Der Fall der Menendez-Brüder, Lyle und Erik, zählt zu den bekanntesten und umstrittensten Mordfällen in der US-amerikanischen Justizgeschichte. Die brutale Ermordung ihrer Eltern, José und Kitty Menendez, im Jahr 1989 sowie die darauffolgenden Gerichtsverfahren wurden von den Medien intensiv begleitet und haben bis heute eine große Resonanz in der Öffentlichkeit. Die Netflix-Dokumentation "Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story" und begleitende Reportagen haben das Interesse an dem Fall neu entfacht, während soziale Medien wie TikTok die Diskussion darüber weiter befeuern. Schon der O.J. Simpson-Prozess wurde medienwirksam inszeniert, ebenso wie der jüngste Rechtsstreit zwischen Johnny Depp und Amber Heard, der vor Millionen von Zuschauern live übertragen wurde. Dies wirft eine zentrale moralische und rechtliche Frage auf: Ist es ethisch vertretbar, menschliche Traumata für kommerzielle Zwecke zu nutzen? Sollte es erlaubt sein, reale Gerichtsprozesse medial zu inszenieren und daraus Unterhaltungsformate zu schaffen? Während Kritiker argumentieren, dass die Kommerzialisierung solcher Fälle die Würde der Beteiligten verletzt und reale Tragödien in mediale Sensationsgier verwandelt, sehen Befürworter darin einen Beitrag zur Transparenz der Justiz.
- Citar trabajo
- Yildiz Culcu (Autor), 2025, Netflix's "Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story". Über die Kommerzialisierung von Trauma und Verbrechen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1584311