Andere zu verstehen und von ihnen verstanden zu werden, heißt nicht nur, dass wir wechselseitig begreifen, was unser Gegenüber uns mitteilen will. Es beinhaltet auch, dass wir uns in die Lage von anderen Personen hineinversetzen können, in ihr situatives Wahrnehmen, Handeln und Erleben.
Das begegnungsorientierte Modell für die Interaktion und Arbeit mit Menschen mit Demenz geht davon aus, dass die situativen Mitteilungen und Verhaltensäußerungen von Menschen mit Demenz immer einen Sinn haben, auch wenn dieser sich für uns vielleicht nicht immer sogleich erschließt.
Begegnungsorientiert zu kommunizieren bedeutet, mit unserem Gegenüber in der Interaktion und Begegnung gemeinsame Handlungsspielräume zu schaffen und Möglichkeiten des Mitteilens und Verstehens auch dort zu erschließen, wo eine sprachliche Verständigung miteinander nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- I. Das begegnungsorientierte Modell
- Grundlagen der Begegnung
- Das Modell der drei Vs
- Psychische und physische Grundbedürfnisse
- Emotionales Wahrnehmen und Erleben
- II. Verhalten und Kommunikation
- Wahrnehmung und Erfahrung
- Begegnungsangebote machen und annehmen
- Kommunikation und Umgebung
- III. Kommunikation und Verhalten
- Das Modell der drei Mitteilungsebenen
- Nonverbale und basale Verständigungsebenen
- Unbewusste und bewusste Formen der Mitteilung
- Handlungsspielräume und Grenzen
- Zusammenfassung
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch verfolgt das Ziel, ein begegnungsorientiertes Modell für die Kommunikation und den Umgang mit Menschen mit Demenz vorzustellen. Es geht darum, die Mitteilungen und Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz nicht als Defizite, sondern als sinnhafte Äußerungen ihrer Bedürfnisse und Emotionen zu verstehen. Das Buch betont die Bedeutung von Interaktion und gemeinsamer Wirklichkeitskonstruktion.
- Das Verständnis von Kommunikation und Verhalten von Menschen mit Demenz als sinnhaft und bedürfnisgeleitet
- Die Entwicklung eines begegnungsorientierten Kommunikationsmodells
- Die Berücksichtigung physischer und psychischer Bedürfnisse im Umgang mit Demenz
- Die Bedeutung von Interaktion und gemeinsamer Wirklichkeitskonstruktion
- Die Überwindung defizitorientierter Ansätze im Umgang mit Demenz
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort betont die Bedeutung des wechselseitigen Verstehens und Einfühlungsvermögens im Umgang mit Menschen mit Demenz. Es wird die Grundannahme des begegnungsorientierten Modells hervorgehoben, dass jede Mitteilung und Verhaltensweise einen Sinn hat, auch wenn dieser nicht sofort erkennbar ist. Der Fokus liegt auf der gemeinsamen Wirklichkeitsgestaltung und dem Schaffen von Interaktionsräumen, selbst wenn die sprachliche Kommunikation eingeschränkt ist.
Einleitung: Die Einleitung kontrastiert defizitorientierte Ansätze des Umgangs mit Demenz, die Verhalten als krankheitsbedingt abweichend betrachten, mit dem begegnungsorientierten Modell. Letzteres betont die situative Einbettung von Kommunikation und Verhalten und die Berücksichtigung der zugrundeliegenden Bedürfnisse und Emotionen. Der Wandel vom Defizit- zum Prozessverständnis von Demenz wird als Paradigmenwechsel dargestellt, der unsere Wahrnehmung und den Umgang mit Demenz grundlegend verändert.
I. Das begegnungsorientierte Modell: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen des begegnungsorientierten Modells dar. Es erläutert die Bedeutung der Begegnung, das Modell der drei Vs (Verständnis, Verbundenheit, Verlässlichkeit), und die Rolle physischer und psychischer Bedürfnisse. Besonderes Augenmerk wird auf die emotionale Wahrnehmung und das Erleben von Menschen mit Demenz gelegt, und wie diese im Interaktionsprozess beachtet werden sollten. Die Entwicklung des Modells aus der konkreten Praxis wird ebenfalls hervorgehoben.
II. Verhalten und Kommunikation: In diesem Kapitel wird der Fokus auf die Wahrnehmung und Erfahrung von Menschen mit Demenz gelegt. Es geht um das Anbieten und Annehmen von Begegnungsangeboten sowie die Einflüsse der Kommunikation und der Umgebung. Die Komplexität der Interaktion wird hier deutlich, wobei der Schwerpunkt auf der praktischen Anwendung des Modells in verschiedenen Situationen liegt.
III. Kommunikation und Verhalten: Dieses Kapitel vertieft das Verständnis von Kommunikation und Verhalten durch die Vorstellung des Modells der drei Mitteilungsebenen. Die Bedeutung nonverbaler und basaler Verständigungsebenen sowie bewusster und unbewusster Kommunikationsformen werden analysiert. Es wird untersucht, welche Handlungsspielräume bestehen und wo Grenzen der Kommunikation liegen. Das Kapitel fokussiert auf die verschiedenen Ebenen der Kommunikation und wie sie im Umgang mit Menschen mit Demenz berücksichtigt werden müssen.
Schlüsselwörter
Begegnungsorientiertes Modell, Demenz, Kommunikation, Verhalten, Bedürfnisse, Emotionen, Interaktion, Wahrnehmung, Wirklichkeitskonstruktion, Handlungsspielräume, Nonverbale Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Ziel des Textes "Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung und Themenschwerpunkte"?
Das Ziel des Textes ist es, ein begegnungsorientiertes Modell für die Kommunikation und den Umgang mit Menschen mit Demenz vorzustellen. Es geht darum, deren Mitteilungen und Verhaltensweisen nicht als Defizite, sondern als sinnhafte Äußerungen ihrer Bedürfnisse und Emotionen zu verstehen. Der Text betont die Bedeutung von Interaktion und gemeinsamer Wirklichkeitskonstruktion.
Welche Themenschwerpunkte werden im Text behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen das Verständnis von Kommunikation und Verhalten von Menschen mit Demenz als sinnhaft und bedürfnisgeleitet, die Entwicklung eines begegnungsorientierten Kommunikationsmodells, die Berücksichtigung physischer und psychischer Bedürfnisse im Umgang mit Demenz, die Bedeutung von Interaktion und gemeinsamer Wirklichkeitskonstruktion sowie die Überwindung defizitorientierter Ansätze im Umgang mit Demenz.
Was wird im Vorwort betont?
Das Vorwort betont die Bedeutung des wechselseitigen Verstehens und Einfühlungsvermögens im Umgang mit Menschen mit Demenz. Es wird die Grundannahme des begegnungsorientierten Modells hervorgehoben, dass jede Mitteilung und Verhaltensweise einen Sinn hat, auch wenn dieser nicht sofort erkennbar ist. Der Fokus liegt auf der gemeinsamen Wirklichkeitsgestaltung und dem Schaffen von Interaktionsräumen, selbst wenn die sprachliche Kommunikation eingeschränkt ist.
Wie unterscheidet sich der begegnungsorientierte Ansatz von defizitorientierten Ansätzen?
Die Einleitung kontrastiert defizitorientierte Ansätze, die Verhalten als krankheitsbedingt abweichend betrachten, mit dem begegnungsorientierten Modell. Letzteres betont die situative Einbettung von Kommunikation und Verhalten und die Berücksichtigung der zugrundeliegenden Bedürfnisse und Emotionen. Der Wandel vom Defizit- zum Prozessverständnis von Demenz wird als Paradigmenwechsel dargestellt.
Was sind die theoretischen Grundlagen des begegnungsorientierten Modells, die in Kapitel I dargelegt werden?
Kapitel I legt die theoretischen Grundlagen des begegnungsorientierten Modells dar. Es erläutert die Bedeutung der Begegnung, das Modell der drei Vs (Verständnis, Verbundenheit, Verlässlichkeit) und die Rolle physischer und psychischer Bedürfnisse. Besonderes Augenmerk wird auf die emotionale Wahrnehmung und das Erleben von Menschen mit Demenz gelegt.
Was wird in Kapitel II zum Thema Verhalten und Kommunikation behandelt?
In Kapitel II wird der Fokus auf die Wahrnehmung und Erfahrung von Menschen mit Demenz gelegt. Es geht um das Anbieten und Annehmen von Begegnungsangeboten sowie die Einflüsse der Kommunikation und der Umgebung. Die Komplexität der Interaktion wird hier deutlich, wobei der Schwerpunkt auf der praktischen Anwendung des Modells in verschiedenen Situationen liegt.
Was wird in Kapitel III zum Thema Kommunikation und Verhalten vertieft?
Kapitel III vertieft das Verständnis von Kommunikation und Verhalten durch die Vorstellung des Modells der drei Mitteilungsebenen. Die Bedeutung nonverbaler und basaler Verständigungsebenen sowie bewusster und unbewusster Kommunikationsformen werden analysiert. Es wird untersucht, welche Handlungsspielräume bestehen und wo Grenzen der Kommunikation liegen.
Welche Schlüsselwörter werden im Text genannt?
Die Schlüsselwörter umfassen: Begegnungsorientiertes Modell, Demenz, Kommunikation, Verhalten, Bedürfnisse, Emotionen, Interaktion, Wahrnehmung, Wirklichkeitskonstruktion, Handlungsspielräume, Nonverbale Kommunikation.
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- Sebastian Kraus (Author), 2025, Demenz: Kommunikation und Verhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1585028