Das längerfristige Überleben eines Unternehmens wird stark
beeinflusst von seinen Innovationen, da die Innovationen von heute für
die Einnahmen von morgen sorgen. Die in zahlreichen Aufsätzen
dargestellte Wichtigkeit von Innovationen basiert auf der Annahme,
dass das langfristige Überleben eines Unternehmens zu hohem Maße
von Innovationen abhängt. Ob ein Unternehmen erfolgreich
Innovationen hervorbringt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab
(wie z. B. der Unternehmenskultur).
Viele Innovationen sind heute das Produkt eines Zusammenschlusses
von Unternehmen.1 Unternehmen schließen sich zur Förderung von
Innovationen zusammen und schaffen so ein Netzwerk. Dies kann
verschiedenste Gründe haben. Zum Beispiel können die Unternehmen
zu klein sein, um größere Innovationsvorhaben umzusetzen oder sie
müssen externes Wissen nutzen. Die Entwicklungen von Innovationen
bestehen mehr und mehr aus Verknüpfungen von mehreren
Wissenschaften.2 Da die Unternehmen sich auf ihre Kernkompetenzen
spezialisieren, müssen sie auf Netzwerke zurückgreifen, wenn sie
interdisziplinäre Innovationsprojekte durchführen möchten.
Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Innovationsnetzwerke
immer häufiger vorkommen. In der Zeitspanne von 1971 bis 1993 hat
sich z. B. die Anzahl der Unternehmen, die mit anderen Unternehmen
und Instituten im Bereich F&E zusammenarbeiten, verfünffacht.3
Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Instituten in
Netzwerken ist häufig nicht unproblematisch, da es viele kritische
Punkte gibt. In dieser Arbeit wird die Zusammenarbeit unter dem
Gesichtspunkt der Agency-Theorie betrachtet. Nicht alle Teilnehmer im
Netzwerk haben den gleichen Informationsstand, daher müssen sich die Unternehmen vertrauen. Ohne dieses Vertrauen kann kein
Netzwerk funktionieren. In der Arbeit wird untersucht, ob die Agency-
Theorie in Innovationsnetzwerken relevant ist. Der Begriff
Wissensmanagement ist in den letzten Jahren sehr populär geworden.
Hier wird untersucht, ob ein unternehmensübergreifendes
Wissensmanagement generell in einem Innovationsnetzwerk Sinn
macht. Danach wird geklärt, ob und wie es das Vertrauensproblem
lösen kann.
1 Vgl. Gemünden/Ritter 1999, S. 259.
2 Vgl. Koschatzky 1999, S. 29.
3 Vgl. Kropeit 1999, S. 271.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Arbeit
- 2. Innovation in der Betriebswirtschaft
- 2.1 Begriff der Innovation
- 2.2 Arten und Phasen der Innovation
- 2.3 Bedeutung der Innovation
- 2.4 Innovationscontrolling
- 2.4.1 Grundlagen des Innovationscontrollings
- 2.4.2 Arten des Innovationscontrollings
- 2.4.3 Abgrenzung des Begriffes
- 3. Unternehmens- und Innovationsnetzwerke
- 3.1 Unternehmensnetzwerke
- 3.1.1 Beschreibung und Definition
- 3.1.2 Entstehungsgründe
- 3.1.3 Arten und Eigenschaften von Netzwerken
- 3.1.4 Koordination und Prozesse im Netzwerk
- 3.1.5 Schwächen von Netzwerken
- 3.2 Innovationsnetzwerke
- 3.2.1 Definition und Abgrenzung
- 3.2.2 Gründe für Innovationsnetzwerke
- 3.2.3 Arten
- 3.2.4 Innovationscontrolling im Netzwerk
- 3.2.5 Erfolgsfaktoren
- 3.2.6 Probleme bei Durchführung von Innovationen
- 4. Informationsasymmetrien in Innovationsnetzwerken
- 4.1 Informationsasymmetrie
- 4.1.1 Arten von asymmetrischer Information
- 4.1.2 Relevanz in Innovationsnetzwerken
- 4.2 Agency-Theorie
- 4.2.1 Grundlagen
- 4.2.2 Lösungsansätze
- 4.2.3 Positivistische und normative Theorie
- 4.3 Die Agency-Theorie in Innovationsnetzwerken
- 4.3.1 Anwendbarkeit der Theorie
- 4.3.2 Lösungsansätze
- 4.3.3 Beurteilung der Ansätze
- 5. Wissensmanagement zur Überwindung des Moral Hazard
- 5.1 Grundlagen des Wissensmanagements
- 5.1.1 Wissen und Management des Wissens
- 5.1.2 Bedeutung von Wissen und Wissensmanagement
- 5.1.3 Bausteine des Wissensmanagements
- 5.1.4 Instrumente
- 5.2 Wissensmanagement in Innovationsnetzwerken
- 5.3 Wissensmanagement zur Überwindung des Moral Hazard
- 5.3.1 Kriterien zur Beurteilung der Instrumente
- 5.3.2 Wissenskarten
- 5.3.3 Benchmarking
- 5.3.4 Vorschlagswesen/Ideenmanagement
- 5.3.5 Newsletter / Intranet
- 5.3.6 Job Rotation
- 5.3.7 Dokumentation und Protokoll
- 5.3.8 Beurteilung und Kritik
- 6. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Wissensmanagement in Innovationsnetzwerken und untersucht die Überwindung des Moral Hazard durch den Einsatz von Wissensmanagementinstrumenten aus agency-theoretischer Perspektive.
- Informationsasymmetrie und Moral Hazard in Innovationsnetzwerken
- Anwendbarkeit der Agency-Theorie im Kontext von Innovationsnetzwerken
- Analyse von Wissensmanagementinstrumenten zur Überwindung des Moral Hazard
- Beurteilung der Wirksamkeit von Wissensmanagementinstrumenten
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für das Wissensmanagement in Innovationsnetzwerken
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar, die in der Überwindung des Moral Hazard in Innovationsnetzwerken durch Wissensmanagement liegt. Sie skizziert den Gang der Arbeit und die wichtigsten Themenbereiche.
- Kapitel 2: Innovation in der Betriebswirtschaft: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in den Begriff der Innovation, beleuchtet verschiedene Arten und Phasen der Innovation und verdeutlicht ihre Bedeutung für Unternehmen. Zudem wird das Innovationscontrolling als wichtige Steuerungsfunktion in Unternehmen behandelt.
- Kapitel 3: Unternehmens- und Innovationsnetzwerke: Hier werden Unternehmens- und Innovationsnetzwerke definiert und beschrieben. Es werden die Entstehungsgründe, Arten und Eigenschaften von Netzwerken sowie deren Koordination und Prozesse erörtert. Zudem werden die Schwächen von Netzwerken und die Besonderheiten von Innovationsnetzwerken aufgezeigt.
- Kapitel 4: Informationsasymmetrien in Innovationsnetzwerken: Dieses Kapitel analysiert Informationsasymmetrien in Innovationsnetzwerken und erörtert ihre Relevanz für die Entstehung von Moral Hazard. Es stellt die Agency-Theorie als ein Werkzeug zur Erklärung und Bewältigung von Informationsasymmetrien vor.
- Kapitel 5: Wissensmanagement zur Überwindung des Moral Hazard: In diesem Kapitel werden die Grundlagen des Wissensmanagements, die Bedeutung von Wissen und die Bausteine des Wissensmanagements erläutert. Es werden verschiedene Wissensmanagementinstrumente vorgestellt und deren Einsatzmöglichkeiten zur Überwindung des Moral Hazard in Innovationsnetzwerken diskutiert.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Innovationsnetzwerke, Agency-Theorie, Moral Hazard, Informationsasymmetrie, Innovationscontrolling, Unternehmenskooperation, Wissensteilung, Wissensbewahrung, Benchmarking, Ideenmanagement, Intranet, Job Rotation, Dokumentation.
- Citar trabajo
- Danny Schröder (Autor), 2003, Wissensmanagement in Innovationsnetzwerken - eine agency-theoretische Untersuchung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15850