name Julius Caesar suggeriert bis heute vor allem die Vorstellung eines großen politischen Strategen und Kriegers, der zum dictator perpetuo aufstieg und die römische Antike grundlegend geprägt hat. Die clementia Caesaris als Konzept einer milden Einstellung gegenüber anderen scheint mit diesen Auffassungen weniger in Einklang zu bringen sein. Diese Diskrepanz zwischen einem Machtpolitiker und einer scheinbar ethischen Handlungsweise begründet das Interesse zu ergründen, inwieweit sich dieses Konzept in Caesars politisches Handeln einordnen lässt und wie es die römische Antike beeinflusste.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Historischer Kontext: clementia Caesaris
3. Übernahme in spätere Wertesysteme
3.1. Quellenkritik: De Clementia
3.2. Augustus‘ und Senecas Milde: eine Fortsetzung Caesars?
3.2.1. Ein Vergleich zur clementia Caesaris
3.2.2. Darstellungen der clementia Augusti auf Münzen
4. Schlussbetrachtung
Quellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Name Julius Caesar suggeriert bis heute vor allem die Vorstellung eines großen politischen Strategen und Kriegers, der zum dictator perpetuo aufstieg und die römische Antike grundlegend geprägt hat. Die clementia Caesaris als Konzept einer milden Einstellung gegenüber anderen scheint mit diesen Auffassungen weniger in Einklang zu bringen sein. Diese Diskrepanz zwischen einem Machtpolitiker und einer scheinbar ethischen Handlungsweise begründete das Interesse, sich näher mit dem Thema zu befassen und zu ergründen, inwieweit sich dieses Konzept in Caesars politisches Handeln einordnen lässt und wie es die römische Antike beeinflusste.
In der Forschung liegen zahlreiche Studien zur clementia vor, in Form zahlreicher Monographien, einzelner Kapitel in Sammelbänden und Aufsätzen in Fachzeitschriften, in denen dieses Konzept als Herrschaftselement im Vordergrund steht. Dabei werden unterschiedliche Ebenen betrachtet, etwa dessen Rezeption durch die Öffentlichkeit sowie antike Autoren wie Cicero.1 Ein stärkerer Forschungsschwerpunkt liegt jedoch auf der Bedeutung der clementia als Herrschertugend, die ebenfalls in Form von Vergleichen zwischen römischen Herrschern aufzufinden ist.2 Hier werden genauer die Einbeziehung der Milde in Wertesysteme späterer Herrscher sowie die jahrzehntelangen Forschungsdiskussionen über die tatsächlichen Intentionen dahinter thematisiert, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Hausarbeit sein werden.
Auf den folgenden Seiten soll zunächst der Begriff clementia in einen historischen Kontext gestellt werden. Zu diesem Zweck wird eine kurze Begriffsdefinition erarbeitet und die Aufnahme der Milde durch seine Zeitgenossen und Historikern untersucht. Auf dieser Grundlage wird anschließend die Bedeutung der clementia für die Wertesysteme von Caesars Nachfolgern analysiert werden. Spezifisch soll es hier insbesondere zu einem Vergleich mit seinem Adoptivsohn Oktavian, dem späteren Kaiser Augustus, kommen. Hier soll untersucht werden, inwiefern die Milde bei ihm aufzufinden war und vor allem, inwiefern und weshalb sich diese gegebenenfalls von der Milde Caesars unterscheiden lässt. Durch die Quellenanalyse von Senecas De Clementia soll zudem festgestellt werden, welches Konzept der Milde nach dem Tod dieser beiden römischen Machthaber als Herrschermodell überlebte. Auch numismatische Quellen aus der Zeit des Augustus werden bei der Analyse der Entwicklung des Konzepts der clementia herangezogen, da sich diese Quellen je nach politischer Situation veränderten und für die Hausarbeit sehr aufschlussreich sein können.3 Diesen aufeinander aufbauenden Kapiteln wird stets folgende zusammenfassende Leitfrage zugrunde liegen: wie griffen Augustus und Seneca auf das Erbe der clementia Caesaris zurück und wie lässt sich diese Entwicklung auf numismatischen Quellen Augustus‘ finden?
2. Historischer Kontext: clementia Caesaris
Die Definition des Begriffs clementia ist bereits seit Jahrzehnten ein Anliegen zahlreicher Forschungsbeiträge. Eine äußerst hilfreiche Einleitung in diese Debatte bietet die Monographie Rochlitz‘, die diesen Begriff von ähnlichen Termini der römischen Republik und Kaiserzeit abgrenzt.4 Die Historikerin hebt hier vor allem die „außerrechtliche“ Natur, die Rationalität und eine Hierarchisierung durch den milden „Höherstehende[n]“ hervor5. Die Milde unter Caesar fast Steel prägnant als „practice […] of mercy, pardoning his enemies and permitting them to return to political life” zusammen.6
In den Atticus-Briefen werden Caesar folgenden Wörter zugeschrieben, die für die Hausarbeit relevante Aspekte hervorheben, sodass sich ein längeres Zitat empfiehlt:
Alle anderen haben ja infolge ihrer Grausamkeit dem Haß nicht zu entgehen vermocht und ihren Sieg nicht allzu lange aufrecht erhalten können, abgesehen von dem einen Sulla, und den möchte ich nicht nachahmen. Mit Barmherzigkeit und Großmut wollen wir uns sichern ; das sei unsere neue Art zu siegen.7
Caesar macht in diesen Zeilen auf zwei Hauptziele deutlich. Erstens soll die Milde ein Merkmal seiner Herrschaft werden und diese prägen, während er sich gleichzeitig von anderen Herrschertypen, in diesem Fall dem grausamen Sulla, unterscheiden will. Zudem soll die clementia als eine neue Art von längerfristigem Sieg fungieren, was die strategische Dimension dieses Konzepts bei Caesar hervorhebt.
Auf dieses Zitat stützen sich ebenfalls zahlreiche Historiker, die Caesars Absichten heute noch in Meinungsabtauschen debattieren. Diese eine neue Art der Eroberung heraus beschreibt Gehrke als „taktisch motivierte Milde im Umgang mit den besiegten Gegnern“.8 Diese Position wird von Roller geteilt, der einen späteren „ good will “ vonseiten seiner Empfänger als Gegenleistung versteht.9 Jehne spricht pointiert von einer regelrechten „wohlkalkulierten Begnadigungspolitik“10 mit propagandistischem Wert. Auch Dowling spricht von einer bewussten Alternative zur Tötung von Feinden, wobei letztere oft die langfristig sichere Option sei11. Hruşcă hingegen fordert diese Positionen heraus und gewährt Caesar eine gewisse Anerkennung, da es sei nicht eindeutig feststellbar sei, ob Caesars Milde ausschließlich auf politischen Gründen oder aber ebenfalls auf persönlichen Überzeugungen beruhe.12 Um solchen Annahmen entgegenzuwirken, weist Rochlitz darauf hin, dass im bellum Gallicum, in dem sich Caesar wiederholt als sanftmütig darstellt, auch der aggressivere Herrscher auftritt, der Gegner gefangen nehmen und gewaltsam töten lässt.13 Zahlreiche Beispiele finden sich ebenfalls im bellum Hispaniense 14 und zeigen erneut eher rationale und weniger etische Entscheidungen Caesars auf. Eine fundierte Bestimmung von Caesars tatsächlichen persönlichen Ansichten zur Milde scheint mir heute sehr schwierig zu sein. Folglich wird die clementia in nächsten Seiten als politisches Instrument betrachtet, unabhängig von den Herrscherabsichten. Caesar selbst räumt diese politisch-strategische Ebene in den Atticus-Briefen ein, die für das vorliegende Thema bedeutender ist als persönliche Absichten, die auch bei seinen Nachfolgern riskieren Zweifel hervorzubringen.
Das Konzept der clementia war bereits vor Caesar in der Antike eine praktizierte Realität, etwa in der griechischen und römischen Außenpolitik, wo besiegte äußere Feinde milde behandelt wurden.15 In der römischen Republik war es üblich, dass die Feldherren entschieden, ob sie besiegten Feinden gegenüber Gnade walten ließen, die Bevölkerung massakrierten oder versklavten, wobei man die mildere Option in der Regel bevorzugte.16 Auch Caesar machte von dieser Praxis Gebrauch. Erste Beispiele finden sich im bellum Gallicum, in dem mehrere besiegte Völker seine Milde erfahren.17 Das Besondere und Neue an seinem Konzept war die Neuinterpretation der clementia als persönliche Tugend, die von einem Individuum und nicht im Namen eines Staates ausgeübt wurde.18 Des Weiteren brach Caesar mit der römischen Tradition, indem er die Milde im römischen Bürgerkrieg gegen Pompeius zum ersten Mal nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen römische Bürger einsetzte19 und damit dieses außenpolitische Konzept in eine innenpolitische Strategie umwandelte. Caesar erkannte, dass eine solche Strategie auf starken Widerstand stoßen könnte, da ein römischer Bürger sich die Macht verschaffen wollte, gegenüber anderen Römern milde zu handeln und sie dadurch unterzuordnen. Aus diesem Grund verwendet Caesar selbst in seinen beiden Werken nur selten das Wort clementia 20, das den „Machtunterschied zwischen Subjekt u[nd] Objekt“21 betont, und benutzt andere, weniger offensive Begriffe wie lenitas oder mansuetudo.22 Zudem sind aus Caesars Lebzeiten keine Münzbilder überliefert23, die sich auf die clementia beziehen24, sodass das Konzept vor allem durch schriftliche Werke Caesars und seiner Zeitgenossen, wie beispielsweise der bereits erwähnte Cicero, verbreitet wurde.
Diese Befürchtung schien begründet, da insbesondere die römische Elite Caesars milder Haltung misstraute und sich eingegrenzt fühlte, da sie sich ihm nun – entgegen der römischen Tradition – wie fremde Völker, unterwerfen musste.25 Roller bezeichnet dieses Gefühl prägnant als Auslegung der clementia im Sinne einer „ symbolic violence “26, die keine Anwendung von Gewalt erzeugte, aber aufgrund der Hierarchisierung dennoch zu einer Verletzung der eigenen Ehre führte. Das beste Beispiel hierfür war der Selbstmord Catos, der sich weigerte, von Caesar begnadigt zu werden.27 Derartige Erkenntnisse stellen gemeinsam mit aktuellen Forschungsbeiträgen28 Konstans Behauptung in Frage, dass es zu Caesars Lebzeiten keine Beweise für eine negative Konnotation der clementia gegeben habe.29 Inwieweit die clementia gerade aufgrund dieser kritischen Auffassungen in spätere Wertesysteme integriert wurde, soll Thema der folgenden Seiten sein.
3. Übernahme in spätere Wertesysteme
3.1. Quellenkritik: De Clementia
Verfasser dieser schriftlichen Abhandlung in Form eines philosophisch-politischen Traktats30 ist der römische Denker Lucius Annaeus Seneca, der für den jungen Kaiser Nero zu einem wichtigen Berater wurde.31 Zur Datierung des Werkes gibt es verschiedene Forschungsbeiträge, die insbesondere die Frage diskutieren, ob Seneca zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits von der Ermordung des Britannicus‘ auf Befehl Neros wusste, was dessen Sicht auf die Milde beeinflussen könnte.32 Seneca selbst gibt an, dass sein Werk nach der Vollendung des achtzehnten Lebensjahres Neros veröffentlicht wurde.33 Braund folgert hieraus, dass die Datierung auf den Zeitraum zwischen dem 15. Dezember 55 n. Chr. und dem 14. Dezember 56 n. Chr. eingegrenzt werden kann34, was in der neueren Forschung als Datum weitgehend akzeptiert wird.35 Die Quelle ist nur mittelbar in Form von Manuskripten überliefert, die um 800 n. Chr. in Norditalien entstanden sind und deren weitere Überlieferungsgeschichte bei Braund genauer nachzulesen ist.36 Zudem ist sie unvollständig, da nur zwei der drei Bücher erhalten sind, wobei das zweite Buch mit sieben Kapiteln wesentlich kürzer ist als das erste mit sechsundzwanzig, und es nicht auszuschließen, dass Passagen davon fehlen, was sich etwa durch Senecas Ankündigung einer Struktur von drei Teilen belegen lässt37. In dieser Schrift wendet sich der Autor an den jungen Kaiser Nero. Das Werk kann jedoch ebenfalls als ein Unterfangen Senecas betrachtet werden, andere Leser, etwa Zeitgenossen, von seinen persönlichen Positionen zu überzeugen38 sowie die „valeur morale “ seiner Lehre aufzuzeigen.39 Hierdurch ist dieses Werk als eine bewusste Quellenüberlieferung einzuordnen.
Aus Platzgründen wird an dieser Stelle auf eine separate innere Quellenkritik verzichtet, die in das nächste Unterkapitel integriert wird, indem Senecas zentrale Aussagen zur clementia hervorgehoben und mit Caesars und Augustus' Konzepten verglichen werden.40
3.2. Augustus‘ und Senecas Milde: eine Fortsetzung Caesars?
3.2.1. Ein Vergleich zur clementia Caesaris
Noch im Todesjahr Caesars kam ein Denar in Umlauf auf dessen Avers der vom Senat in Auftrag gegebene Tempel41 zu Ehren der „CLEMENTIAE CAESARIS“ gezeigt wird.42 Durch eine geschickte aufeinanderfolgende Prägung dreier Münzen mit demselben Revers versuchte Sepullius Macer, eine Verknüpfung zwischen Caesar, der clementia, hier in Form des Tempels, und Marcus Antonius als verantwortlicher Priester für die Verehrung Caesars und der clementia herzustellen und Marcus Antonius im Kampf um die Nachfolge Caesars zu stärken.43
Auch Oktavian erkannte die Relevanz von Münzen für die öffentliche Wahrnehmung. Während dem Bürgerkrieg wurde er als Nachfolger Caesars dargestellt44 mit seinem Seitenporträt auf dem Avers und Caesars Seitenporträt auf dem Revers45, ähnlich wie auch auf einigen Münzen des Marcus Antonius.46 Im Gegensatz zu letzteren finden sich auf Oktavians Münzen keine Hinweise auf die clementia. Oktavian bevorzugte nach dem Tod seines Adoptivvaters lange die severitas 47, was ihm etwa dazu verleitete zwei Könige hinrichten zu lassen, die schwere Vergehen gegen Römer begangen hatten.48 Auch in Auseinandersetzungen mit Marcus Antonius und dessen Verbündete zeigte sich Oktavian mehrfach wenig milde und erst nach seinem Sieg in der Schlacht bei Actium gab er der clementia eine öffentliche Relevanz.49 Die anfänglich starke Bevorzugung der severitas beschreibt Dowling als „ antithesis “ zu Caesars Milde.50 Diese clementia übte Oktavian jedoch auch später nur begrenzt aus und nur dann, wenn er sich sicher sein konnte, dass die davon betroffenen Personen keine weitere Gefahr für ihn darstellten. Ebenso verhielt er sich mit äußeren Feinden, bei denen er nur gegenüber denen Nachsicht zeigte, „denen unbesorgt verziehen werden konnte“.51 So begnadigte er, wie auch Caesar, zahlreiche politische Gegner des Bürgerkrieges52, beschloss jedoch zwei Erben einflussreicher Herrscher, Caesarion und Marcus Antonius' Sohn Antyllus, ermorden zu lassen.53 Das Gleiche geschah mit den noch lebenden Beteiligten an Caesars Ermordung, Turullius und Cassius von Parma54, eine Rache auf die Augustus ebenfalls zu Beginn seines Werkes Res gestae aufmerksam macht.55 Als Begründung für letztere Entscheidung kann die pietas genannt werden, die ihn dazu verleitete Caesars Ermordung zu rächen.56 So wird deutlich, dass Oktavian immer wenn nötig eine strategische Unterordnung der Milde gegenüber anderen Konzepten unternahm, etwa die severitas und pietas.
Mit der Gründung des Prinzipats 27 v. Chr. etablierte sich die clementia als wichtiges Merkmal von Augustus' Führungsstil. Der Senat verlieh ihm ein goldenes Ehrenschild auf dem Forum auf dem vier Kaisertugenden aufzufinden waren57 – virtus, clementia, iustitia, pietas[58] („Tapferkeit, Milde, Gerechtigkeit und Pflichttreue“59 ). Außerdem wurde er mit der corona civica ausgezeichnet, die Römern für die Rettung römischer Mitbürger verliehen wurde.60 Augustus‘ neue clementia wurde jedoch nicht von jedem positiv aufgenommen. So haben vor allem Gegner aus der politischen Elite, wie bereits bei Caesar, dieser Milde hierarchische „ despotic trait[s] “ zugeschrieben61, wodurch die „Vorstellung aristokratischer Gleichheit“ aus vergangener Zeit nicht mehr gegeben war.62 Im Gegensatz zu seinem Adoptivvater, bei dem nur wenige Schritte aufzufinden sind der Gefahr solcher negativer Meinungen zu umgehen, versucht der junge Prinzeps diesen mit einigen strategischen Maßnahmen entgegenzuwirken, die im Kapitel zu den Darstellung der clementia auf Münzen genauer thematisiert werden.
Ein erster inhaltlicher Unterschied zu Caesar zeigt sich in der Zielgruppe von Augustus‘ Milde. Er verzieh im Gegenteil zu seinem Adoptivvater größtenteils nur Personen, die ihm darum baten, was der Prinzeps selbst in seinem Werk Res gestae verewigt, indem er von sich sagt „alle römischen Bürger, die um Gnade baten, geschont“ zu haben.63 Hierdurch differenzierte er sich von Caesar und weigerte sich über den Köpfen der betroffenen Personen seine Milde walten zu lassen, um damit ebenfalls ein negatives Gefühl der Verschuldung zu vermeiden. Dies bestätigt Galinsky, der Augustus‘ clementia als einer Art Tausch bezeichnet, der von beiden Seiten ausging, bei dem jedoch weiterhin eine gewisse „ reciprocity “ erwartet wurde64, auch wenn nicht in Form einer festen Verschuldung, wie etwa bei Caesar.65 Hierdurch sollte die clementia zu einem langfristigerem Sicherheitsgarant66 für den milden Überlegenen dieser Handlung werden, was auch Seneca dem jungen Nero gegenüber als Vorteil präsentiert67, da die Milde Herrscher und Bürger schone.68 Die dadurch erreichte „Liebe der Bürger“ sei für einen Herrscher die wahre „uneinnehmbare Festung“ und sicherer als „Berge“, „Mauern und Türme[…]“.69 Diese habe Augustus noch zu Zeiten Neros zu Ruhm verholfen.70 Der erste römische Prinzeps findet in diesem Werk, im Gegenteil zu seinem Adoptivvater, der eigentliche Verbreiter dieser Tugend unter römischen Herrschern, mehrmals Erwähnung. Dennoch bestehen einige Übereinstimmungen mit Caesar. Seneca behauptet nämlich, die Milde sei ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Tyrannen, die „zum Vergnügen wüten“ und Königen, die dies „nur mit Grund und aus Notwendigkeit“ tun.71 Als Beispiel eines Tyrannen gibt er, wie auch Caesar in seinem Zitat aus den Atticus-Briefen, Sulla an.72 In diesem Kontext macht er zudem darauf aufmerksam, dass in solchen grausamen Herrschaften auch der, „welcher alles aufwühl[e]“, also der Herrscher, ebenfalls von negative Folgen erschüttert werde.73
Augustus weidete das clementia -Konzept Caesars zudem aus, indem er nicht nur seinen politischen Gegnern gegenüber Milde zeigte, sondern ebenfalls „ common law criminals “.74 letzteren gegenüber zeigte er öfter seine Milde als politischen Feinden, die er nur begnadigte nachdem er seine eigene Macht gefestigt hatte, unter der Bedingung, dass diese keine Gefahr für seine Herrschaft darstellten.75 Auf diese „Mäßigung“ macht auch Seneca aufmerksam76, der die „heilbare Art“ der clementia als sinnvoll ansieht, jedoch nicht die, die keinen „Unterschied zwischen Guten und Bösen“ mache.77 Der römische Denker führt hierfür in seinem Werk einige Beispiel einflussreicher Römer auf, die Augustus begnadigt habe, da diese zur „Blüte des Gemeinwesens“ gehörten und später für seine Regentschaft von Vorteil gewesen wären.78 Als detaillierteres Beispiel nennt er den Fall des Verschwörers Lucius Cinna, an den sich Augustus anfangs rächen wolle79 und sich nach reichlicher Überlegung, doch milde gezeigt80 und ihm sogar zum Konsul gemacht habe.81 Seneca gesteht solchen Fällen durchaus eine Entscheidungsschwierigkeit zu und rät Nero stets zu einer Neigung „zum menschlicheren Teil“82, der Milde. Im zweiten Buch erwähnt Seneca auch die bereits unter Augustus bekannte severitas. Diese sei nicht als Gegner der clementia anzusehen, da sie im Gegensatz zu anderen Tugenden wie etwa der crudelitas 83 eine Berechtigung und Mäßigung besitze84 und beispielsweise aus gerechtfertigten Rachegründen erfolge85, wobei letztere Argumentation nur begrenzt eingesetzt werden solle.86 Der Führungsstil eines Herrschers solle sich somit zwischen der clementia und der severitas ansiedeln87, ohne in die übertriebene Milderung der misericordia oder in die entgegengesetzte Übertreibung der crudelitas 88, bei der es ums „Töten wegen töten“ gehe89, zu verfallen. In diesem Punkt unterscheiden sich die Vorstellungen Augustus' und Senecas von dem Caesars, da sie gefährliche Gegner nicht mit Milde behandeln wollen, um nicht denselben Fehler wie Caesar zu begehen und politische Gegner zu schonen, die später an seiner Ermordung beteiligt waren. Senecas Auffassung nähert sich damit der von Augustus an, der seine clementia ebenfalls anderen Konzepten wie der severitas und der Rache der pietas unterordnete, wann immer es nötig war, während Caesars Konzept schon zu seinen Lebzeiten als „ antithesis “ zur severitas des Cato angesehen wurde.90
Die letzten Abschnitte verdeutlichen, dass sich Senecas Konzept der clementia in vielen Aspekten an Augustus orientiert, was in De Clementia ebenfalls durch zahlreiche Beispiele und Verweise auf Augustus angedeutet wird. Jedoch sind ebenfalls kritischere Sichtpunkte gegenüber Augustus in De Clementia aufzufinden. So macht Seneca etwa auf die spätere Neigung Augustus‘ zur Milde aufmerksam, indem er behauptet die Herrschaft des jüngeren Oktavian sei von „Hitze“ und „Zorn“ geprägt gewesen91, während er im Prinzipat als Augustus als milder Herrscher angesehen werden könne.92 Weiter definiert Seneca die Milde des ersten römischen Kaisers als eine Art „ermüdete Grausamkeit“ und seine frühen aggressiveren Handlungen als „Versuche abzutasten, wieviel einem gegen Bürger erlaubt ist“.93 In diesem Hinblick sei Nero seinen Vorgängern überlegen, da er keine „Maske“ anhabe und die clementia in seiner Natur liege.94 Dies werde dadurch belegt, dass er im Gegenteil zu Augustus zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Quelle in seinem noch jungen Alter noch „nie Bürgerblut vergossen“95 habe und dadurch der erster römischer Kaiser sei, der von der innocentia, der „Unschuld“, genieße.96 Da die Milde bei ihm schon vorhanden sei, liege das Ziel dieses Traktats auch nicht darin Nero über die clementia zu unterrichten, sondern als eine Art „Spiegel“ zu fungieren97, indem ihm seine Milde sowie seine natürlichen Fähigkeiten nahegebracht und deren korrekte Anwendung veranschaulicht werden.98 Als weiteres Anliegen lässt sich die Wahrung dieser Unschuld nennen99, wobei unklar bleibt, ob Seneca zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Neros Verwicklung in die Ermordung des Britannicus wusste100, was ein Gegenbeispiel für Neros innocentia wäre.
Die Milde solle Seneca zufolge als „Richtlinie“ für die Taten des Kaisers fungieren101, der an sich von „nichts [ge]hindert“102 sei und deshalb so agieren solle „als ob [er] den Gesetzen […] Rechenschaft ablegen müßte“.103 In dieser Aussage knüpft Senecas Konzept an die außergesetzliche Natur der clementia Caesars und Augustus‘ an. Da es die Aufgabe „führende[r] Männer“ sei als „Schützer des öffentlichen Zustandes“ zu fungieren104, schreibt Seneca dieser Tugend vor allem der politischen Führung zu.105 Weitere Gründe hierfür seien, dass ein Herrscher stärker auf seinen eigenen Ruf bedacht sein müsse als gewöhnliche Bürger106 und eine grausame Behandlung die eigenen politischen Feinde langfristig vermehre, etwa durch Rachenakte derer Nachkommen.107 „Grausamkeit“ sei einer Herrscherseele wie Nero zudem „unwürdig“.108 Indem der römische Kaiser solchen negativen Eigenschaften durch milde Rettungen entgegenwirke, könne er sich dem Ideal einer Gottheit annähern109, eine Aussage, bei der ebenfalls die hierarchische Erhöhung des Herrschers bei Seneca deutlich wird. Dies wird erneut durch den Satz „Töten kann jeder gegen das Gesetz, bewahren niemand außer mir“110 unterstrichen, der Nero einmal mehr eine einzigartige Stellung im Staat mit unvergleichlichen Rechten zuschreibt. Im Gegensatz zu Augustus, der diese Untertanenkultur im frühen Prinzipat aus strategischen Gründen aufzuweichen versuchte, erlaubte sich Seneca, eine solche hierarchische Struktur vom „Überlegenen gegen den Niederen“ als Ausgangspunkt zu definieren.111 Er bezeichnet den Herrscher als „Seele des Gemeinwesens“, der durch seine milde Behandlung dieses Gemeinwesens auch sich selbst schone112 und so „Heil und Unbesorgtheit“ gewährleiste.113 Diese Konzeption von Seele und Körper als hierarchische Struktur wird auch von Morstein-Marx bestätigt, der eine stärkere strukturelle Hierarchisierung zwischen Herrscher und Untertanen auf die unter Augustus etablierte kaiserliche Milde zurückführt.114 Dies verleitet den Historiker die kaiserliche Milde als risikolos zu betrachten, während Caesars Konzept der Milde, Caesars Konzept der Milde, das bereits während des Bürgerkriegs und nicht nur in friedlicheren Zeiten praktiziert wurde, eine riskantere Entscheidung gewesen sei115, da die Festigung einer solchen Hierarchie durch republikanisch gesinnte Gegner schwerer durchsetzbar war. Trotz der scheinbar günstigen natürlichen und monarchischen Voraussetzungen scheinen Senecas Bemühungen vergeblich gewesen zu sein, da Neros Herrschaft durch zahlreiche grausame Morde und forcierte Selbstmorde gekennzeichnet war, darunter Seneca.116
3.2.2. Darstellungen der clementia Augusti auf Münzen
Augustus war sich der Gefahr einer negativen Aufnahme117 seiner clementia bewusst und passte sich vor allem am Anfang seines Prinzipats, einigen Erwartungen des römischen Senats an. So bevorzugte Augustus vor allem in den ersten Jahre auf den Münzen stets eine strategisch zurückhaltende Selbstdarstellung, um die senatorische Unterstützung im Sinne eines langfristigen „inneren Frieden“ zu gewährleisten und dies nicht unnötig herauszufordern.118 Ein weiterer Grund war die Notwendigkeit, sich auf den verfügbaren Münzbildern stärker an religiöse Motive und „Sitten der Vorfahren“ binden zu müssen, um die eigene Stellung im Staat in den ersten Jahren zu festigen.119
Diese strategische Ebene in den öffentlichen Darstellungen der clementia ist auch später beobachtbar. So ist es bemerkenswert, dass die vier Kaisertugenden auf allen für die Hausarbeit analysierten Münzen zusammenhängend in Form des clipeus virtutis dargestellt werden, und nicht einzeln. Dowling begründet dies damit, dass man die Tugenden als bekannt voraussetzen konnte, da sie auch über andere Wege verbreitet wurden.120 Auf dem Avers wird stets ein Seitenporträt Augustus‘ – teilweise mit und teilweise ohne Kaisernamen und Kaisertitel als Legende – illustriert und auf dem Revers, das Tugendschild mit den drei Buchstaben „CL. V“121 als Abkürzung für clipeus virtutis 122. Neben dem Argument Dowlings scheinen es mir zwei weitere Gründe für die zurückhaltende Selbstdarstellung der clementia gegeben zu haben, die bereits in den vorherigen Seiten erarbeitet wurden und sich lassen ebenfalls auf diese Münzdarstellungen anwenden lassen. Einerseits die strategische Unterordnung der Milde gegenüber anderen Tugenden, wann immer es für Augustus notwendig war, und zweitens sein Bewusstsein, dass solche Darstellungen die senatorischen Erwartungen und den inneren Frieden herausfordern konnten.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Feststellung, dass die Mehrheit dieser Münzbilder mit dem Tugendschild erst recht spät – ab 20 v. Chr. und vor allem in der spanischen Münzstätte123 – geprägt wurden, während etwa aus der stadtrömischen Münzprägung, mit Ausnahme eines Denaren124 aus dem Jahr 12 v. Chr. mit der Abkürzung „CL. V“125, keine Münzen mit direkten Hinweisen zum clipeus virtutis vorhanden sind. Als Grund hierfür nennt Rowan die für Augustus wichtige Rückkehr der Standarte des Crassus nach Rom126, die 19 v. Chr.127 symbolisch mit dem clipeus virtutis auf dem Revers eines Denaren vereint werden128. Die recht späte Illustration vom Tugendschild lässt sich meines Erachtens vor allem aber auf die im Jahr 23 v. Chr. nach den Bürgerkriegen erfolgte Wiederaufnahme von Münzprägungen in Rom zurückführen.129 Zudem ist hier erneut eine strategische Überlegung anzudeuten, da Augustus auf die Münzprägung in den Provinzen auch später einen direkteren Einfluss einnehmen konnte.130 Bei der stadtrömische Münzprägung hielt er sich zunächst zurück, indem die dort geprägten Gold- und Silbermünzen nach republikanischer Tradition die Namen der Münzmacher trugen.131 Hierdurch respektierte der Prinzeps erneut senatorische Erwartungen. Erst durch Augustus‘ spätere, gefestigte Stellung im Staat konnten Illustrationen der clementia auch auf die stadtrömischen Münzen erweitert werden. So wurden ab 18. v. Chr. erste Denare geprägt, auf denen die Milde bildlich illustriert wird. Auf einem Münzbild ist ein kniender Parther dargestellt, der die zurückgebrachten Standarte des Crassus präsentiert.132 Auf einem anderen Münzbild ist ein Armenier dargestellt, der mit seiner knienden Haltung133 ebenfalls um die Milde des Augustus bittet.134 Dowling definiert diese ersten bildlichen Darstellungen der clementia Augusti als „ turning point in official representations of clementia “ dieser Zeit.135 Bestätigt wird diese Annahme dadurch, dass Augustus kurz später anfing die Abkürzungen, die auf den Senat hinwiesen, wegzulassen.136 Diese größere Freiheit führte außerdem dazu, dass er eine zentralere Rolle in den bildlichen Darstellungen der Milde einnahm. Ab 14 v. Chr. wurden Aurei und Denare in der Prägestätte Lugundum entworfen137, auf dem er römische Soldaten empfängt, die ihm Olivenbaumzweige entgegenbringen, einer seltenen Darstellung von Augustus‘ Milde gegenüber römischen Bürgern.138 Ab 8 v. Chr. wurden in der gleichen Münzstätte Aurei und Denare geprägt, auf denen der Kaiser auf einer höheren Plattform sitzend dargestellt wird und ein Kleinkind139 mit seiner rechten Hand empfängt, was einmal mehr seine Milde zum Ausdruck bringen soll.140
Auffällig ist bei all den numismatischen Quellen der letzten Seiten, dass die Darstellung des Tugendschildes und der clementia unter Augustus ausschließlich auf Aurei und Denaren geprägt wurde, also Edelmetallmünzen.141 Bereits im Machtkampf zwischen Marcus Antonius und Oktavian war diese Bevorzugung von Gold- und Silbermünzen vorhanden und diese wurden ebenfalls zu einem zentralen Element der späteren kaiserlichen Münzprägung.142 In dieser Bevorzugung von Edelmetallen für die Darstellung gewisser Inhalte kann eine propagandistische Absicht abgelesen werden, solche Inhalte gezielt vor allem unter der römischen Elite zu verbreiten.143
4. Schlussbetrachtung
Ob römische Herrscher mit der clementia ethische Absichten verfolgten, ist heute schwer zu beurteilen. Die Auseinandersetzung mit der clementia Caesaris offenbart jedenfalls vor allem die politisch-strategische Ebene dieser Tugend, die einem Herrscher zur Konsolidierung der eigenen Macht verhelfen kann. Auch Augustus war sich dieser Vorteile bewusst, übernahm aber nicht unreflektiert das Konzept seines Adoptivvaters. So beschloss er zunächst, noch als Oktavian, anderen, zunächst weniger milden Tugenden vorzuziehen, im Sinne der Machtsicherung im Bürgerkrieg. Auch seine spätere Verwendung der clementia als erster römischer Prinzeps zeigte zahlreiche Unterschiede zu Caesar auf, die stets auf eine nützliche strategische Flexibilität dieser Tugend im Sinne seiner sicheren Herrschaftskonsolidierung abzielten. Dies spiegelte sich ebenfalls in der geschickt konzipierten Auswahl der Münzgestaltungen, der Materialien und der Prägestätten sowie der damit erreichten Zielgruppe wider.
Von diesem Konzept macht auch Seneca Gebrauch, der in der clementia eine nützliche Tugend für den jungen Kaiser Nero erkannte, allerdings vergeblich. In seinem Werk De Clementia finden sich einige Parallelen zu Caesar, wie etwa die Erwähnung des tyrannischen Sullas als Gegenbeispiel für die Milde. Im Gegensatz zu Augustus, der hier als eigentliches Vorbild fungiert, findet er jedoch keine Erwähnung, wohl auch, weil Augustus' Konzept bereits monarchischen Strukturen entsprach, was unter Caesar aufgrund republikanischer Oppositionen schwieriger zu realisieren war. Trotz dieser starken Orientierung an Augustus lassen sich in Senecas Konzept ebenfalls Entwicklungen und Umgestaltungen erkennen, die darauf abzielen, Nero als überlegenen Herrscher darzustellen und diese Tugend in der Natur des römischen Herrschers zu verorten.
Bemerkenswert ist, dass die clementia trotz der Veränderungen und Entwicklungen über Jahrhunderte und in unterschiedlichen Ausprägungen der römischen Staatsform als zentrales politisches Instrument zur Stabilisierung der Macht römischen Herrscher eingesetzt wurde, was ein weiteres Beispiel für den weitreichenden Einfluss Caesars in der römischen Antike ist.
Quellenverzeichnis
Literarische Quellen
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3) Marcus Tullius Cicero: Atticus-Briefe, Lateinisch – deutsch, hrsg. und übersetzt von Helmut Kasten, München 31980.
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Numismatische Quellen
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Literaturverzeichnis
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19) Konstan, David: Clemency as a Virtue, in: Classical Philology 100:4 (2005), S. 337 – 346.
20) Lummel, Peter: „Zielgruppen“ römischer Staatskunst. Die Münzen der Kaiser Augustus bis Trajan und die trajanischen Staatsreliefs, München 1991.
21) Manuwald, Gesine: Der „Fürstenspiegel“ in Senecas De Clementia und in der Octavia, in: Museum Helveticum 59:2 (2002), S. 107 – 126.
22) Meier, Mischa: Apokolokyntosis und De clementia. Neros Prinzipat und Senecas Kommentar, in: Klio 105:1 (2023), S. 258 – 288.
23) Mireille, Armisen-Marchetti: Les ambiguïtés du personnage de Néron dans le De clementia de Sénèque, in: Vita Latina 174 (2006), S. 92 – 103.
24) Morstein-Marx, Robert: Julius Caesar and the Roman People, Cambridge 2021.
25) Putnam, Michael C. J.: Nero’s Choice. Seneca’s De Clementia and the Conclusion of the Aeneid, in: Vergilius 65 (2019), S. 3 – 32.
26) Rochlitz, Sabine: Das Bild Caesars in Ciceros „Oratione Caesarianae“. Untersuchungen zur clementia und sapientia Caesaris, Frankfurt am Main 1993.
27) Roller, Matthew B.: Constructing Autocracy Aristocrats and Emperors in Julio-Claudian Rome, Princeton, NJ 2001.
28) Rowan, Clare: From Caesar to Augustus (c. 49 BC – AD 14). Using Coins as Sources, Cambridge 2019.
29) Steel, Catherine: Friends, Associates, and Wives, in: Griffin, Miriam (Hrsg.): A companion to Julius Caesar, Malden, MA 2009, S. 112 – 125.
30) Toher, Mark: Augustan and Tiberian Literature, in: Griffin, Miriam (Hrsg.): A companion to Julius Caesar, Malden, MA 2009, S. 224 – 238.
31) Weinstock, Stefan: Divus Julius, Oxford 1971.
32) Winkler, Karl: Clementia, in: Reallexikon für Antike und Christentum. Sachwörterbuch zur Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken Welt, Bd. 3, Stuttgart 1957, Sp. 206 – 231.
[...]
1 Sabine Rochlitz: Das Bild Caesars in Ciceros „Oratione Caesarianae“. Untersuchungen zur clementia und sapientia Caesaris, Frankfurt am Main 1993.
2 Als Beispiel sei hier der für diese Hausarbeit nützliche Vergleich zwischen Caesar, Augustus und Tiberius aufgeführt: Iulian-Gabriel Hruşcă: Humanitas – Clementia and Clementia Caesaris. Ancient and Modern Caesar, in: European Journal of Science and Theology 8:3 (2012), S. 263 – 269.
3 Clare Rowan: From Caesar to Augustus (c. 49 BC – AD 14). Using Coins as Sources, Cambridge 2019, S. 131.
4 Rochlitz: Das Bild Caesars, S. 14 – 39.
5 Ebd., S. 15.
6 Catherine Steel: Friends, Associates, and Wives, in: Miriam Griffin (Hrsg.): A companion to Julius Caesar, Malden, MA 2009, S. 112 – 125, S. 122.
7 Cic. att. 9,8.
8 Hans-Joachim Gehrke: Kleine Geschichte der Antike, München 1999, S. 179.
9 Matthew B. Roller: Constructing Autocracy Aristocrats and Emperors in Julio-Claudian Rome, Princeton, NJ 2001, S. 182.
10 Martin Jehne: Caesar, München 62024, S. 98.
11 Melissa B. Dowling: Clemency & Cruelty, Michigan, MI 2006, S. 27.
12 Hruşcă: Humanitas, hier S. 265 – 266.
13 Rochlitz: Das Bild Caesars, S. 43 – 44.
14 Natalie Angel: Clementia Caesaris. The Creation and Dissemination of a Reputation, PhD Thesis, Sydney: University of Sydney, 2006, S. 191 – 192.
15 Rochlitz: Das Bild Caesars, S. 40 – 41.
16 Luca Grillo: The Art of Caesar’s Bellum Civile. Literature, Ideology, and Community, Cambridge 2012, S. 100.
17 Eugeniusz Konik: Clementia Caesaris, als System der Unterwerfung der Besiegten, in: Toru Yuge/Masaoki Doi (Hrsg.): Forms of control and subordination in antiquity, Tokyo 1988, S. 226 – 238, hier S. 226 – 229.
18 Joachim C. Classen: Virtutes Imperatoriae, in: Arctos 25 (1991), S. 17 – 39, hier S. 21.
19 Karl Galinsky: Augustan culture. An interpretive introduction, Princeton, NJ 1996, S. 85.
20 Stefan Weinstock: Divus Julius, Oxford 1971, S. 236.
21 Karl Winkler: Clementia, in: Reallexikon für Antike und Christentum. Sachwörterbuch zur Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken Welt, Bd. 3, Stuttgart 1957, Sp. 206 – 231.
22 Robert Morstein-Marx: Julius Caesar and the Roman People, Cambridge 2021, S. 422.
23 Angel: Clementia Caesaris, S. 4.
24 Vgl. hingegen: Hruşcă: Humanitas, hier S. 264, der allerdings keine konkrete Beispiele hierfür aufführt.
25 Dowling: Clemency & Cruelty, S. 22 – 23.
26 Roller: Constructing Autocracy, S. 183.
27 Ulrich Huttner: Römische Antike, Tübingen 22013, S. 182 – 183.
28 Morstein-Marx: Julius Caesar, S. 415.
29 David Konstan: Clemency as a Virtue, in: Classical Philology 100:4 (2005), S. 337 – 346, hier S. 340.
30 Mischa Meier: Apokolokyntosis und De clementia. Neros Prinzipat und Senecas Kommentar, in: Klio 105:1 (2023), S. 258 – 288, hier S. 262.
31 Armisen-Marchetti Mireille: Les ambiguïtés du personnage de Néron dans le De clementia de Sénèque, in: Vita Latina 174 (2006), S. 92 – 103, hier S. 93.
32 Susanna Braund: Seneca, De Clementia. Edited with Translation and Commentary, New York, NY 2009, S. 16 – 17.
33 Sen. clem. 1,9,1.
34 Braund: Seneca, S. 16 – 17.
35 Meier: Apokolokyntosis, hier S. 260 – 261.
36 Braund: Seneca, S. 86.
37 Ebd., S. 45.
38 Taynam Santos L. B. : Manutenção e legitimação do poder em Sêneca: a clemência como atributo do bom governante, in: Perspectiva Filosófica 47:1 (2020), S. 197 – 209, S. 200.
39 Mireille: Les ambiguïtés du personnage de Néron, hier S. 93 – 94.
40 Bei Zitaten wird die deutsche Büchner-Ausgabe verwendet werden, während die englischsprachige Braund-Ausgabe nur bei Unsicherheiten in Bezug auf die Wortwahl herangezogen wird.
41 Rowan: From Caesar to Augustus, S. 140.
42 RRC 480/21 (Sepullius Macer).
43 Rowan: From Caesar to Augustus, S. 59.
44 Ebd., S. 58.
45 RRC 490/2 (Oktavian).
46 RRC 488/1 (Marcus Antonius).
47 Dowling: Clemency & Cruelty, S. 63.
48 Ebd., S. 29.
49 Guillaume Flamerie de Lachapelle: Clementia. Recherches sur la notion de clémence à Rome, du début du Ier siècle a.C. à la mort d’Auguste, Bordeaux 2011, S. 117.
50 Dowling: Clemency & Cruelty, S. 30.
51 R. Gest. div. Aug. 3.
52 Dietmar Kienast: Augustus. Prinzeps und Monarch, Darmstadt 52014, S. 97.
53 Ebd., S. 62.
54 Ebd., S. 74.
55 R. Gest. div. Aug. 2.
56 Flamerie de Lachapelle: Clementia, S. 142.
57 Klaus Bringmann/Thomas Schäfer: Augustus und die Begründung des römischen Kaisertums, Berlin 2002, S. 121.
58 Richard A. Bauman: Human rights in ancient Rome, London 2000, S. 77.
59 Bringmann/Schäfer: Augustus, S. 121.
60 Meier: Apokolokyntosis, hier S. 280.
61 Konstan: Clemency as a Virtue, hier S. 338.
62 Bringmann/Schäfer: Augustus, S. 192.
63 R. Gest. div. Aug. 3.
64 Galinsky: Augustan culture, S. 85.
65 Roller: Constructing Autocracy, S. 188.
66 Classen: Virtutes Imperatoriae, hier S. 23.
67 Sen. clem. 1,11,4.
68 Sen. clem. 1,1,8.
69 Sen. clem. 1,19,6.
70 Sen. clem. 1,10,2.
71 Sen. clem. 1,11,4.
72 Sen. clem. 1,12,1.
73 Sen. clem. 1,7,3.
74 Bauman: Human rights, S. 77.
75 Hruşcă: Humanitas, hier S. 266.
76 Sen. clem. 2,3,1.
77 Sen. clem. 1,2,2.
78 Sen. clem. 1,10,1.
79 Sen. clem. 1,9,2 – 3.
80 Sen. clem. 1,9,11.
81 Sen. clem. 1,9,12.
82 Sen. clem. 1,2,2.
83 Braund: Seneca, S. 51.
84 Sen. clem. 2,4,1 – 3.
85 Sen. clem. 1,20,1.
86 Sen. clem. 1,22,1 – 2.
87 Sen. clem. 2,4,4.
88 Siehe Baraz' prägnante Beschreibung und Illustration der Interaktion zwischen diesen vier Begriffen: Daniel Baraz: Medieval Cruelty. Changing Perceptions, Late Antiquity to the Early Modern Period, Ithaca, NY, 2003, S. 14 – 15.
89 Sen. clem. 2,4,1.
90 Mark Toher: Augustan and Tiberian Literature, in: Miriam Griffin (Hrsg.): A companion to Julius Caesar, Malden, MA 2009, S. 224 – 238, hier S. 266.
91 Sen. clem. 1,11,1.
92 Sen. clem. 1,9,1.
93 Sen. clem. 1,11,2.
94 Sen. clem. 1,1,6.
95 Sen. clem. 1,11,2.
96 Sen. clem. 1,1,5.
97 Sen. clem. 1,1,1.
98 Bueno: Manutenção e legitimação, hier S. 199.
99 Meier: Apokolokyntosis, hier S. 281.
100 Braund: Seneca, S. 16 – 17.
101 Gesine Manuwald: Der „Fürstenspiegel“ in Senecas De Clementia und in der Octavia, in: Museum Helveticum 59:2 (2002), S. 107 – 126, hier S. 112.
102 Sen. clem. 1,5,4.
103 Sen. clem. 1,1,4.
104 Sen. clem. 1,4,3.
105 Sen. clem. 1,3,3.
106 Sen. clem. 1,8,1.
107 Sen. clem. 1,8,7.
108 Sen. clem. 1,25,1
109 Sen. clem. 1,5,7.
110 Sen. clem. 1,5,4.
111 Sen. clem. 2,3,1.
112 Sen. clem. 1,5,1
113 Sen. clem. 1,10,2.
114 Morstein-Marx: Julius Caesar, S. 417.
115 Ebd., S. 418.
116 Michael C. J. Putnam: Nero’s Choice. Seneca’s De Clementia and the Conclusion of the Aeneid, in: Vergilius 65 (2019), S. 3 – 32, hier S. 30 – 31.
117 Aus Platzgründen muss auf eine detaillierte Analyse der einzelnen Münzen verzichtet werden, weswegen im Folgenden ausschließlich auf die für die Hausarbeit relevanten Inhalte eingegangen wird.
118 Peter Lummel: „Zielgruppen“ römischer Staatskunst. Die Münzen der Kaiser Augustus bis Trajan und die trajanischen Staatsreliefs, München 1991, S. 37 – 38.
119 Ebd., S. 35 – 36.
120 Dowling: Clemency & Cruelty, S. 159.
121 RIC 173, RIC 243 – 246, RIC 250 – 252, RIC 257 – 262, RIC 270, RIC 291, RIC 298 – 301, RIC 305 – 307 (Augustus).
122 Rowan: From Caesar to Augustus, S. 127.
123 Ebd., S. 126.
124 RIC 173 (Augustus).
125 Vgl. hingegen Rowan: From Caesar to Augustus, S. 128.
126 Ebd., S. 126.
127 Ebd., S. 127.
128 RIC 305 – 307 (Augustus).
129 Rowan: From Caesar to Augustus, S. 131.
130 Ebd., S. 150.
131 Ebd., S. 131.
132 RIC 98 – 100 (Augustus).
133 RIC 101 – 103 (Augustus).
134 Dowling: Clemency & Cruelty, S. 159-160.
135 Ebd., S. 160.
136 Lummel: „Zielgruppen“, S. 38.
137 RIC 325 – 326 (Augustus).
138 Dowling: Clemency & Cruelty, S. 160.
139 RIC 346 – 347 (Augustus).
140 Dowling: Clemency & Cruelty, S. 160.
141 RIC 98 – 100, RIC 101 – 103, RIC 173, RIC 243 – 246, RIC 250 – 252, RIC 257 – 262, RIC 270, RIC 291, RIC 298 – 301, RIC 305 – 307, RIC 325 – 236, RIC 346 – 347 (Augustus).
142 Kenneth W. Harl: Coinage in the Roman economy, 300 B.C. to A.D. 700, Baltimore, MD 1996, S. 60.
143 Olivier Hekster: Coins and messages: audience targeting on coins of different denominations?, in: Lukas De Blois u.a. (Hrsg.): The Representation and Perception of Roman Imperial Power, Amsterdam 2003, S. 20 – 35, hier S. 22 – 23.
- Quote paper
- Luis Durães Oliveira (Author), 2025, Clementia Caesaris. Milde als politische Strategie Caesars, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1584095